
den mehr breit; am grössten sind die die Bauchschilder bekränzenden
Reihen.
Bauchschilder 172. Schwanzschilder 74.
Die Grundfarbe des obern Körpers ist weisslich grau, mit einem
leisen bräunlichen Anfluge. Violettschwarze, ziemlich unregelmässige
Zeichnungen bedecken Kopf und Körper. Am erstem verläuft eine
dunkle Binde zwischen den vordem Winkeln der Superciliarschilder.
Auf dem Scheitel sind zwei quere Binden, die durch zwei schiefe vereinigt
sind und so einen fast herzförmigen Flecken einschliessen. Auf
dem Hinterkopfe sind zwei schiefe, länglich ovale, in der Mitte mit
einander vereinigte Flecken, von denen ein schmaler Streifen nach dem
Genicke geht. Auf der rechten Seite am Nacken sitzt ein runder Flek-
ken, von der linken beginnt eine wellenförmige, bald erweiterte, bald
verengte, etwa zwei Zoll lange Binde; ihr folgen auf der Mittellinie
des Rückens unregelmässige grosse Flecken, die bald vereinzelt stehen,
bald zusammenfliessen, wie z. B. auf dem Hinterrücken. Längs jeder
Seite verlaufen zwei Reihen runder Flecken, von denen aber die untere
neben den Bauchschildern regelmässiger und gedrängter ist. Vom hintern
Augenwinkel zum Kieferwinkel verläuft eine breite gräulich grüne Binde
und von der Mitte des Auges eine andere zur Mitte des Kiefersaumes,
eine dritte von der Gesichtshöhle zum Oberkiefer. Alle diese Binden
sind von schwarz violetten Streifen eingefasst. Zwischen ihnen ist die
Färbung rein gelblich weiss. Alle dunklen Flecken sind von einem
hellen Saum begränzt. Die Kehle und der vordere Theil des Unterleibes
sind gelblich weiss, nach hinten sind die einzelnen Schilder, besonders
an den Seiten, sehr fein violettbraun gesprenkelt. Vom Kieferwinkel
verläuft jederseits eine halbzolllange schiefe Binde zu den Seiten
des Halses.
Ganze Länge bis 3 ,3 y, Länge des Kopfes (bei einem Exemplare von
2 ' 5 " ) 1 " , Breite des Kopfes 1 0 , 1 1 Länge des Schwanzes 5 ' 6 ".
Verhältniss des Kopfes zum Schwanz 1 : 8,2.
Die Lachesis picta ist etwas weniger gefährlich als die vorhergehende
Species; sie hält sich vorzüglich in den höher gelegenere Montanas
von Peru auf und wird von den Eingebornen Miuamaru oder
Jergon genannt; in den tiefem Montanas wird sie durch die Lachesis
rhombeata Pr. Max. oder Flammon der Eingebornen ersetzt, von der sie
sich durch die unregelmässige Vertheilung der schwärzlich violetten
Flechen unterscheidet, die auf der hintern Hälfte des Körpers verschmelzen
und eine wellige Linie bilden. Auch hat sie eine grössere
Anzahl von Bauch- und Schwanzschildern als die letztere. Ferner liegt
ein bedeutender Unterschied in der Grösse; denn die L. picta wird selten
über drei Fuss lang, während die L. rhombeata oft eine Länge von
sieben Fuss erreicht. Ausfiihrlichere Mittheilung über diese Schlangen
habe ich in meinen Reiseskizzen I. II. pag. 260 gegeben.
4. Genus. CMOTALUS Lin.
I. C. HORRIDUS Daud.
Diese durch den grössten Xheil des mittleren Ameriha verbreitete
Schlange kömmt in Peru nur in den Montanas des nördlichen Theile
des Landes vor. Sie unterscheidet sich von den in Brasilien lebenden
nur durch eine etwas intensivere Färbung der dunkeln Theile.
Die Eingebornen nennen sie Culebra de Cascavel (die Glöckchenschlange).
In einigen Gegenden werden die zerstampften Klappern
von den Indianern zur Bereitung des Pfeilgiftes benutzt. Es ist
leicht einzusehen, dass sie die Wirksamkeit des Giftes nicht im min-
desten vermehren.