
die Richtigkeit dieser Angabe sehr, denn bis jetzt haben wir noch
nicht erfahren können, dass sich Felle von dieser Species in Sendungen
von Naturalien aus jenem Lande Torgefunden hätten. Von den peruanischen
Ateles hat A. pentadactylus den ausgedehntesten Verbreitungsbezirk;
er bewohnt die heissesten amerikanischen Tropengegenden zwischen
8° N. B. und 8° S. B. und erstreckt sich durch die ganze Breite
von Südamerika yon 8 8—-82° W . L. P., denn in mehreren Thälern
Ton der Republik Aequador soll er häufig Yorkommen. Ueberhaupt
scheint dieser Affe, obgleich er sehr Yerbreitet ist, an gewisse Locali-
täten gebunden zu sein und ganz besonders in niedrigen feuchtheissen
Thälern zu leben, wesshalb er auch leicht der Nachforschung der Naturforscher
entgeht, denn diese Localitäten sind der Gesundheit der Reisenden
nicht sehr zuträglich. Der A. paniscus findet sich nur in den
Wäldern, welche den untern Maranon begrenzen.
W ir haben versucht, hier eine schematische Gebersicht der geographischen
Verbreitung der beiden Genera Ateles und Eriodes zu geben,
indem wir jede Species annäherungsweise in dasjenige Feld brachten,
welches ihrem vorzüglichsten Verbreitungsbezirk entspricht.
N.
TS“ 65° _____________55“
A. hybridus. A. paniscus.
A. pentadactylus. A. Belzebuth.
A. marginatus. E. arachnoides.
A. ater. E. bypoxanthns.
A. melanochir.?
E. frontatus.
E. hemidactylus.
s .
Auf der Ostseite haben wir eine Differenz von 8® mehr durch
Zahlen angedeutet, statt dieselbe durch grössere Felder zu bemerken.
Ob A. melanochir in dem ihm hier angewiesenen Distrikte vorkommt,
wissen wir nicht, eben so wenig, ob er wirklich eine gute Species ist.
2. Genus. L A ß l lT f ia H I* . Geoff. St. H.
Der Kopf ist rund, dick und mit kurzen Haaren bedeckt; das
Gesicht ist nicht kahl, sondern spärlich mit ganz kleinen Häärchen
besetzt; die Schnauze ist weniger vortretend als bei Ateles, das Zungenbein
und der Kehlkopf aber desto mehr und nähern sich schon sehr
der abweichenden Form, welche beim Genus Mycetes so ausgeprägt
ist; der Schildknorpel ist etwas niedriger als bei dieser Gattung, aber
bedeutend stärker als bei Ateles; der aufgetriebene Zungenbeinkörper
kann schon durch die äussern Bedeckungen erkannt werden. Die Stimme
dieser Alfen ist daher schon stark, wenn auch nicht in dem Grade, wie
bei. den wahren Brüllalfen. Die vordem und hintern Hände haben fünf
Zehen mit ziemlich convexen, besonders aber stark comprimirten Nägeln;
der Daumennagel der Hinterfiisse ist platt. Die fünf Extremitäten sind
nicht so dürr und lang wie bei der vorhergehenden Gattung, sondern
stark, fleischig und in Proportion zum Körper. Der Schwanz ist länger
als der Körper und an seinem hintern untern Viertel unbehaart. Der
Pelz ist weich und schwach gekräuselt. Bei alten Männchen entwickeln
sich die Eckzähne sehr stark und haben die Form eines Prisma, von
dem eine Kante nach vorn, die zweite nach hinten und die dritte nach
innen gerichtet ist.
Alle diese Kennzeichen zusammengenommen haben Geoffroy St. H.
bewogen, aus dem Simia Lagotricha (Humb. Rec. Obs. Zool. p. 322)
in den Ann. du Mus. XIX. p. 107 ein neues Genus zu machen und
demselben als zweite Species den L. canus beizufugen.
Eilf «fahre später beschrieb Hr. v. Spix in seinem grossen Werke
Simiarium et Vespertilionum Brasiliensium species novae zwei Alfen,
welche durchaus identisch mit den von Geoffroy eben angeführten sind
und taufte sie ganz unnöthigerweise wieder um, wozu D. Kühl 1),
welcher das von II. v. Humboldt zurückgebrachte Exemplar im Pariser
Museum wahrscheinlich gar nicht gesehen, sondern mit einer andern
‘) Spix 1. ' c . p. M.