
Brandt vereinigte in seiner, vortrefflichen Abhandlung über die Hystri-
cinen Mém. de 1’Acad. de Petersböurg 1855 die beiden Cuvier’schen
Genera unter seine Gattung Cercolabes. Prof. Leiblein (Grundzüg.
Gebers, seiner Mctk. Gebers, des Thierr. 1839) änderte den von Cu-
vier vorgeschlagenen Namen richtig in Sphingurus um. W ir behalten
ihn auch bei, da wir überzeugt sind, dass unter Gercolabes Brandt
zwei Genera vereinigt sind.
1. SPH. BICOLOR. Tsch. -Taf. XV.
Sph. supra aculeis longis, bicoloribus vestitus (sulphureis et nigrisj
rostro rufo-fusco, auriculis nigricantibus; subtus aeideis brevibus, setis in-
termixtis, ornatus; abdomine dilute bruneo, regione inguinali rufesccntc;
caudae apice ex rufo-nigricante.
Die Spürhaare sind lang und zahlreich, aber ziemlich dünn, die
längsten 4 ". Zwischen den Nasenlöchern und dem Oberkieferrand
stehen einige feinere und kürzere. Die Ohren sind sehr klein, beinahe
ganz Unter den Stacheln versteckt. Der Kopf, der Rücken und die
Basalhälfte des Schwanzes sind mit Stacheln besetzt, die an Grösse
variiren und sich folgendermassen verhalten: Allé sind rückwärts gebogen
und an ihrem Ansätze mit einer kleinen weissliehen, l ‘" langen,
abgesetzten Spitze versehen, die gerade in der entgegen gesetzten Richtung
des Stachels gebogen ist und ziemlich lose in der Haut haftet.
Die Stacheln sind in der Mitte am dicksten und nehmen gegen die
Wurzel hin schneller als gegen die Spitze zu ab, so dass am Geber-
gange des ersten in das zweite Drittel (von der Spitze - an gerechnet)
ihr dickster Theil ist; die Spitze verdünnt sich nach ihrem Ende zu
rasch und läuft nadelformig aus. Sie sind von oben nach unten etwas
zusammen gedrückt glatt, ohne bemerkbare Schuppen und überall auf
dem ganzen Körper doppellarhig.
Auf der Stirne sind die Stacheln spärlich und lj\ — 1 lj^ ‘ lang,
stärker auf der Mitte als an den Seiten. Die die Augen umgebenden
Stacheln sind kürzer und weicher als die übrigen; auf der Nase und
der-Oberlippe gehen sic in steife Haare über. Vom Nacken bis äuf
die Mitte des Rückens, wo sie am längsten sind, nehmen sie an Grösse
zu, die längsten messen 3 " 4'", aber nur auf der Mittellinie, denn
seitlich werden sie wieder kleiner und haben im Durchschnitt nur 2 "
Länge. Auf dem letzten Drittel des Körpers werden sie rasch kürzer,
1 " 5'", was so über den obern Theil des Schwanzes fortgeht, wo sie,
sich in einen schmalen Streifen verengend; am letzten Drittel seiner
Länge ganz anfhören. Auf dem obern Theile der Aussenscite der Extremitäten
sind sie lang und stark, nach unten. und hinten gebogen.
Auf dem untern Theile der Beine werden sie immer kürzer und gehen
an den Hand- und Fusswurzeln in borstenähnliche Haare über; die
Zehen sind spärlich behaart. Die Nagelwurzeln umgeben zahlreiche,
nach aussen gebogene, lange Haare. Nur auf dem hintern Theile des
Körpers findet sich zwischen den Stacheln kurzes gekräuseltes gelb-
lichhraunes grobes Wollhaar. Das nämliche findet an der. äussern
Seite der hintern Extremitäten statt, welche an der untern Seite noch
längere platte,- frei abstehende, schwarze Borsten hahen.
Kehle, Brust, Bauch und Innenseite der Extremitäten sind ziemlich
sparsam mit 1ji “ langen Haaren besetzt, die jedoch sowohl mit
Wollhaaren als mit dünnen weichen Stacheln untermischt sind (Stacheln,
weil sie den nämlichen Ansatz wie die Rückenstacheln haben).
Die untere Seite des Schwanzes, so wie das letzte Viertel der ohern
sind mit */2 —r- 3/j" langen, straff anliegenden, dünnen steifen Borsten
besetzt, die jedoch unten . vom Abreiben an Baumästen heim Greifen
abgenutzt sind.
Jede Borste ist, wie schon bemerkt, .zweifarbig; die Basis hell,
die Spitze dunkel. Auf dem grössten Theile des Körpers ist. die Basalhälfte
schwefelgelb, nimmt auf dem vördern Theile des Körpers jedoch
nur das untere Drittel der Stachel ein, geht dann nach der Mitte zu
ms Hellbraune über, wird schnell dunkler und in ihrem übrigen Verlaufe
scbwärzlichbraun. Die untere Seite der Stacheln' ist jedoch immer
etwas heller als die obere, .auch erstreckt sich die schwefelgelbe
Farbe Weiter nach der Spitze hin als an der obern. Am hintern
Viertel des Rumpfes tritt gerade das entgegengesetzte Verhältniss ein,
denn da herrscht die grelle schwefelgelbe Farbe vor und nur das letzte
Viertel oder Fünftel ist schwarzbraun. W ir haben am ganzen obern Kür.
per keine einfarbigen Stacheln bemerkt, nur hin und wieder steht eine mit
einer kleinen gelblichen Spitze. Am Schwänze verhält es sich ehen so.