Cabanis stellt diese Species zum Genus Procnias, mit dem sie in
den meisten äussern Charakteren übereinstimmt; der Schnabel ist übrigens
an der Basis weniger erweitert und in seinem ganzen übrigen
Verlaufe mehr comprimirt als bei Pr. ventralis 111. Die genaue Keunt-
niss des innern Baues dieser Species wird erst entscheiden, ob ihre
Stellung hier die richtige ist *).
47. Genus. PMOCNOPIS® Cab.
Genus Callospizae simile, sed habitu graciliore, rostro breviore, ma-
gis depresso, basi latiore, alis longioribus, cauda lequali vel subtequali,
pedibus parvis, ptilosi molliore.
»Das Genus Procnopis ist mit Procnias und Callospiza, besonders
mit letzterem, nabe verwandt. In seinen Formen verhält es sich zu
Callospiza etwa wie Procnias zu Euphone, da der Schnabel kürzer,
an der Basis breiter und auch plattgedrückt ist, ohne indessen verhält-
nissmässig so kurz und breit wie bei Procnias zu sein, während bei
Callospiza der Schnabel länger, höher und von den Seiten zusammengedrückt
ist. Die Bänder des Oberkiefers ragen etwas über den Unterkiefer.
Die Flügel sind länger, der Schwanz gerader, die ganze Gestalt
schlanker und das Gefieder weicher, geschlossener als bei Callospiza.
« Cabanis.
Schnabel kürzer als der Kopf, dreieckig, an der Basis viel breiter
als hoch; Firste an der Basis etwas abgesetzt, im übrigen Verlaufe gebogen;
Dille schwach gewölbt; Unterkiefer etwas nach oben gewölbt;
Nasenlöcher basal, lateral, nach vorn kreisrund, nach hinten unten von
den Stirnfedern bedeckt; Flügel ziemlich lang, dritte und vierte Fittig-
federn die längsten, die beiden ersten nur wenig kürzer; Füsse mittel-
lang, bis etwas unters Knie befiedert; Daumen bedeutend stärker als
die übrigen Zehen, aber kürzer als die mittlere, die äussere mit der
mittleren etwas weiter vereinigt als die innere mit der mittleren;
Schwanz in der Mitte etwas ausgeschweift.
*) Cabanis stellt auch die beiden Species Euphone musica und tibicen zu diesem Genus.
Gegen die Stellung der ersteren zu Procnias spricht entschieden der anatomische Bau des Magens.
Ueber letztere sind in dieser Beziehung noch keine Untersuchungen vorhanden.
1. P. ATROCOEBULEA. Tsch. Taf. XIII. Fig. 2.
P. supra atra, capite colloque viridi cceruleis, sincipite macula dilute
straminca nitcnte; dorso nigerrimo, uropygio coeruleo, alis nigris ex viola-
ceo-cceruleo marginatis, tectricibus superioribus coeruleis resplendentibus,
subtus caerulea gutture cinereo lavato.
Stirn und Haube, Nacken, Gesiebt und Ohrgegend sind grünlichblau,
die erstere an der Schnabelwurzel von einem schwarzen Saum
umgeben, der sich nach den Augen zu verlängert und sie kreisförmig
umschliesst. Im Nacken ist ein glänzender, fast strohgelber Flecken.
Der Rücken ist sammtschwarz, an seinem Vordertheile haben die Federn
noch einen blauen Saum. Die Fittig- und Schwungfedern sind
schwarz, am äussern Fahnenharte hlauviolet gesäumt, wie die Schwanzfedern.
Die ohern Flugdecken, die Flügel und die Schwanzdecken
glänzend violettblau. Kehle hlaugrau, mit schwachem Metallglanz; der
ganze Unterleib lebhaft blau.
Schnabel schwarzblau, am Unterkiefer weisslichhlau; Tarsen und
Zehen braunschwarz, ins Bläuliche übergehend; Iris braun.
Ganze Länge 6 ", Schnabel 6 '", Flügel 3 " 1'", Tarse 6,5"'. Ver-
hältniss der Tarse zum Flügel 1 : 4,7.
2. P. ARGENTEA. Tsch. Taf. XIV. Fig. 2.
P. supra e coeruleo-cinerea; splendore argentco, pileo nigerrimo; alis
nigris, e coeruleo-cinereo limbatis, subtus nigra, gutture stramineo-fusco,
hypochondriis dorso concoloribus.
Kopf und Nacken sind sammtschwarz, der Rücken und die obern
Schwanzdecken silbergrau, mit einem leisen bläulichen Anfluge, der
oft ins Gelbliche schillert. Fittig- und Schwanzfedern schwarz, die
erste ausgenommen, am äussern Fahnenharte blaugrau, am innern breit
weiss gesäumt. Die Schwanzfedern schwarz, am äussern Fahnenharte
wie die Fittigfedern gesäumt; Kehle, Vorderbrust und Ohrgegend
eigenthümlick hraungelh; Brust und Mittellinie des Bauches schwarz;
Weichen wie der Rücken.
Schnabel schwarzbraun, am Unterkiefer weisslichhlau; Füsse
schwarzbraun; Iris gelblich.