
wir im Gebirge von Jauja zwei todte Exemplare, die zu dieser Species
zu gehören schienen. In der Classification der Batrachier pag. 87 haben
wir irrigerweise den Phryniscus nigricans, der in Paris als Bufo for-
mosus aufbewahrt wurde, zum Genus Chaunus gezogen. Dumeril und
Bibron 1. c. p. 723 haben diesen Irrthum schon nachgewiesen.
Vierte Section. GEODITAE Fitz.
Erste Familie. GJSTROPHRYNJE Fitz.
Corpus incrassatum, globulosum; cutis laxa. Pedes breves.
1. Genus. AlVAXlfÄUS *) Tsch.
Caput breve, latum, rostro truncato. Nares super ce, semicircular es.
Frons convexa. Palpebrte mag tue. Lingua longa, subangusta, inte-
gra, pone libera. Dentes palatini et maxillares nulli. Tympanum magnum,
conspicuum. Parotides magnce. Palmarum digiti liberi; plantarum
depressi, basi membrana convexi. Os cuneiforme primum magnum, com-
pressum. Callus in metacarpo. Corpus globulosum, incrassatum. Os
sacrum dilatatum. Vesica vocalis subgularis.
In der ausführlichen Beschreibung der Species werden wir die
hier angegebenen generischen Charactere weiter auseinandersetzen. Die
Gattung ist durch den Mangel an Zähnen, das sichtbare Trommelfell,
die grossen Parotiden und die durch eine Schwimmhaut verbundenen
Zehen hinlänglich von ihren Familienverwandten unterschieden.
1. A. MELANCHOLICUS Tsch. Taf. XI. Fig. 5.
A. supra ex violaceo fuscus nonnullis maculis nigricantibus, parvis $
extremitatibus dilutioribus. Subtus sordide flavescens.
Kopf rundlich, sehr kurz, einmal so breit als lang ; Schnauze rund,
aber gerade abgestutzt, Nasenlöcher vorn an der Schnauze in einer
Linie, ziemlich gross, halbmondförmig, mit den beiden äussern Winkeln
nicht nach vorn und hinten, sondern nach aussen und innen gerichtet.
Stirn concav. Obere Augenlieder sehr gross und decken fast das
ganze Auge ; ihr äusserer Rand ist verdickt, mit feinen Dröschen dicht
*) Von a v a i- v g lg ein langes weites Beinkleid.
besetzt; das untere Augenlied ist ebenfalls stark entwickelt. Trommelfell
sehr gross, sichtbar. Zunge lang, schmal, hinten frei, an ihrer
hintern oberen Seite mit kleinen, länglichen Papillen besetzt. Innere
Oeffnung der eustachischen Trompete gross. Vordere Extremitäten
kurz und reichen kaum zur Basis der hintern. An der Handwurzel eine
sehr stark entwickelte, beinahe herzförmige Schwiele mit nach hinten
gerichteter Basis, seitlich nach innen eine viel kleinere. An der Verbindungsstelle
der ersten und zweiten Phalanx jeder Zehe eine starke,
konische Schwiele, die innere Fläche der Hand überhaupt mit 1 5 ^ - 1 8
Schwielen hesetzt. Die zweite und vierte Zehe von gleicher Länge, alle
frei. Die Hinterfösse kurz, nach vorn gelegt erreicht die Spitze der
längsten Zehe die Schnauzenspitze. Das erste keilförmige Bein stark
entwickelt, comprimirt, so dass es, von vorn gesehen, wie eine sechste
Zehe aussieht 5 auf der äusseren Seite der Handwurzel eine viel schwächere
Schwiele. Alle Zehen sind stark comprimirt, bis an das zweite
Glied mit einer starken Schwimmhaut verbunden.
Die Haut liegt ganz lose am Körper, so dass auch die hintern Extre-
tremitäten bis an’s Knie von ihr sackförmig umgeben sind. Sie ist auf
dem Oberkörper mit zahlreichen stark entwickelten Warzen und Hautfalten
bedeckt; die vordere Stirnhälfte und die Schnauze sind glatt;
eben so die obere Seite der hintern Extremitäten. Parotiden stark entwickelt.
Kehle, Brust, Bauch und untere Seiten der Extremitäten mit
Querfalten und feinen Drüschen besetzt. Stimmblase sehr gross, wahrscheinlich
nur beim Männchen.
Die Farbe des oberen Theiles des Körpers ist einförmig dunkel
violettbraun, mit wenigen kleinen schwärzlichen Fleckchen untermischt.
Die obere Seite der Extremitäten und die Seiten des Kopfes sind etwas heller,
mit einigen dunklern Nuancen; der ganze Unterkörper gelblich weiss.
Ganze Länge 2 “ 9 ,lt. Länge des Kopfes 6 ,1‘. Breite des Kopfes
12'". L änge der vordem Extremitäten 1 3 n>, des längsten Fingers
4 ■ j§ der hintern Extremitäten (vom After an) 3 ", der längsten Zehe 7'".
Breite des Körpers 2 “ 1,3
Vorkommen. W ir fanden diese Species nur einmal in der Provinz
Yauyos, Departemente Lima, ungefähr 4000 Fuss ü. M., unter einem
Steine. Ihr Geschrei ist melancholisch, einförmig und dumpf.