Baiunvegetation. W ir haben während eines mehrjährigen Aufenthaltes
in der Nähe dieser Gegenden nur ein einziges Exemplar erhalten, welches
sich gegenwärtig im Museum von Neuchâtel befindet. Es wurde
von einem Indianer in Umanpuquio getödtet, während es mit einem
monotonen, weittönenden Geheul emsig unter einer Baumwurzel ein
Loch grub. W ir fanden im Magen Insektenlarven und Würmer, aber
auch vegetabilische Ueberreste. Auch nach der Aussage der Indianer
ist diess Thier sehr selten und soll gar nie in der eigentlichen Wald-,
sondern immer nur in der Ccjaregion Vorkommen 5 sie nennen es
Mishasli. Das Fleisch dieses Thieres war sehr zart und weiss und
schmeckte vorzüglich gut. W^ir haben weder am frischgetödteten Tliiere
noch an seinem Fleische den bei andern Species vörkommenden starken
Bisamgeruch bemerkt.
Geographische Verbreitung. Die Nasua socialis hat einen sehr ausgedehnten
Verbreitungsbezirk, da sie im südlichen Amerika von 0° bis
56° S. B. vorkömmt und von der Küste des atlantischen Océans bis zu
den östlichen Vorbergen der Binnencordillera; sie wird daher in der ganzen
Längenausdehnung von Peru gefunden, aber nur bis 1800' ü. M.,
wo ihr verticaler Gränzpunkt ist. Westlich von der Binnencordillera
kömmt weder diese noch irgend eine andere Species von Nasua vor.
W ir haben zwar einmal ein Fell von einer Nasua gesehen, welche in
der Umgegend von Lima hei Huachipa soll getödtet worden sein; da
aber die Angabe aller Begründung entbehrte, so vermuthen wir, dass
das Fell aus den Wäldern östlich von der Cordillera hergebracht worden
sei. Die Nasua montana haben wir, wie schon bemerkt, nur ein
einziges Mal erhalten, und zwar von einer Höhe von 8 5 0 0 ' ü. Mi| also
von einer Höhe, auf der die Temperatur des Nachts nur + 5° R.,
zuweilen noch geringer ist (vid. Einleit. pag. XXVHI). Es ist sehr
wahrscheinlich, dass sich diese Species durch die Cejaregion des ganzen
mittleren und südlichen Peru erstreckt.,
5. Genus. CEMCOLEiPTIES® IIJig.
Form, dent.: dent inc. g-, dent lah. yzrf, dent
Der Hinterkopf ist dick, nach der Schnauze rasch ohne Stirnabsatz
zugespitzt, aber nicht rüsselförmig verlängert. Die Ohren sind
ziemlich gross, länglich rund. Der Körper ist untersetzt; der Pelz
weich. Der Schwanz ist länger als der Körper, dicht behaart und
ein wahrer Greifschwanz. Die Sohlen sind ganz nackt. Alle Füsse
haben fünf längs der ersten Phalanx durch eine schmale Haut verbundene
Zehen. Die Nägel sind comprimirt, sichelförmig und spitzig.
Die Schneidezähne stehen in einer Reihe. Die Eckzähne sind
lang; die oberen haben auf der äusseren und inneren Seite zwei stark
ausgeprägte Längsfurchen, die unteren aber nur eine auf,der äusseren
Seite ; die innere ist convex und ohne Furche. Im Oberkiefer sind
zwei einspitzige Lückenzähne, ein breiter Reisszahn mit zwei ausgehöhlten
Flächen und zwei scharfen Rändern. Die beiden Backenzähne
sind ebenfalls ausgehöhlt, mit scharfen äussern Rändern ; der hintere
ist etwas Meiner als der vordere. Im Unterkiefer sind drei Lückenzähne;
der letzte hat am äusseren Rande zwei schwache Spitzen. Der
Reisszahn hat eine ausgehöhlte Fläche und einen gefurchten Rand;
der Backenzahn ist dem Reisszahn ähnlich gebildet, sein äusserer Rand
ist schwach gefurcht.
Linné .vereinigte dieses Genus wie das vorhergehende in seine
ausgedehnte Gattung Viverra; Cuvier trennte es Leçons Anat. comp.
I. 1799 unter dem Namen Potos. Dumeril Zool. I. 1806 änderte
denselben in Caudivolyulus und Illiger Prodr. 1811 in Cercoleptes um.
Dieser Name, obgleich der neueste von allen, ist der allgemein angenommene
und am richtigsten gebildete. In neuerer Zeit hat Owen
Proc. Z. S. III. p. 125 die Weichtlieile von Cercoleptes genauer
beschrieben und Prof. A. Wagner Schreb. Supplem. II. p. 169 den
von Desmarest und Fischer begangenen Irrthum wegen des Vorhandenseins
der Schlüsselbeine berichtigt, indem er nachweist, dass sie ganz
fehlen.
1. C. CAUDIVOLVULUS. Illig.
Die obere Seite des Körpers ist gelblichgrau mit dunkleren Scliat-
tirungen, da die Haare an der Basis grau, dann gelblich Und an der
Spitze schwarzbraun sind. Das Gesicht, die Kehle, die Brust und die
innere obere Seite der vordern Extremitäten sind röthliclibraun ; die
äussere Seite der Extremitäten ist schwarzbraun. Der Bauch ist heller