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 Haube,  Nacken,  Kehle,  Brust  und  Bauch  sind  lebhaft  braunroth,  
 die  Stirn  etwas  dunkler,  die  Kehle  etwas  blasser.  Das  ganze  Gesicht  
 und  der  obere  Augenkreis  sind  kohlschwarz;  diese  Färbung  erstreckt  
 sich,  etwas  schmaler  werdend,  bis  zum  Ohr.  Auf  der  Brust  sitzen  
 vier  schmale  Federn  mit  blauem  oder  grünem  Saume.  Der  Rücken  
 ist  mattgrün,  mit  einem  schwachen,  röthlichbraunen  Anfluge.  Die  
 Fittigfedern  sind  hellblau,  mit  einem  dunkelblauen  Saume  am  äussern  
 und  einem  schwarzen  am  innern Fahnenbarte.  Die  Schwungfedern  und  
 Eckflügel  sind  grünlichblau  am  äussern  und  schwarz  am innern Fahnenbarte, 
   die  Spitze ist bei allen blau.  Die Oberflugdecken  sind  lauchgrün;  
 die Weichen und der Steiss  grün,  mit Röthlichbraun  untermischt.  Die  
 Schwanzfedern  sind  längs  des  schwarzen  Schaftes  und  an  ihrem  Enddrittel  
 blau,  an  der  Basalhälfte,  besonders  am  Rande  rein  grün.  Die  
 beiden  mittelsten  Schwanzfedern  sind  lang,  ganzbartig. 
 Schnabel  ganz  schwarz,  nur  an  seiner  äussersten  Spitze  horn-  
 farben;  Füsse  schwarzbraun;  Nägel  schwarz;  Iris  hellbraun. 
 Ganze  Länge  1'  8 ",  Schnabel 2 ",  Tarse  1"  1'",  Schwanz  10".  
 Verhältniss  der  Tarse  zum  Flügel  I   : 6. 
 Die  Grössenverhältnisse,  die  wir  hier  von  dieser  Species  angegeben  
 haben,  sind  die  richtigen,  nicht  die  von  Spix,  der  sein Exemplar,  
 wie  wir  uns  in  München  überzeugt  haben,  schlecht  gemessen  h a t1). 
 Alle  Exemplare  von  P.  Martii,  die  uns  bekannt  sind,  haben  an  
 den  beiden  mittelsten  Schwanzfedern  einen  unversehrten  Fahnenbart,  
 während  er  bei  den  übrigen  Arten  immer  einen  bis  anderthalb  Zoll  
 lang  abgestossen  ist. 
 Vorkommen.  Alle  drei  Species  gehören  der Waldregion  an;  die  
 beiden  ersten  sind  auch  über  den  grössten  Th eil  des  brasilianischen  
 Flachlandes  verbreitet,  die  letzte  aber  findet  sich  nur  in  dem  nordwestlichen  
 Brasilien,  längs  des  oberen  Maranon  und  in  der  mittleren  
 .  peruanischen  Waldregion. 
 i)  Die meisten  Ornithologen  messen  den  Schwänz  von  da,  wo  die  obern  Schwanzdecken  aufhören, 
   bis  zu  seiner  Spitze,  statt  vom  Steissbeine  an. 
 Siebenzehnte  Familie.  HALCIOMDiE.  
 Eisvögel. 
 82.  Genus.  AlLCEHDOo  Lin. 
 I.  A.  CABANISII.  Lin. 
 Stirn,  Haube,  Nacken,  Gesicht,  Rücken, Bürzel,  obere Flug- und  
 Schwanzdecken  dunkel  metallgrün;  Fittigfedern  schwarz,  am  innern  
 Fahnenbarte  mit  zwei  weissen,  runden  Flecken;  ähnlich  sind  die  
 Schwungfedern,  haben  aber  in  der Mitte  des  äussern Fahnenbartes  ein  
 kleines,  weisses  Fleckchen.  Die  Schwanzfedern  sind  schwarzblau,  die  
 beiden  mittelsten  einfarbig,  die  übrigen  an  der Basis weiss,  am  innern  
 Fahnenbarte  mit  zwei  weissen,  runden  Fleckchen.  Von  der Schnabelwurzel  
 zur  Schulter  verläuft  jederseits  eine  stark  ausgeprägte  (mehr  
 als  bei irgend  einer andern verwandten Species)  dunkelgrüne Zügelbinde.  
 Zwischen  diesen  Zügeln  und  der  Haube  zieht  sich  auf  dem  Nacken  
 eine  breite,  weisse  Binde  hin.  Kehle  und Vorderhals  sind  weiss;  die  
 Brust  lebhaft  rothbraun;  Bauch  und Weichen  mctallgrün  geschildert;  
 Mittellinie  des  Unterleibs  und  Steiss  weiss. 
 Schnabel  schwarz,  ganz  gerade ;  Unterkiefer nicht bauchig gewölbt,  
 wie  bei  den  verwandten  Species;  Tarsen  schwarzbraun. 
 Ganze  Länge  8 "  6 /y/,  Schnabel  2",  Tarse  3 y//,  Flügel  3 "   U".  
 Verhältniss  der  Tarse  zum  Flügel  1  :12,1. 
 So  sehr  diese Species  nach  der blossen Beschreibung zu urtheilen,  
 mit  A.  americana Less.  übereinstimmt,  sogar  mit  ihr  verwechselt  werden  
 könnte,  so  ist  sie  doch  auf  das  Bestimmteste  davon  getrennt.  Die  
 Grösse,  der lange,  gerade  Schnabel,  die  stark ausgeprägten Zügel,  der  
 grün  geschilderte  Bauch  sichern  die Diagnose.  Die  Ornithologen haben  
 unter  dem  Namen  A.  americana  bisher  immer  mehrere  Species  verwechselt, 
   von  denen  einige  in Brasilien,  andere in Chile  und Peru Vorkommen. 
   W ir  sind  bei  der  Ausarbeitung  des  Consp.  Av.  selbst  in  
 diesen  Fehler  verfallen.