
Species verwechselte *), Veranlassung gegeben hatte. W ir haben uns
neuerdings noch bei der Untersuchung der Humboldt’schen Exemplare
überzeugt, dass dieselben mit den von Spix gegebenen Beschreibungen
übereinstimmen und dass Gastrimargus olivaceus Spix 2) nur eine Abänderung
von L. Humboldt! und G. infumatus *) der Alte von L. canus
Geoff. sei.
Nur zwei Arten sind von dieser Gattung bekannt; beide kommen
in Peru vor.
1. L. HUMBOLDTII. Geoff. St. H.
Das Gesicht ist spärlich mit kurzen, dünnen Haaren besetzt und
schiefergrau oder schwärzlich bei den lebenden Individuen; um die Oberund
Unterlippe stehen einzelne 1 1L bis 2 Zoll lange schwarze Spurhaare.
Die Behaarung des Scheitels, der Backen und des Kinnes ist kürzer
als die des übrigen Körpers, auf dem Oberkopfe ganz schwarz, gegen die
Sonne gehalten ins Dunkelrothbraune spielend; die Seiten und der untere
Theil des Kopfes sind schwarzgrau; der Bücken und die obere Seite des
Schwanzes sind silbergrau. Die Basis der Haare ist weisslich, nach
der Mitte folgt ein breiter schwarzbrauner Ring, die Spitze ist weiss;
sehr viele krause silberglänzende Wollhaare sind den eben beschriebenen
etwas längern und steifem untermischt; die Färbung der vordem
und hintern Seite der Extremitäten ist dunkler als die des Körpers, die
der äussern und innern schwärzlich; die Hände sind schwarz gesäumt;
die langbehaarten Finger sind ganz schwarz; die Behaarung der vordem
obern Hälfte der Vorderarme, der Brust und des Bauches ist lang,
besonders auf der Brust bildet dieselbe eine S 1/} bis 4 Zoll lange
Mäbne, welche bei den Weibchen etwas kürzer ist; sie ist auch da
mehr struppig, einfarbig, schwarzbraun oder rostbraun; auf den Oberarmen
und am Bauche sind sie weicher und mit Grau untermischt.
Das Scrotum ist mit steifen, langen, schwarzen Haaren besetzt; die
untere Seite des Schwanzes ist graubraun. Das Exemplar, nach welchem
diese Beschreibung, die für Alle mit sehr geringen, etwas dunk-
Isid. Geoffroy Dict. Class. XV. p. 146.
2) L. c. p. 39. tab. 28.
3_) L. c. 41. tab. 29.
leren oder helleren, Abweichungen gilt, mass: yom Scheitel bis zur
Schwanzspitze 5 ' 6", bis zur Fusssohle 2 ' 8 ", Körper 1 ' 8 ", Schwanz
1 '1 0 " , Vorderarm bis zu den Fingerspitzen 1 ' 5 ", Hinterarm 1 ' 5 ",
Vorderhand 6 ", Hinterhand o " 8 '", Penis 2 " 9"'. Umfang des Kopfes
über den Augen 10", Umfang deseiben über Scheitel und Unterkiefer
1 ' 1 ".
Wie schon bemerkt, hat Hr. v. Humboldt diesen Affen zuerst
bekannt gemacht, 1. c. p. 522 u. 534. Spix gibt I. c. tab. 28 u. 29
von dieser und der folgenden Species schlechte Abbildungen. Irrigerweise
schreibt Humboldt diesem Affen gerade Nägel zn; dieses Versehen
ist leider schon in alle deutschen zoologischen Handbücher übergegangen.
In Columbia nennen die Indianer diesen Affen Caparro M, in Peru
wird er allgemein als Mono oki (der schiefergrauc Affe) bezeichnet.
2. L. CANUS. Geoffr. St. H.
Die Behaarung ist etwas länger als bei der vorhergehenden Species.
Der Scheitel ist dunkelbraun, ins schwärzliche übergehend, der Rücken
graubraun, der Bauch und die Extremitäten dunkler, die Hände schwarz;
beim Humboldt’schen Exemplar zeichnet sich die Behaarung der Brust
nicht so, sehr aus wie bei U. Humboldtii.
Geoffroy machte diese Species zuerst bekannt; Spix benannte sie
G. infumatus. W ir haben schon bemerkt, dass wir das Spix’sche
Exemplar als Altes von dem von Geoffroy beschriebenen betrachten.
Prof. A. Wagner scheint nicht der nämlichen Ansicht zu sein, denn
er fuhrt (Schreb. Suppl. I. p. 157) den L. infumatus als eigene Species
auf und t . Humboldtii Geoffr. und L. canus Geoffr. identisch mit G.
olivaceus Spix; ersteren als Abart, letzteren als junges Thier.
Lebenswehe. Von diesen beiden in den europäischen Museen noch
ziemlich seltenen Arten haben wir lebend nur den U. Humboldtii
beobachtet. E r lebt gewöhnlich truppenweise, zuweilen aber auch
einzeln. Wenn sich eine Schaar von diesen Affen auf ihrer Wanderung
einen Ruheplatz ausgewählt hat, so ertönt plötzlich ihr einför-
H H Caparro, Quichoa, yon Caparrini »schreien, heulend. Dieser Name wird auch den Mycetea
in Peru beigelegt.