wirrung entstand. Sie zeigt übrigens, so weit wir sie beobachtet haben,
fast keine Varietäten, denn wir haben nie Individuen gesehen, die von
der oben beschriebenen Färbung abweichen. Prof. A. Wagner 1. c.
will als Synonym zu dieser Species ziehen: F. armillatä F. Cuv. liv. 65;
F. GrifGthi (F. ocellot y. Griff. Anim. Kingd. V, 4 5 5 .1 7 und Ocelot III.
Hamilt, Smith, apud Griff. 1. c. II. p. 476. c. f.) und F. catenata Griff.
Anim. Kingd. II. p. 476. Fs ist nach den ziemlich ungenügenden Beschreibungen
schwer zu urtheilen, ob diese Species wirklich mit F.
pardalis zusammenfallen werden. W ir vcrmutken, dass im Innern von
Südamerika noch mehrere unbekannte Katzenarten Vorkommen. Die
peruanischen Indianer nennen diese Species Uturunca, die Spanier Ti-
grillo; eine Bezeichnung, die sie ohne Unterschied für alle kleinen
gedeckten Tigerkatzen gebrauchen.
6. F. YAGUARUNDI. Desm.
Die Färbung des oberen Tkeiles des Körpers ist schwärzlichgrau,
indem die Ilaare an der Basis schwärzlich sind, nach der Spitze hin
aber abwechselnd gelbliche und schwärzliche Bingc haben; die Haarspitzen
sind grau. Die untere Seite des Körpers und die innere der
Extremitäten sind grau. Der Schwanz hat eine schwarze Spitze. Das
Gesicht und der Unterkiefer sind heller als der Bücken. Das Ohr ist
aussen schwarz, innen weiss. Länge des Körpers 2 ' 2 ", des Schwanzes
1 ' 8 ", an einem frisch getödteten Exemplar gemessen.
Desmarcst Main. p. 250 machte diese Species zuerst genauer bekannt.
Sie wurde hernach von fast allen Beisenden in Südamerika
wieder gefunden und beschrieben, hat aber doch, obgleich sie eine der
bekanntesten und am leichtesten zu erkennenden von allen Katzenarten
ist, dennoch nicht dem so gewöhnlichen Schicksale, wieder umgetauft
zu werden, entgehen können, denn W . Martin brachte sie in den
Procced. Z. S. V. p. 4 als eine ganz neue Species wieder zum Vorschein
und benannte sie F. Darwini. Die Abbildung und Beschreibung,
die Waterhousc ZooL of N. M. S. Beagle I. p. 16. tab. 8 gibt,
lassen über die Identität von F. Darwüni und F. yaguarundi keinen
Zweifel übrig. Die Spanier nennen diese Katze Gato montes, die Indianer
aber Oscollo oki.
Lebensweise. Alle Katzen stimmen in ihrer Lebensweise und Nahrung
sehr unter einander überein. In Peru sowie in mehreren andern
Gegenden von Südamerika gelangt nur die Unze zu einer für den Menschen
furchtbaren Grösse und Gefährlichkeit und wird daselbst eben so
sehr gefürchtet als der Tiger in Asien. Sie ist heimtückisch, blutdürstig
und kühn, so dass sie sich nicht scheut, die Indianerdörfer bei
Tage und bei Nacht zu besuchen. Vor zwei Jahren wurde einem unserer
Bekannten in der Mittagsstunde von einer Unze ein neunjähriger
Knabe aus der Hängematte entfuhrt und zerrissen. In manchen Wald-
thälern, besonders in dem nördlichen Peru (Provinz Moyobamba) und
im mittleren (in den Montanas von Ayacucho und Huanta] ist ihre
Zahl und ihr Muth so gross, dass die Indianer von ihnen decimirt
und am Ende gezwungen werden, die Dörfer zu verlassen. Am meisten
wird die schwarze Abart ihrer Grösse und Grausamkeit wegen
gefürchtet. Um das Biesenexemplar, welches wir in der Provinz
Chancay zwischen den Plantagen Lumayo und Villcahuaura bei unserer
Durchreise in einer Negerhiittc ausgestopft fanden und dessen Länge
wir oben angegeben haben, zu tödten, versammelten sich mehr als
50 Indianer und Neger und konnten es erst den zweiten Tag erlegen?
nachdem es noch drei Neger tödtlich verwundet hatte.
Der Cuguar ist sehr feige, obgleich er an Grösse der Unze wenig
nachsteht. W ir haben mit (feinem Schrote No. 8 auf ein sehr grosses
Thier geschossen und es dadurch sogleich in die Flucht getrieben; er
nähert sich selten den menschlichen Wohnungen und pflegt gewöhnlich
beim Zusammentreffen mit Indianern auch im W a ld e die Flucht
zu ergreifen. E r wagt sich jedoch an grosse Thiere, aber nur an
solche, die sich schlecht vertheidigen können, besonders an Maulthiere
und Esel; dabei begnügt er sich gewöhnlich, ihnen ein Stück Fleisch
von den Rippen oder den Lenden herunter zu reissen. Es ist uns kein
Beispiel bekannt, dass ein Cuguar die Ochsen, die häufig in den Plantagen
am Rande der Urwälder zum Mahlen des Zuckerrohrs gehalten
werden, angegriffen hätte. Die Unze aber thut es. An Feigheit
kömmt der Pardel dem Cuguar gleich, was sich seiner geringen Grösse
wegen leichter begreifen lässt. Ueber die F. macrura können wir in
dieser Beziehung nichts mittheilen, hingegen aber von F. celidogaster,