mischt. Die Haare an der Basis und in ihrem grössten Verlaufe sind
dunkel schiefergrau 5 auf dem Rücken sind einzelne ganz schwarze
Steifhaare untermischt, die an den Seiten und vor der Schwanzwurzel
weiss sind. Am vordem Winkel des Ohres beginnt ein gelblichweisser
Streifen, welcher sich an der innern Seite der Ohrbasis bis zu dessen
hinterm untern Winkel verläuft und daselbst einen ziemlich grossen
Flecken bildet. Die Seiten des Halses und der Wangen sind röthlich-
braun und weniger schwarz gesprenkelt als der Rücken. Der Mundrand
ist grau 5 die Brust, der Rauch und die innere Seite der vordem
Extremitäten sind weiss. Die vier Füsse sind an der obern Seite mit
kurzen schmutzigweissen Haaren, die nach vorn überragen, besetzt.
Die Nägel sind schwärzlichbraun 5 der Daumen des Vorderfusses sehr
kurz, mit einem lLlii langen Nagel besetzt. Der Schwanz ist an der
Basis auf der obern Seite schwarzbraun, was nach hinten dunkler
wird; die untere Seite ist gelblichbraun, der Pinsel schwarz, ins Roth-
braune übergehend. Auf der Oberlippe sitzen steife kurze silberweisse
Haare; sie sind entweder ganz weiss, oder mit schwarzer Basis, oder
ganz schwarz. Die Ohren sind schwarzgrau,: aussen und innen mit
dünnen kurzen und feinen Haaren besetzt. Der vordere Ohrsaum ist
weiss.L
änge von der Schnauzenspitze zur Schwanzwurzel 7 yy 3 yyy, des
Kopfes vom vordem Ohrwinkel zur Schnauzenspitze l yy 6 yyy, des Schwanzes
mit dem Haarbüschel 4 yy 3 yyy. Höhe des Ohres 9 yyy. Länge des
Hinterfusses bis zur Zehenspitze l yy 3 yyy, des Vorderfusses 9 /yy.
Die Beschreibung von Bennet’s Octodon Cummingii Transact. of
the Z. S. I. p. 81 stimmt im Wesentlichen mit der von Dendrobius de-
gus Meyen 1. c. p. OOi überein, sowie auch unser Exemplar mit letzterem,
welches wir im Museum zu Berlin verglichen haben. Aus unserer
Beschreibung ergeben sich aber einige Verschiedenheiten von den
bisvjetzt bekannten Exemplaren, besonders ist bei unserem Thiere die
Färbung viel lebhafter, sowohl auf dem Rücken als am Bäuche, der
nicht düster grau, wie bei Bennet’s Thieren, sondern gelblichweiss ist,
eben so ist der Kopf mehr röthlichbraun und die Schnurren theils
schwarz, theils weis». Die Unterschiede, obgleich constant, sind doch
nicht so bedeutend, um aus unsern Exemplaren eine eigene Spccies zu
machen, wohl aber können sie als feste klimatische Abänderung
betrachtet werden, die als nördlichere Formen lebhaftere Färbung- und
stärkere Körperentwickelung zeigen.
' W ir halten es für nothwendig, hier die Grössenverhältnisse, welche
Hr. Meyen angab, zn berichtigen. Sie sind, an seinem Original-
Exemplare gemessen, folgende: Länge des Körpers von der Schnauzenspitze
zur Schwanzwurzel 7" 1 "' (nicht ä 1/,", wie Meyen angibt),
des Schwanzes, so weit er vorhanden ist, nämlich bis zum Beginn
des Haarbüschels 3 " 3"',; der Hinterluss 1" 3 " ', also nngefähr wie
bei unserm Exemplare. W ir zweifeln nicht, dass Scinrus deguS Mo-
lina Saggio sülla Istör. nat. de Chile (1782, p. 269) identisch mit O.
Cummingii sei und dass ihn. Molina Seines pinselförmigen Schwanzes
wegen von den Ratten getrennt habe.
Wir liefern noch einmal eine Abbildung von diesem Thiere, web
che mit vielem. Fleisse von Hrn. C. Weber in München angefertigt
wurde, da die. beiden bis jetzt bekannt gemachten sehr mangelhaft
sind; die von Kennet 1. c. tah. 16 ist jedoch viel besser als Meyen’s
1. c. tab. 4 4 , der eine mangelhafte Linearzeichnung in widernatürlicher
Stellung gegeben bat.
Lebensweise und geographische Verbreitung. Diese Thiere leben in
unterirdischen Löchern, welche sie sich mit Behendigkeit selbst grahen;r
sie halten sich beinahe den ganzen Tag ansserhalb derselben auf, flüchten
sich aber bei der geringsten Gefahr mit Windesschnelle darein.
Nach Meyen’s Angabe sollen ;sie sich viel auf Bäumen und Sträuchern
herumtreiben, was wir nie gesehen haben und beinahe bezweifeln möchten,
da wir auch in Peru keine solche Angabe von den Eingebornen gehört
haben. Um Valparaiso kommen diese Thiere in Sehr grosser Menge
auf dem Wege vom Hafen zum Leuchtthurme in den mit Cactcen bewachsenen
Quebraden vor. In Peru ist uns nur ein einziger Punkt
bekannt, wo dieser Octodon gefunden wird, nämlich in der Quebrädä
von San Matea, in der Nähe des Dorfes San Juan de Matucanäs,
etwa 9000' ü. M, Wahrscheinlich erstrecht er sich aber in der ganzen
westlichen Sierraregion von Peru durch Bolivia nach Chile.