
wurzel reichen sollen, erzählt worden; wir wagen aber durchaus nicht
zu entscheiden, ob es wirklich eine eigene Species und was für eine
sei, da wir nie Gelegenheit hatten, dasselbe näher zu untersuchen.
7. Genus. LIHTHAo Linné.
Form, dent: dent incis. dent. lan. dent mol. *'y .
Dieses Genus charakterisirt sich durch einen ziemlich breiten, ab*
geplatteten Kopf, eine stumpfe Schnauze, Meine rundliche Ohren, einen
walzenförmigen Körper, einen platten Schwanz, der immer kürzer als
der Körper ist. Die Beine sind niedrig; alle vier Füsse haben fünf
Zehen, von denen die mittleren länger als die äusseren sind; alle sind
durch eine ziemlich breite Schwimmhaut mit einander verbunden. Die
Nägel sind comprimirt, convex und scharf. Die Sohlen sind entweder
ganz oder theilweise behaart. Der Pelz besteht aus feinen Woll- und
etwas platten Steifhaaren.
Im Oberkiefer sind die beiden äussersten Schneidezähne die stärksten,
stehen aber dicht neben den übrigen und von den Eckzähnen
ab. Im Unterkiefer sind der zweite und vierte aus der Reihe gedrängt
und liegen auf. Die Eckzähne sind conisch und etwas nach innen
gebogen. Die oberen sind stärker als die unteren. Der erste Lückenzahn
ist sehr Mein im OberMefer und fehlt häufig, im Unterkiefer ist
er stärker. Der dritte ist stark und pyramidenförmig. Der vordere
Höcker des oberen Reisszahnes ist der grösste, dann folgt der hintere;
der innere ist durch eine tiefe Furche von dem äusseren hinteren getrennt
und bildet eine starke Leiste. Die drei vorderen Zacken des
unteren Reisszahnes sind stark entwickelt; der vordere und äussere
sind gleich stark, der innere etwas schwächer; die hintere Portion ist
nach innen schief abgeflacht. Der obere Höckerzahn hat eine tief ausgehöhlte
Mahlfläche; die äussere Portion ist durch eine Quer- und
eine Längsfurche eingeschnitten. Die hintere Portion hat einen vordem
höheren und einen hintern grösseren Höcker. Der Höckerzahn des
Unterkiefers ist. sehr klein und schief oval.
Es kommen in Peru zwei Species von Lutra vor.
1. L. CHILENSIS. Renn.
Die Nasenkuppe ist nackt und braunroth im frischen Zustande, bei
getrockneten Bälgen gewöhnlich schwarz; sie ist fast vierecMg, nach
hinten etwas breiter und von dem behaarten Vorderkopf in einer geraden
Linie scharf abgeschnitten. Die Unterlippe ist bis zum ersten
Lückenzahne unbehaart; auf der Mittellinie verläuft diese nackte Stelle
unter einem spitzen Winkel nach hinten aus. Der Kopf, der Rücken
und die obere Seite des Schwanzes sind lichtgelblichbraun, mit dunkelbraun
untermischt. Die untere Seite des Körpers und des Schwanzes
ist ein wenig heller und mit weniger dunkeln Schätzungen. Der
Schnauzenrand, das Gesicht und die Kehle sind falb; die Spürhaare
gelblich. Die Füsse sind dunkelbraun, bei vielen Individuen schwärzlich.
Das obere Drittel der Hinterbeine ist behaart. Die Sohlen sind
ganz nackt. Die Wollhaare sind kastanienbraun, ins Graue spielend;
die Steifhaare von der Basis zwei Drittel ihrer Länge dunkelbraun,
einzelne grau, an der Spitze gelbbraun, sie stehen am Körper etwas
ab, am Schwänze liegen sie dicht an. Länge des Körpers 2 ' 4".
Bennet Proceed. Z. S. 1832 p. 1 und Waterh. Zool. of the
Beagle I. p. 22 haben diese Otter, welche dié englische Expedition
unter King von Chile zurückbrachte, beschrieben. Gervais Instit. 1841
p. 401 und Zoolog, de la Bonite p. 15 seqq. machte von der Küste von
Peru eine Lutra bekannt, die er Lutra peruviensis benannte, ohne dabei
auf die Arbeit- von Waterhouse Rücksicht genommen zu haben. 'Von
dieser Species hatten die französischen Naturforscher nur ein Schädelfragment
gefunden und es 1. c. pl. 5, fig. 4—6 abgebildet. Eine sorgfältige
Vergleichung dieser Abbildung mit unsern Lutraschädeln hat
auch nicht die geringste Verschiedenheit nachgewiesen, so dass die
Species L. peruviensis mit L. cliilcnsis ganz zusammenfallt, denn wir
haben auf der Insel San Lorenzo in der Ray Von Callao, von wo der
defekte Schädel der Aerzte der Bonite herrührt, zu wiederholten Malen
die L. chilensis lebend gesehen.
Zufolge einer Notiz, die uns Hr. Prof. A. Wagner mittheilte, ist
seine provisorisch aufgestellte L. brachysactyla ebenfalls mit L. chilensis
identisch.