Die Färbung des Thieres erscheint also durch das Uebereinander-
licgen der Stacheln am Vorderkörper glänzend schwarzbraun, am Hinterkörper
schwefelgelb und schwarz geflammt. Die Seiten des Rumpfes sind
schwarzbraun, mit einzelnen langem schwarzen Borsten und hin und
wieder einigen Stacheln, deren Basis weiss statt gelb ist. Der Bauch,
die Brust und die innere Seite der Extremitäten sind heller, beinahe
weisslichbraun. Die Aftergegend ist röthliclibraun. Die steifen Borsten
an der untern Seite des Schwanzes bilden ein breites, gegen den After
zu scharf abgerundetes Band. Die Schwanzspitzfe ist röthlichschwärz,
die obere Seite der Vorder- und Hinterftisse schwärzlich, die Nägel
hellbraun, nach der Spitze zu gelblich. Die Nasenkuppe ist röthlichbraun,
die Ohren schwarzbraun, die Pupillen dunkelbraun. Die vordere
Seite der vier Schneidezähne ist hell orangengelb.
Messungen am lebenden Thiere: Länge des ganzen Thieres 2 ' 1",
des Schwanzes 1' t ", des Kopfes 5 " ; seine grösste Breite 2 " 9 '" ; Höhe
hinter den Augen 2 " ; Lähge des Körpers- zwischen den Extremitäten
ßVs'S der -vordem Extremitäten bis zur Handwurzel 4*/2", der Hand- bis
zur Zehenwurzel 1$,"; längste Zehe 8 '" ; Länge des Hinterfuss^ bis zur
Fusswurzel 5 " 9"', des Fusses bis zur Zehenwurzel 1" 8 " '; lShgste
Zehe 9'".
Lebensweise und geographische Verbreitung. Das Exemplar, welches
wir hier beschrieben haben, wurde von einem Indianer in den Urwäldern
zwischen den Flüssen Tullumayo und Chänchamayo mit einer Axt todt-
geschlagen, im Augenblicke, als e t aus einer Höhle sprang und an einem
Baume, den wir eben fällten, hinaufkletterte. Es war ein weibliches
Individuum und das einzige, welches wir gefunden haben. Dieses Thier
ist in jenen Gegenden sehr selten, denn auf unsern Jahre langen Streifzügen,
haben wir es nie wieder gesehen: auch kannten cs die Indianer,
denen wir es zeigten, nicht. Das Magen-Contentum bestand aus ziemlich
unverdauten Stücken Wurzeln-.
Siebente Familie. Sl'BUNGL’LATA. Illig.
11. Genus. B A SV FM O C T A . Illig.
Der Kopf ist comprimirt, nach unten und vorn stark keilförmig; die
Ohren sind rundlich, nur am Rande behaart und nicht gross. Die
Oberlippe ist gespalten, der Körper etwas gestreckt, nach hinten keulenförmig
erweitert. Der Schwanz ist sehr klein und nackt; die Hinterftisse
länger als die vordem, welche vier Zehen haben; der Daumen ist nur
rudimentär, aber mit einem kurzen Nagel versehen; die Hinterftisse haben
drei Zehen, die mittelste ist die längste^ Die Nägel sind gerade,
ziemlich abgeplattet; die Sohlen ganz nackt. Der Pelz ist steif, auf dem
Kreuze am längsten.
Die Sähneidezähne sind auf der vordem Seite glatt und' gelb, die
obere schwach gebogen. Die obern Backenzähne haben auf der innern,
die untern auf der äussem Seite eine Längsfurche, die beim letzten Zahn
gewöhnlich am deutlichsten ausgeprägt ist; der erste ist der grösste.
Die Schmelzfalten bilden unregelmässige Windungen, die bei den verschiedenen
Species abweichen und im A te r fast ganz verschwinden.
Diese von Illig. Prodr. p. 95. 1811 gegründete Gattung wurde von
F. Cuvier An. Mus. XIX. 1812 ebenfalls als solche erkannt und mit dem
Namen Chloromys belegt, die deutschen und englischen Zoologen haben
Dliger’s Namen, der neben der Priorität auch noch eine strengere Bezeichnung
verbindet, die meisten französischen aber den von F. Cuvier
beibehalten.
1. D. AGL'TL Desm.
Der Vorderrücken ist gelb und schwarz untermischt; eben so die
Seiten des Rumpfes und Aussenseite der Extremitäten. Da wo die langen
Hinterrückenhaare beginnen, wird die Färbung einförmig sehr intensiv
rostroth; Die Basis der Haare ist hell- oder dunkelgrau, dann folgen
abwechselnd schwarze und rostrothe Ringe. Der Bauch ist gelblich-
weiss, eben so die innere Seite der Gliedmassen. Die Ohren sind lichtbraun,
ins Röthliche übergehend; die Füsse schwarzbraun.
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