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   Der  Hals  und  die  Brust  sind  heim Weibchen  schwärzlichbraun,  
 mit  unbestimmt  ausgedrückten  dunkleren  Bändern. 
 Eschscholz  machte  im  Zoologischen  Atlas  seiner  Reise  um  die  
 Welt  dieses  Genus  bekannt,  auf  Exemplare  gestützt,  die  er  an  der  
 Küste  von Chile  fand,  und  gab  eine  sehr  kurze Diagnose  davon.  Les-  
 son  und  Isidore  Geoffroy  St.  H.  bearbeiteten  dasselbe  monographisch  
 in  der  Centurie  zoologique  pag.  152.  Es  ist  unbegreiflich,  wie  diese  
 beiden  Naturforscher  den  Namen  Thinocorus  in  Tinochorus  umwandelten, 
   da  sie  doch  selbst  die  von  Eschscholz  gegebene  Etymologie  
 von  » S iv a   littus und » xo g a g «   alauda anführen.  Der Name ist für  dieses Genus  
 überhaupt  nicht  passend,  da  sich  die  meisten  Species  desselben  
 auf  den  höchsten  Gehirgen  aufhalten. 
 Es  sind  nur  drei Arten  dieser Gattung  bekannt,  nämlich T. rumi-  
 civorus  Eschsch.  Zool. Atl.  1. Lief.  pag. 2. tab. 2   (mit  sehr  schlechter  
 Abbildung).  Lesson  und  Is.  Geoffroy  haben  dieser Species  unnöthiger  
 Weise  den  Namen  T.  Eschscholzi  gegeben,  aber  eine  dankenswerthe  
 Abbildung  davon  geliefert.  Die  zweite  Species  wurde  von  den  beiden  
 eben genannten Naturforschern T.  Orbignyanus  genannt und 1.  c. p.  157  
 und  159  beschrieben  und  tab.  148  und  149  beide Geschlechter  abgebildet. 
   Um  Verwechselungen  vorzubeugen,  ist  es  nothwendig,  die  
 Unterschiede  zwischen  T.  Orbignyanus  und  T.  Ingae  (mit  T.  rumici-  
 vorus  können  diese  beiden  Species  nicht  verwechselt  werden)’festzustellen. 
   Das  Männchen  von  T.  Ingae  hat  zwei  glänzend  schwarze,  
 scharf begränzte  Binden,  eine  halbkreisförmige,  welche  die  Kehle  be-  
 gränzt, kömmt auch bei T. Orbignyanus  vor, welchem aber die schwarze  
 Binde  fehlt,  die  die  Brust  vom  Bauche  trennt  und  die  bei  unserer  
 Species  so  scharf  ausgedrückt  ist.  Der  Schnabel  bei  T.  Ingae  ist  
 schwarz  an  der Spitze,  bei T. Orbignyanus  einfarbig  röthlichgelb.  Bei  
 ersteren  haben  die Weibchen  keine  weisse Kehle,  Brust und Hals  sind  
 schwarzbrann,  was  bei  den  letzteren  nicht  der  Fall  ist.  Es  ist  zu  
 bedauern,  dass  die  Grössenverhältnisse  von  T.  Orbignyanus  nicht  angegeben  
 sind. 
 Vorkommen.  Der T.  Ingae  lebt  in  der Punaregion zwischen  12 —  
 14,000'  ü.  M.  in  dem  kurzen  Grase,  das  die  Hochebenen  bedeckt. 
 Er  lebt  paarweise.  Das Weibchen  legt  drei  grüne,  braun gesprenkelte  
 Eier  auf  die  blose Erde,  die  es  im  Juni  ausbrütet.  Die Indianer  nennen  
 diesen  Vogel  »Ingahuallpa«  (der  Hahn  des  Inga),  weil  er  in  der  
 Nacht  ziemlich  regelmässig  mit  einem  einförmigen  Geschrei  den  Ablauf  
 der  Stunden  anzeigt. 
 Dritte  Familie.  TETRAONID^. 
 Grashühner. 
 5.  Genus.  ©!B©MT©PM©BäBSo  Vieill. 
 1.  O.  SPECIOSUS.  Tsch.  Taf.  XXXHI. 
 Stirn,  Haube  und  Nacken  sind  schwarzbrann,  mit  sehr  feinen,  
 röthlicbgelben  Querlinien,.  die  jedoch  nur  schwach  ausgeprägt  sind.  
 Von  der  Schnabelwurzel  verläuft  jederseits  über  das  Auge  nach  dem  
 Nacken  eine  breite,  schwarz  und  weiss  marmorirte  Binde.  Kehle  nnd  
 Ohrgegend  sind  tief sammtschwarz.  Die Grundfarbe des Vorderrückens  
 ist  braun,  die  einzelnen Federn  haben  nach  vorn  erweiterte weisslichc  
 Schaftstriche  und  zahlreiche  feine,  schwärzliche  Querlinien;  in  der  
 Mitte  des Rückens  haben  einzelne Federn  breite,  tief schwarze Binden,  
 wie  sie  auch  auf  den  Eckflügeln  Vorkommen.  Der  Hinterrücken  ist  
 olivenbraun,  die  einzelnen Federn  ebenfalls mit unzähligen feinen Querlinien  
 gewellt  und  mit  schwarzen  Fleckchen  nach  der  Spitze.  Der  
 Schwanz  ist  etwas  dunkler,  die  Querlinien  breiter,  mit  gelblickrothen  
 Fleckchen  an  der  Spitze  der  Federn.  Die Fittig-  und Schwungfedern  
 sind  schwarzbrann,  am  äussem Fahnenbarte  röthlichgelb  Und  schwärzlich  
 marmorirt.  Die  sämmtlichen  Flugdecken  haben  einen  gelblich-  
 weissen,  fast  herzförmigen  Flecken  an  der  Spitze,  vor  welchem  meistens, 
  besonders am innern Fahnenbarte,  ein schwarzer ist.  Die Schienen  
 sind  etwas  heller  als  der Hinterrücken,  die Federn mit  einem  gelblich-  
 weissen Saume.  Brust,  Bauch und Weichen lebhaft zimmtroth,  erstere  
 etwas  dunkler.  Steiss  und  Unterschwanzdecken  wie  die  Schenkel. 
 Schnabel  ganz  schwarz;  Tarsen  tief  schwarzblau;  Nägel  dunkelbraun; 
   Iris  tief  braun. 
 Ganze Länge  10",  Schnabel  9,7"',  Flügel  5 "  6 "',  Tarse  I "  6 "'.  
 Verhältniss  der  Tarse  zum  Flügel  1  : 5,7. 
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