hat vier Höcker, welche paarweise durch eine tiefe Furche getrennt
sind; der letzte aber nur drei, nämlich zwei auf der äussern und einen
auf der innern Seite. Der untere Reisszahn hat auf der vorderen Hälfte
drei Zacken, auf der hinteren zwei Höcker ; der letzte ist dem ihm
entsprechenden des Oberkiefers nachgebildet.
In dem Prodi*. Metliod. Mammal. 1780 hat Storr diese Thiere
generisch von Viverra, zu der sie Linné zählte, getrennt und sie mit
dem passenden, wenn auch nicht sehr richtig gebildeten Namen Nasua
belegt. Obgleich dieses Genus sehr beschränkt ist,, so herrscht doch
von den ältesten Zeiten bis auf heute eine so grosse Verwirrung in
demselben, dass eine genaue Sichtung der widersprechenden und oberflächlichen
Angaben und eine scharfe Begränzung der Species zu einer
der wünschenswerthesten Arbeiten im Gebiete der descriptiven Thero-
logie gehört. ’Wir haben es versucht, nach vielfältigen Untersuchungen
sowohl an lebenden als auch an ausgestopften Thieren dieser Gattung,
diese Lücke auszufüllen.
Der älteste Schriftsteller^ welcher der Nasua Erwähnung that,
ist wohl Marcgrave v. Liebstad in seiner Historia rerum naturalium
Brasiliac 1648, p. 2 2 8 , wo er sie mit dem surinamischen Namen
Coati oder Cuati aufführte. Später erwähnte sie Perrault in den Mémoires
de' l’académie royale des sciences und giebt in den sehr interessanten
Mémoires pour servir à l’histoire naturelle des animaux vom
Coati monde eine, wenn auch sehr ungenügende, Abbildung T. IH,
p. 2 1 5 , tab. 57. Brisson reihte sie seinem Systeme (Regn. anim. in
dass. IX. distrib. 1756) als Meies $urinamensis ein und stellte sie auf
diese Weise viel richtiger als Linnéj der sie in seinem Syst. Nat. XII.
I. p. 64 mit Viverra vereinigte, von der sie Storr, wie schon angeführt,
trennte. Linné kannte zwei Arten, die er 1. c. p. 6 4 , 2 und 5 , als
Viverra nasua und V. narica aufführte; die Färbung der erstem giebt
er als roth, die der letztem als braun an. Azara Apuntamient. Quadrup.
p. 295 hat das Verdienst, zuerst eiife genaue Beschreibung dieser
Thiere und ihrer Lebensweise . gegeben, zu haben. Er zweifelt 1. c.
p. 500, dass das. von den frühem Schriftstellern als Cuati monde
beschriebene Thier verschieden von .dem gewöhnlichen Coati sei, da
sich einzeln lebende Coatis sowohl von rother als brauner Färbung
finden. Prinz Max. zu Neuwied trennt hingegen beide Species als
Nasua sociajis Beitr. II. p. 285 und als N. solitaria 1. c. p. 292 und
ist sogar geneigt, noch eine dritte, N. nocturna 1. c. p. 298, beizufügen.
Rengger (Paraguay p. 98), auf vielfache Beobachtungen gestützt, erklärt
sich ebenfalls für die specifische Verschiedenheit des Coati monde.
Prof. Wagner Schreb. Supplem. II. p. 166 glaubt keinen specifischen
Unterschied zu linden und vereinigt alle angegebenen Arten der Varietäten
als N. socialis Neuw.
Vor allen Dingen ist es nothwendig festzustellen, welche Merkmale
bei diesen Thieren am wenigsten einer Aenderung unterworfen
sind und specifischen Werth haben können, da gerade diese W e r th verhältnisse
bei den Verschiedenen Familien und Gattungen so mannigfachen
Abweichungen ausgesetzt sind, indem Charaktere, die für ein
Génus kaum Varietäten feststellen, bei andern die besten Artenkennzeichen
abgeben. Die Angabèn von ausgezeichneten Beobachtern haben
nachgewiesen, dass bei Nasua die Färbung des Pelzes die verschiedenartigsten
Veränderungen zeigt und von dem Fuchsrothen bis ins
Graue variiren und daher bei der Speciesbestimmung nur secundären
Werth haben kann; dass aber bei allen Individuen derselben Art doch
gewisse constante Färbungsverhältnisse Vorkommen. Dahin gehören die
weissen Flecken über, unter und hinter dem Auge, die Färbung der
Schnauze, die Ringe des Schwanzes, welche mehr oder weniger stark
ausgeprägt sind. Durch das Vorhandensein dieser letztem Kennzeichen
bei allen bis jetzt bekannten Individuen verleitet, glaubte man Grund
genug zu haben, die Identität der vorgeschlagenen Species zu beweisen,
und wollte nicht einmal Alters-, Geschlechts- oder klimatische
Verschiedenheiten, sondern nur das Spiel des Zufalles gelten lassen.
■ W ir geben gerne zu, dass diese constanten Färbungen einen sehr
grossen Werth haben, der jedoch durch die Combination mit andern
nicht weniger wichtigen und durchgreifenden Kennzeichen mehr relativ
wird. Das Verhältniss des Schwanzes zum Körper ist noch nicht hinlänglich
in Betracht gezogen worden, obgleich es ein sehr sicheres
Bestimmungsmoment abgiebt. Bei Nasua solitaria ist der Schwanz
relativ kürzer als bei N. socialis., Rengger 1.*c. machte darauf ebenfalls
aufmerksam, sowie auf die verkältnissmässig kürzere Schnauze