
Diesen folgt nach IN. W . das Plateau von Cangallo, dessen Einschnürung
westlich von Ayacucho ist 5 es hat eine Höhe von 12,000 Fuss.
INoch höher ist das folgende Plateau von Huancavelica, welches sich
in den Altos von Acostamho einschnürt und dort sich nach Westen
biegend in die Altos von Ghongos und Mito übergeht, dann gleich die
Richtung von 1N1N. W . annimmt und sich bis zum Gebirgsknoten yon
Paseo fortsetzt. Sein letzter Abschnitt yvird auch als Plateau yon
Junin oder Bombon (Pumpu) bezeichnet; es ist dasselbe durch die auf
demselben gelieferte Schlacht (den 6. August 1824) historisch merkwürdig
geworden. Seine Höhe ist zyyischen 13 und 14,000 Fuss.
Bemerkenswerth ist das dem Plateau yon Mito parallel laufende Thal
von Huancayo, durch welches der Bio Ancayacu fliesst,-und welches
2000 Fuss tiefer liegt.
Nördlich vom Gebirgsknoten yon Paseo schliessen die drei parallel
laufenden Hauptgebirgszüge zwei sehr ausgedehnte Längsthälcr ein;
das des obern Maranon und das des Huallaga, beide mit einer westlichen
und nördlichen Abdachungr- Das erstere hat in seinem südlichen
Theile noch eine Höhe yon 7 — 8000 Fuss, das letztere dacht sich
rascher nach Norden ab.
B. FLUSSSYSTEME.
Durch die Verhältnisse der Gebirgszüge, welche wir so eben
kennen gelernt haben, ist uns auch schon ein fester Anhaltspunkt zur
Kenntniss der Flusssysteme des Landes gegeben. Die Küstencordillera
bildet die Hauptwasserscheide von Peru und trennt die Zuflüsse der
beiden grössten Weltmeere. Ihr nahes Streichen an der Küste bewirkt,
dass der stille Ocean yon Peru sowie vom übrigen südlichen Amerika
nur sehr stiefmütterlich genährt wird. Zwar ist die Menge der Flüsse,
welche aus den zahlreichen Querthälem dieser Cordilleras nach dem
Meere strömen, sehr gross, aber ihre YYassermenge nur sehr unbedeutend,
da ihr Lauf im Durchschnitte nur 13 bis 20 d. Meilen beträgt
und sie entweder gar keine oder doch nur sehr unbedeutende Zuflüsse
aus sterilen Seitenthälern erhalten. Mehrere derselben sind nicht bekannt,
andere, obgleich gekannt, weil sie zu bedeutungslos sind, nicht einmal
benannt. Zwischen den beiden Gränzfliissen Loa im Süden und Tumbcz
im Norden ergiessen sich nicht weniger als 89 Flüsse ins Meer, von
denen jedoch ein Theil während der heissen Jahreszeit gar kein Wasser
fuhrt. Ich führe nur die bemerkenswerthesten an.
Bio de Quilca unter 16» 4 1 ' S. B., welcher die Gewässer von
Arequipa aufnimmt. Rio de Parasancas, 15» 48 ', aus den Seen der
Hochebene yon Parinacochas. Rio de Chinche, 13» 5 0 ', theilt sich
in zwei fast parallel laufende Arme, die sich kurz vor der Mündung
ins Meer wieder vereinigen und so eine oblonge Insel einschliessen.
Rio de Canete entsteht durch Zusammenfluss des Rio de' Yauvos und
des Rio de Pacaran und ist während der Regenzeit besonders sehr
breit und reissend. Rio de Rimac, der Fluss yon Lima, entspringt aus
zwei kleinen Rächen, welche ihre Quellen in ganz kleinen Lagunen haben;
die nördlichen liegen auf dem Kamme des Gebirgspasses von Porta-
chuilo del Tingo und ergiessen sich durch die Quebrada yon Antarangra;
die südlichen vom Kamme der Piedra parada vereinigen sich in.Casa-
palca mit den erstem, nehmen den Namen Rio Rimac an, welcher der
Richtung des Querthaies yon Matucana folgt, bei Matucanas, Tambo
de Viso und San Pedro Mama kleine Nebenflüsse erhält und sich
nördlich vonCallao bei der Plantage yon Roca negra ins Meer ergiesst
Rio de Santa, der grösste aller Küstenflüsse, nimmt die Gewässer yon
Huaraz huf und ergiesst sich 8» 5 5 ' ins Meer. Rio de la Chira. Seine
Quellen kommen grösstentheils aus dem Gebirgsknoten von Loja; er
mündet südlich von Amatope 4» 54'. Die Zuflüsse aus dem sein Gebiet
nach Norden begränzenden Querzuge sind sehr unbedeutend; er wird
besonders von südlichen genährt.
Viel grossartigere Verhältnisse im Flusssysteme bietet die östliche
Abdachung der Cordillercn dar, da die Wassermenge beträchtlicher
und die Meeresentfernung grösser ist. W ir treffen hier zwei sehr
interessante partielle Wasserscheiden in der Richtung von Süden und
Norden. Sie entsprechen den Gebirgsknoten yon Asangara und Paseo.
Südlich von erstem ergiessen sich alle Flüsse in die Laguna de Chu-
cuito, den Rio del Desaguadero oder in die Laguna de Pansa; nördlich
von demselben vereinigen sich alle in das Stromgebiet des Amazonas,
indem sie die Cordilleras an verschiedenen Stellen durchbrechen. Die
2 *