Oriolns oryzivorus ebensowohl für Emb. oryzivora Wils, als auch für
diesen Cassicns gebraucht wurde. Icterus niger wurde von Daudin für
den Ict. serriceus angewendet. W ir glauben die Synonyme der beiden
Species feststellen zu können. Zu Cassicus palliatus gehört: Oriolus
oryzivorus Lin. Gmel. I. p. 586. 50, le Troupiale noire de St. Domingue
Buff. PI. col. Pfro. 554, Tordo grande Azar. Pfro. 60, Cassicus ater
Vieill. Pf. D. I. pag. 565, Psarocolius palliatus Wagl. S. A. Pfro. 4.
Zu Cassicus solitarius Vieill. Pf. D. V. pag. 564 aber der Yapu negro
Azar. Apunt. Pfro. 58, Cassicus nigerrimus Spix Av. Bras. tab. 65 fig.l,
Psarocolius nigerrimus Wagl. Pfro. 7.
Die oben angegebenen Grössenverhältnisse sind nach einem weiblichen
Individuum. Es ist zu bemerken, dass die peruanischen Exemplare
alle etwas kleiner als die brasilianischen sind und sich von diesen
durch die etwas mehr abgerundete Schnabelbasis unterscheiden, in
allem Uebrigen aber übereinstimmen.
5. C. YUBACABES. Orb.
Kopf, Pfacken, Vorderrücken, Hals, Brust und Vorderbauch hell
olivengrün; Hinterrücken, Bürzel, Flügel, Weichen, Steiss und Schenkel
rostrotb; Fittig- und Schwungfedern am innern Fahnenbarte
schwarz; die beiden mittelsten Schwanzfedern olivengrün, die übrigen
lebhaft gelb; die Haubenfedern schmal, aber verlängert.
Schnabel schwarz, Spitze roth, Kieferwinkel gelb mit röthlichem
Saume; Iris weisslichblau.
Ganze Länge 1' 8 ", Schnabel 2 " Flügel 10" 8 "', Tarse 2"'.
Verhältniss der Tarse zum Flügel 1 : 5,4.
4. C. ATBOVIBEPfS. Orb.
Die Stirn, besonders zu beiden Seiten der Schnabelwurzel, ist lebhaft
citrongelb. Vor jedem Auge und in der Ohrgegend ist ein schwärzlichbrauner
Flecken. Die Federn der Haube sind bei den jungen Thieren
schmal, vom abgerundet und etwas verlängert, bei den ältern Exemplaren
sind sie kürzer und breiter. Die Färbung des Kückens und Bauches
ist olivengrün, doch so, dass jede Feder in der Mitte etwas dunkler
ist als am Saume; bei jüngern Individuen, besonders bei den Männchen,
ist die Färbung auf dem Bücken röthlichbraun, am Bauche olivengrün,
stark ins Braune übergehend; bei ihnen sind die Fittig- und Schwungfedern
einförmig schwarz, die Eckflügel am äussern Fahnenbarte roth-
braun gesäumt; bei ausgewachsenen Exemplaren hingegen sind auch die
Fittig- und Schwungfedern olivengrün gesäumt. Der Bürzel und der
Steiss sind rostbraun, bei den jüngern intensiver gefärbt als bei den
ältern. Die Basis der Federn des Vorderrückens und Halses ist blendend
weiss, des übrigen Körpers grau.
Die beiden mittelsten Schwanzfedern sind etwas heller, mit braunen
Schäften; die beiden folgenden Paare sind hochgelb, mit gelbem
Schafte; das vorletzte Paar ist am innern Fahnenbarte gelb, am äussern
grünlich; die Schäfte sind an der Basalhälfte gelb, nach der
Spitze zu braun. Das äusserste Paar ist beinahe ganz olivengrün,
wie die beiden mittelsten. Kehle und Brust sind etwas heller als
der Bauch. An der Basis der Dille sitzen schwarze, borstenähnliche
Federchen.
Schnabel an der Spitze hornfarben, in der Mitte gelblich, an der
Basis mit einem schwachen, liornfarbenen Anfluge; Tarsen schwarzblau
bei den alten Thieren, dunkelbraun bei den jungen; Pfägel schwarz-
braun; Iris dunkelbraun.
Ganze Länge 1; 4,5", Schnabel 1" 9'", Tarsen 1" 6"'. Verhältniss
der Tarse zum Flügel 1 : 6,2.
In dem Syst. Avium in Guerin Mag. Zool. 1858 haben d’Orbigny
und de Lafresnay eine Species Cassicus bekannt gemacht, die sie C.
atro-virens nennen, welche mit der von uns hier beschriebenen sehr
übereinstimmt, sich aber von ihr durch den Mangel der gelben Stirn
unterscheidet; da aber diese Pfaturforscher von ihrem Exemplar, was
Unicum in d’Orbigny’s Sammlung zu sein scheint, selbst die Vermu-
thung aussprechen, dass es noch ein junges Thier sei, so stehen wir
nicht an, unsern oben beschriebenen Vogel zu dieser Species zu zählen,
da wir selbst mehrmals junge Thiere schossen, bei denen die gelbe
Stirn nur sehr blass angedeutet war; auch scheint es, dass d’Orbigny’s
Exemplar ein junges Weibchen sei, denn die Männchen sind röthlichbraun.
’Wir haben eine sehr grosse Anzahl dieser Vögel erlegt und
die mannigfaltigsten Abweichungen unter denselben gefunden, so dass