einem gellenden Geächze ein paar hundert Schritte weit weg und setzt
sich, immer nach dem verlassenen Platze zurücksehend; wird sie dort
wieder aufgeschreckt, so fliegt sie nach der ersten Stelle zurück und
fährt Stunden lang mit diesem Manöver fort. Ihr Flug ist eigentliüm-
lich stossend, wellenförmig. Die Nahrung dieser Fule ist sehr mannigfaltig;
sie bemächtigt sich aller möglichen Meinen Thiere, Mäuse,
Muscicapideen, Eidechsen, Schlangen, Meerkrebse etc. Auf dem Wege
zwischen Lima und Chorillos und dessen nächsten Umgebungen nisten
Tausende von Urucurea’s in den Ruinen der Landhäuser und in den
Mauern der Plantagen.
Die N. ferruginea haben wir nur am Ostabhange der Anden getroffen;
sie nistet in den Wäldern auf trockenen Felsentrümmern.
15. Gen. SCO P S » Savig.
1. SC, CHOLIBA. Orb.
Der Kopf und der Rücken sind dunkel nussbraun; am erstem
haben die Federn schwarze, am letztem aber gelblichbraune Schäfte,
wesshalb er heller als der Kopf erscheint. Auf der obern Seite des
ganzen Körpers wechseln schmale, wellenförmige, schwärzliche und
röthliclibraune Querstreifen. Ueber jedem Augenliede liegen einige
weisse Federchen mit schwarzen Schäften. Die Kehle ist weisslich,
die Aftergegend röthlich. Bei vielen Exemplaren findet sich ein weis-
ses Nackenband, welches bei andern aber kaum angedeutet ist. Die
Schulterfittige sind wie der Rücken gefärbt, doch sind immer mehrere
Federn mit weissem äussern Fahnenbarte und schwärzlicher Spitze und
darunter einige mit breiten lichten und schmalen dunkeln Querstreifen.
Die obern Flugdecken sind von der Farbe des Kopfes. Der äussere,
schmale Fahnenbart der Fittigfedern zeigt abwechselnd schmale rötlilich-
braune und breite schwärzliche, schiefe Ränder, die sich auf dem in-
nern Fahnenbarte fortsetzen und daselbst die Grundfarbe bilden. An
den Schwungfedern hingegen hat der innere Fahnenbart grosse, drei-
ecMge, weisslichbraune Flecken, welche mit den schwärzlichen abwechseln,
aber nie bis an den Schaft selbst reichen. Die untern Flugdecken
sind röthlichweiss. Die Färbung der Brust ist etwas röthlicher als die
des Nackens. Die Federn des Bauches sind an der Basis dunkelgrau,
dann weisslichgelb und an der Spitze ganz weiss. Die Schäfte sind
schwarz; da wo die weisse Farbe der Spitze beginnt, erweitert sich die
dunlde Färbung des Schaftes und bildet ein Längsband, von welchem
nach oben und unten jederseits ein dunkler Querstreifen abgeht, so dass
auf der weissen Grundfarbe einer jeden Bauchfederspitze ein schwarzbraunes
Kreuz oder einem X ähnliche Zeichnung entsteht, nach wrelcher
diese Eule verschiedene Namen erhalten hat. Sehr oft ist diese Zeichnung
nicht scharf begränzt, sondern halb verwischt und unterbrochen,
besonders am obern Theile des Bauches, wodurch dieser Theil ein gesprenkeltes
Aussehen erhält. Die Weichen, der Steiss und die Tarsen
sind röthlichweiss. Die Färbung der Schwanzfedern stimmt mit der der
Fittigfedern überein.
Die YVachshaut, der Kinnwinkel und die Schnabelfirste sind gelb;
die Tomienränder hornfarben; die Läufe sind röthlich gelb; die Nägel
hell hornfarben, an der Spitze schwärzlich; die Iris schwefelgelb.
Ganze Länge l l ' ' , Tarse 1" 5 //y, Schwanz 5 /;. Verhältniss der
Tarse zum Flügel 1 : 6,5.
Azara beschrieb diesen Vogel unter dem Namen Clioliba. Vieillot
Enc. meth. III. pag. 1279 führt ihn als Scops clioliba auf. Spiz machte
seinen Strix crucigera daraus. Seit Uliger’s Zeiten steht diese Eule im
Museum zu Berlin unter Bezeichnung Strix decussata. Prof. Lichtenstein
führte sie als solche im Doubl. Verzeichniss von 1825 No. 615
an. Strix tolcliiquatli Lin. Gmel. I. pag. 269. 41 aus Mejico scheint
mit dieser Species zusammenzufallen.
Die Färbungsveränderungen, denen die Sc. choliba unterworfen ist,
sind sehr mannigfaltig. Die Farbe des Rückens variirt vom Rothbraun
ins Schwarzbraune; die Zeichnungen am Bauche verschwinden zuweilen
fast ganz und der Unterleib nimmt eine falbe Färbung an, die nur hin
und wieder durch dunklere Schattirungen unterbrochen ist; eben so verschmelzen
die Querbinden auf den Fittig- und Schwanzfedern fast ganz
in einen gleichförmigen schwarzbraunen Ton.
Lebensweise. Die Sc. choliba zieht die dichtem Waldregionen den
höher gelegenen, mehr offenen vor. Sie nistet in alten Baumstämmen,
nur selten in niederm Gesträuche auf Felsen. Ihre Nahrung besteht
aus kleinen Säugethieren (Nagern), Vögeln und Amphibien. Sie ist