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 bald  zu  Gavia,  bald  zu  Sus,  sogar  zu  Hippopotamus.  Unbegreiflich  
 ist  es,  das  sie  in  der  zwölften  Ausgabe  yon  Linné  Syst.  Nat.  1.  
 p.  105.  4   noch  mit  dem  GeUus  Sus  yerbunden  wird. 
 1.  H.  CAP YB ARA.  Erxl. 
 Der  ganze  Körper  ist  einförmig  dunkelbraun,  die  äussere  Seite  
 der  Füsse  mehr  ins  Schwärzliche  übergehend. 
 Länge  des  ganzen Thiercs  2 '  7". 
 Es  sind  früher  schon  mehrere Varietäten  dieses Thieres  beschrieben  
 worden,  yon  denen  die  meisten  eine mehr  gelblichbraune Färbung  
 zeigen.  W ir  zweifeln  aber  durchaus  am  Vorkommen  dieser  Farben-  
 ändcrung  und  machen  nur  auf  den  Umstand  aufmerksam,  dass  das  
 Wasserschwein  grösstentheils  in  Sümpfen  und  andern  stagnirenden  
 Wassern  lebt,  dort,  während  der Mittagshitze,  sich  im Schlamme  beinahe  
 ganz  yersteckt  und nur gegen Abend  denselben Verlässt,  um  seine  
 Nahrung,  die  fast  ausschliesslich  aus  Blättern  besteht,  aufzusuchen.  
 Da  der  Sumpfboden  grösstentheils  aus  hellem  Lehm  besteht,  so  wird  
 das  Wasserschwein  zuweilen  Von  einer  dicken  Kruste  dieser  Erde  
 überzogen,  die  auf  dem  Körper  eintrocknet  und  so  in  die  feinsten  
 Hautöffnungen  eindringt,  dass  bei  oberflächlicher  Untersuchung  in  der  
 That  die'  helle  Färbung  als  eigentlich  charakteristisch  für  das  Thier  
 .gehalten  werden  kann.  Aehnliches Verhältniss  und  ähnlichen  Irrthum  
 haben  wir  auch  bei  andern Thieren,  insbesondere bei  einigen Vögeln,  
 wieder  gefunden. 
 Als  das  speciellere  Vaterland  des  H.  capybara  in  Peru  können  
 wir  die  Montanas  yon Mayobamba  und  einige  andere  Punkte  der Provinz  
 Maynas  bezeichnen,  wo  es  yon  den  Indianern  Hiräbubo  genannt  
 wird;  ein  Name,  der  schon  aus  der  höchst  interessanten  Arbeit  vom  
 Jesuiten  Gumilla  El  Örenoco  ilustrado  y  defendidö  II.  p.  511  bekannt  
 ist: 
 15.  Genus.  CAVIÄe  Klein. 
 Der  Kopf  ist  nach  der  Schnauze  zu  etwas  abgerundet;  die’Oberlippe  
 nicht  gespalten;  die  Ohren  ziemlich  entwickelt  und  abgerundet. 
 Der Körper  ist  untersetzt  und walzig;  der  Schwanz  fehlt.  Die Vorder-  
 fdsse haben Vier  Zehen,  die  hintern nur  drei ;  alle  sind  frei.  Die Nägel  
 sind  ziemlich  stark,  comprimirt  und  etwas  gebogen  und  zugespitzt.  
 Der  Pelz  ist  trocken,  anliegend  und  ziemlich  lang. 
 Die  Schncidezähne  sind  schmal  und  etwas  abgerundet;  die  
 Backenzähne  sind  fast  gleich  gross  und  bestehen  aus  zwei  Portionen,  
 einer  vordem  länglichrunden  schmalen  und  einer  fast herzförmigen  hintern, 
   deren  breiter  Theil  im  Oberkiefer  nach  aussen  gerichtet  ist  und  
 sich  mit  seinem  vordem  Winkel  an  die  vordere  Portion  anlegt,  nach  
 innen  aber  etwas  divergirt,  so  dass  ein  tiefer Einschnitt  auf der. Innenseite  
 zwischen  beiden  Portionen  entsteht.  Im  Unterkiefer  sind  die  
 Zähne  ganz  gleich, gebildet,  nur  ist  der  Einschnitt  hier  auf  der  äus-  
 sern  Seite.  . 
 Klein  Quadrup.  disp.  1756  stellte  diese  Gattung  für  die  C.  Co-  
 baya  und  viele  andere  ähnliche  schwanzlose  Nager  auf,  nachdem  diese  
 Thiere  von  Linné  zu  Mus  gestellt  worden  waren.  Noch  lange  nachher  
 wurde  das  Genus  Cayia  nicht  hinlänglich  berücksichtigt,  obgleich  
 Erxleben  Syst.  Nat.  p.  548-(1777)  dasselbe  in Klein’s Bedeutung aufnahm, 
   es  aber  immerhip  Viel  zu  weit  auüdehnte,  ;indem  die  Genera  
 Hydrochoerus;  Dasyprocta,  Coelogenys  etc.  noch  dazu  gezogen wurden. 
 F.  Cuvier An.  Mus.  XIX.  1812  gründete  desshalb  für  die  C.  Cobaya  
 das  Genus  Ancema;  sein  Bruder G.  Cuvier  Syst.  Regn.  Anim.  I.  1817  
 nannte .  es  Cobaya.  Die  Beschränkung  . des  Genus  Cavia  auf  seine-  
 gegenwärtige  Form  kann  man  von Rüger  an  rechnen.  Die  von F. und 
 G. Cuvier vorgeschlagenen Namen werden  jetzt  nur  noch  von  wenigen  
 Naturforschern  gebraucht. 
 Von  den  beiden  in  Peru  vorkommenden. Species  ist  die  eine  die  
 fast  auf  der  ganzen  bewohnten Erde  im Hauszustande  gehaltene  C. Go-  
 baya;  die  zweite  ist 
 1.  C.  CUTTLERI.  King. 
 Der  obere. Theil  des Körpers  ist  schwarzbraun  und  lehmgelb  gesprenkelt, 
   indem  jedes  einzelne'Haar  von  der Wurzel  bis  zur  Mitte  
 unkel  schwarzbraun  ist,  dann  einen breiten weisslichgelben Ring  und  
 eine  schwärzliche  Spitze  hat.  Hie  Schnauze  und  die  vordere  Augen