F. destructor wittern, so erheben sie ein klägliches Geschrei, flüchten
sich alle wo möglich auf einen Baum und suchen sich in dem dichtesten
Laubwerke zu verstecken. Diese hülflosen Thiere können ihrem
gewaltigen Feinde keine andere Waffe als ihre jämmerlichen Klagetöne
entgegenstellen.
6. Gen. C L lM A €O C G E C IIS . Cab.1)
Schnabel ziemlich kurz, stark, hoch, comprimirt; Firste etwas
scharf; Kuppe stark gebogen; Nasenlöcher rundlich lateral; Zügel fast
nackt, eben so die Angengegend; Flügel kurz, spitzig; Tarsen mittel-
mässig, beschuppt; Zehen ziemlich kurz; Nägel stark gebogen; Schwanz
stufig.
»Das Genus Climacocercus schliesst sich nach mehrfachen Analogien
näher dem Genus Morphnus als den übrigen Sperbern an.
Charakteristisch für dasselbe und gewissermassen von generischem
Werthe ist das, bei allen mir bekannten Artens) auftretende, durch
hellere Färbung sich auszeichnende Halsband. Der alte Vogel von
C. brachypterus zeigt ein schönes (hier weisses) Halsband, während
es bei dem jungen Vogel derselben Art undeutlicher hervortritt. Bei
C. xanthothorax tritt der umgekehrte Fall ein; das Halsband ist beim
alten Vogel verschwunden, während es beim jüngern deutlich durch
hellere Färbung absticht. Derselbe Fall tritt bei C. concentricns ein,
dessen bisher imbekanntes Kleid ich in einem aus Peru stammenden
Vogel aufgefunden zu haben glaube.« Cabanis.
1 . C. CONCENTRICUS. Cab.
Kopf und Mantel sind dunkel aschgrau, die Fittig- und Schwungfedern
graubraun, an der Basalhälfte des innem Fahnenbartes weiss
gestreift. Die Kehle ist lichtgrau; Brust und Bauch mit ab wechseln1)
Der Umstand, dass der Name Brachypterus schon früher anderweitig vergeben und Micrastur
regelwidrig gebildet ist, hat mich in die unangenehme Nothwendigkeit versetzt, für dieses Genus
einen neuen Namen vorzuschlagen. C.
2) Ausser der hier zum erstenmale auch als peruanisch aufgezählten Art, dem C. concentricus,
sind bis jetzt nur noch zwei, dem östlichen Südamerika angehörende Arten bekannt. 1. C. brachypterus
Cab. (Falco brachypterus Temm. pl. col. 141 adult., 116 ju n .) ; 2. C. xanthothorax
Cab. (adult. Falco xanthothorax Temm. — jun. Falco leucauchen Temm.) C.
den schmalen schiefergrauen und weissen Querbinden überzogen; die
erstem werden auf den Schienen und den Weichen sehr schmal linienförmig.
Steiss und untere Schwanzdechen sind weiss; die untern Flugdechen
weiss, mit grauen Querbinden. Der Schwanz ist dunhel schwarzbraun,
in der Mitte mit einer weissen Binde; auch die Spitze hat einen
weissen Saum.
Der Schnabel ist hornfarben; der Unterhiefcr gelb, mit dunhlerem
Tomienrande; die Wachshaut graugclb; die Füsse orangengelb. Die
Iris ist hellgelb.
Ganze Länge 1' 2 /y, Schnabel l l y//, Tarse 1n 10//y, Flügel 1J 9 y//.
Verhältniss der Tarse zum Flügel 1 : 4,3.
»Cuvier citirt diesen Vogel (Regne Anim. 2èm® édit. pag. 334)
irrthümlich als identisch mit dem C. brachypterus. Lesson (Traité
pag. 60) berichtigt diesen Irrthum, gibt aber nur eine hurze Beschreibung,
welche in Bezug auf die Identität mit Uliger’s Vogel eine nähere
Begründung zu wünschen übrig lässt. Hr. d’Orbigny in seinem
Werke (Voyage etc. Oiseaux) gibt, ausser der geographischen Verbreitung
und Lebensart, statt aller Beschreibung nur eine lateinische
Diagnose, welche nur eine wörtliche (und noch dazu ungrammatihali-
sche) Uebersetzung der IVotiz von Lesson ist, und verfallt wieder in
den alten Irrthum, hiezu Cuvier pag. 554 zu citiren. Es bleibt daher
ganz unentschieden, ob Hr. d’Orbigny den C. concentricus oder den
C. brachypterus meint, was um so mehr zu bedauern ist, da von einem
Reisenden, der an Ort und Stelle die Thiere untersuchen bann, am
ersten richtige Aufschlüsse zu erwarten sind, und jetzt die Angaben
über geographische Verbreitung und Lebensart nur mit Misstrauen betrachtet
werden können.
»Das Museum in Berlin besitzt alte Vögel aus Bahia, Para und
Cayenne. Das bisher noch nicht gekannte Jugendkleid glaube ich mit
Bestimmtheit in einem dem hiesigen Museum aus Peru zugekommenen
Vogel erkannt zu haben. Da derselbe von der Färbung des Alten ziemlich
abweichend ist Und, wie dies bei Falken so oft der Fall ist,
leicht für eine eigene Art gehalten werden könnte, will ich hier die
Beschreibung folgen lassen: Der ganze Oberkörper ist tief dunkelbraun;
die Schwungfedern der ersten und zweiten Ordnung haben ausser den
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