
 
        
         
		2.  PH.  HASTATUM.  Geoffroy. 
 Auf dem Rücken  dunkelrothbraun;  am Bauche  schmutzig weisslich;  
 die  Basis  der  Haare  dunkelbraun;  die  Flughaut  schwarzbraun;  das  
 Nasenblatt  sitzt  mit  einem  schmalen  Stiele  auf  und  ist  jederseits  an  
 der  Basis  schwach  gefurcht;  es  ist  breit,  lanzetförmig,  ganzrandig  
 und  reicht,  nach  hinten  gelegt,  bis  ans  Ende  des  ersten  Drittels  der  
 Schnauze.  Das  Hufeisen  ist  breit,  die  Schnauze  stumpf und  wulstig.  
 Die  Ohren  sind  gross,  länglich  und  spitzig,  das  äussere  Ende  nach  
 oben  zu  etwas  ausgeschnitten;  die  Ohrklappe  ist  kurz,  tiefliegend,  an  
 der  Spitze  abgerundet  und  an  der  Basis  des  äussern  Randes  schwach  
 gezähnelt.  Der  Schwanz  ist  kurz,  mit  freier  warzenförmiger  Spitze;  
 seine  Länge  verhält  sich  zu  der  der  Schenkelflughaut  wie  1  : 3. 
 Diese  Species  ist  zuweilen  mit  der  vorhergehenden  verwechselt  
 worden,  von  der  sie  aber  trotz  der  ziemlich  gleichen  Grösse  und  ähnlichen  
 Färbung  leicht  zu  unterscheiden  ist,  da  bei  ersterer  das  Nasenblatt  
 auf  einer  breiten  Basis,  bei  letzterer  auf  einem  schmälen  Stiele  
 aufsitzt  und  bei  Ph.  elongatum  dasselbe  bedeutend  länger  und  spitziger  
 ist.  Beide  Arten  gehören  zu  den  grössten  südamerikanischen  Handflüglern, 
   denn  sie  erreichen  eine  Körperlänge  von  bis  4 3/4  Zoll  
 und  eine  Flugweite  von  21  bis  2 3 " ;  vielleicht  übertrifft  Ph.  elongatum  
 die  letztere;  denn  bei  einem männlichen  Exemplare  der  erstem  massen  
 wir  folgende  Dimensionen:  Länge  von  der  Schnauze  bis  zum  After  
 4 "   9 " ';  Flügw eite  2 3 "  2 "y;  Höhe  des  Nasenblattes  6"  4 '" ;  Länge  
 des  Vorderarmes  3 "   6 '" ;  Länge  des  Schwanzes  8W/. 
 3.  PH.  INNOMINATUM. 
 Oben  und  unten  kastanienbraun  (badium),  ins  graue  übergehend.  
 Das  Nassenblatt  reicht  bis  zum  vordem  Augenwinkel  und  ist  oval-  
 lanzetförmig,  spitzig,  ganzrandig  mit  abgerundeter  Basis.  Die  Ohren  
 sind  platt,  rautenförmig,  etwas  abgerundet  und  stumpf.  Der  Schwanz  
 erreicht  die  halbe  Länge  der  Schenkelflughaut  und  ist  von  ihr  ganz  
 eingehüllt.  Schneidezähne  p|r. 
 In  den  Notizen  für  Natur-  und  Heilkunde  T.  XXXIII.  p.  141  
 gibt  Hr.  Prof.  Pöppig  die  Diagnose  dieses  Handflüglers,  welcher  ein 
 Drittel  kleiner  sein  soll  als  Ph.  elongatum.  Da  die  ziemlich  ausführliche  
 Diagnose  auf  keine  der  bekannten  Arten  passt,  so  nehmen  wir  
 sie  als  neu  an,  obgleich  wir  sie  nicht  aus Authopsie  kennen.  Da  der  
 Herr  Verfasser  keinen  Namen  dafür  vorschlägt,  so  mag  aie  als  Ph.  
 innominatum  so  lange  bleiben,  bis  Professor Pöppig  ihr  einen  andern  
 geben  wird. 
 Die  zweite  Abtheilung  dieses  Genus  enthält  diejenigen  Arten,  
 welche  keinen  Schwanz,  aber  eine  schmale  Schenkelflughaut  haben.  
 Artibeus  Leäch. 
 4.  PH.  P I SII.LLM.  Natterer. 
 Der  Kopf  und  der  Bücken  sind  hell  graubraun;  die  Haare  sind  
 an  der  Basis  etwas  heller  als  in  der  Mitte,  arf der  Spitze  haben  sie  
 einen  leichten  etwas  dunkleren  Anflug;  der  Bauch  ist  hellgrau,  am  
 After  und  auf  der  innern  Seite  der  dünnbehaarten Extremitäten  etwas  
 dunkler.  Jederseits  verläuft  von  der Basis  des  Ohres  zum Mundwinkel  
 ein weisser  Strich;  ein  ähnlicher  verläuft jederseits  von  der  Basis  des  
 Nasenblattes  über  die  Stirn  nach  dem  obern Ohrwinkel.  Die  Flughaut  
 ist  dunkel  schwarzbraun,  besonders  der  Theil  zwischen  dem  Schenkel  
 Und  innern Zehen  der Vorderhand;  bei  unserm Exemplare  ist  die  Flughaut  
 zwischen  dem  zweiten  und  vierten  Finger  weiss  gesäumt,  was  
 besonders  deutlich  auf  der  innern  Seite  ist.  Das Nasenblatt  ist  lanzet-  
 förmig,  sitzt  mit  einer  breiten  Basis  auf,  hat  längs  der  Mitte  eine  
 breite  Bippe  und  reicht,  nach  hinten  gelegt,  bis  etwas  über  die Mitte  
 der  Stirn.  Die  Ohren  sind  gross,  an  der  innern  Seite  nackt,  an  d$r  
 äussern  dünn  behaart.  Die  Schenkelflughaut  ist  schmal,  besonders  in  
 der  Mitte;  sie  reicht,  wie  die  Armflughaut,  bis  an  die  Fusswurzel.  
 Die  Nägel  sind  schwach  und  hellbraun.  Länge  von  der  Schnauzspitze  
 bis  zum  After  2 "  2 '" ,  Kopf  7 '",  Nasenblatt  3 '" ,  Flugweite  HP/*". 
 Hr.  Professor A. Wagner  gab  in Wiegmanns  Archiv  1843,  I.  p.  
 die  kurze  Diagnose  einer  Blattnase,  welche  Hr.  Natterer  in  Brasilien  
 gefunden  hatte  und  die  mit  unserm  Exemplare  in  der  Färbung  übereinstimmt, 
   aber  kleiner  zu  sein  scheint,  da  die  Länge  des  Vorderarmes  
 nur  zu  1"  2 " '  angegeben  ist,  Während  sie  bei  unserm  1"  3 "' 
 9 *