bar, während sie dem Weibchen ganz fehlt (z. B. P. marail). Ansser
der Sexualversckiedenheit gibt es anch noch Abweichungen nach dem
Alter; denn unsere zahlreichen Untersuchungen haben uns gezeigt, dass
diese Windungen, die z. B. bei den männlichen P. abnrri in der Jugend
sehr stark ausgeprägt sind, im Alter häufig ganz verschwinden. Sie
scheinen daher nur einen sehr unsichern specifisehen Werth zu haben.
Viel wichtiger als die Bildung der Luftröhre für die systematische
Stellung der Penelopidae ist die Anwesenheit eines Penis, den wir zuerst
bei P. aburri entdeckt haben. Er liegt in der Kloake und besteht
aus einem spiralförmig gewundenen, mit einer Rinne versehenen Organe,
an dessen äusserem Ende neben der Rinne eine zurückfulirende
Oeifnung ist, welche in den schlauchartigen, zum Umstülpen bestimmten
Theil der Ruthe fuhrt, welcher seitlich von der Kloake unter der
Haut liegt. (Taf. XXXI ist der Penis von P. cristata abgebildet.) Bei
P. aburri ist der ausgezogene Penis etwa lang, nach vorn wulstig
und trompetenartig erweitert 5 die beiden, 2 " langen, vielfach spiralförmig
aufgewundenen Saamenleiter münden an der Wurzel der Ruthe.
J . Müller fand ganz die nämliche Bildung später bei P. cristata
und bei Crax. Durch sie werden die beiden Familien Cracidae und Penelopidae
zu einer natürlichen Gruppe vereinigt, die sie von den Hühnern
trennt und dem dreizehigen Strausse nähert. (Siehe Müller, Abhandlungen
der königlichen Academie der Wissenschaften zu Berlin 1836.
pag. 157 und Archiv für Physiologie 1844. pag. 472.)
W ir haben hier noch zwei, im Consp. Av. Nro. 292 und 293
diagnosticirte, Species genauer zu beschreiben.
P. ADSPERSA. Tsch.
Die Federn der Haube können nicht aufgerichtet werden; am
Vorderkopfe sind sie weisslichgrau, am Hinterkopfe und Nacken braun,
mit etwas lichteren Spitzen. Der Rücken und die Eckflügel sind olivengrün,
mit schwachem Bronzeglanze; am Hinterrücken sind die Federn
etwas heller, schmal gesäumt. Die Fittigfedern sind grünlichbraun,
mit röthlichbraunem innern Fahnenbarte. Die ersten beiden Schwungfedern
haben schmal abgeschnittene Fahnenbärte; der innere ist etwas
röthlicher, der äussere grünlicher als bei den Fittigfedern. Die Oberflagdecken
sind stark abgerundet und in der ganzen Rundung weiss gesäumt.
Der Bürzel ist rothbraun, ohne Glanz; die mittelsten Schwanzfedern
schwarzgrün, mit Metallglanz, die äussern bis an die Basis
lebhaft rothbraun. Die Reble ist nackt, hochroth, nur auf der Mittellinie
mit kleinen Federn besetzt und schwarz. Die Wachshaut und das
nackte Gesicht sind tief purpurroth, fast schwarz. Die untere Seite des
Halses und die Brust sind braun, die Federn des erstem schmal, mit
einer weissen Spitze, die der letztem breit und weiss gesäumt; der
Saum ist an der Spitze des Schaftes am breitesten. Der Bauch ist hell
graubraun, die Federn sind ebenfalls weisslich gesäumt; die Weichen,
Schienen und der Steiss mehr röthlich; die llnterfliigdcchen schwach
rothbraun. Die nämlichen Farben in verschiedenen Nuancen sind an
der untern Seite der Flügel- und Schwanzfedern.
Schnabel an der Basis schwarz, im übrigen Verlaufe weisslichgelb;
Ffisse röthlichgelb; Nägel braun; Iris hellbraun.
Ganze Länge 1' 7" (nicht 2 ' 5", was ein Druckfehler in Wieg-
mann’s Archiv 1843. pag. 387 ist), Schnabel 1 " 4'", Tarse 4" 8"'.
Verhältniss der Tarse zum Flügel 4 : 4,8.
Die Luftröhre macht eine leichte Biegung über das linke Hakenschlüsselbein
mit ihrem aufsteigenden Aste über den absteigenden und
senkt sich mit kurzem Bogen in den Brustkasten.
Diese Species lebt schaarenweise in den lichten Waldstellen der
meisten peruanischen Montanas: Die Indianer nennen sie Hacchahuälpa
(Waldhuhn). Nach Sonnenuntergang versammelt sich eine Anzahl dieser
Vögel unter einem durchdringend kreischenden Geschrei, das sich
sehr gut durch die Silben Ven-aca ausdrücken lässt, auf irgend einem
grossen Baume, wo sie die Nacht zubringen. Vor Sonnenaufgang
wiederholt sich dieser Ruf und die Schaar zerstreut sich für den Tag.
P. RUFIVENTRIS. Tsch. Taf. VVtgT
Die Haube besteht aus verlängerten Federn, die aber nicht aufgerichtet
sind; ihre Färbung, so wie die des Nackens ist graubraun, da
die braunen Federn von einem leisen, grünen Saume eingefasst sind;
das Nämliche findet auf dem Vorderrücken und an der Bmst statt- an
letzterer ist die graue Einfassung etwas stärker und die Färbung der
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