
B. Dcntibus molaribus caspidatis.
b. indice incompleto.
2. Fam. Phyllostomina. 3. Fam. Noctilionina.
II. Sectio. Cb. Tetradactylä.
4. Fam. Rhinolophina. 5. Fam. Vespertilionina.
GEOGRAPHISCHE VERBREITUNG.
Ehe wir zur geographischen Verbreitung der Handflügler in Peru
übergehen, wird es vielleicht nicht uninteressant sein, die Verbrei-,
tungsVerhältnisse dieser Ordnung, welche sich über die ganze Erde
(die kältesten Polargegenden ausgenommen) ausdehnt, in gedrängter
Kürze anzugeben.
W ir finden bei den Handflüglern nicht mehr das Verhältniss wie
bei den Vierhändern, dass nämlich die Organisation in genauem Verhältnisse
mit der geographischen Verbreitung steht und dass auf diese
Weise die ganze Ordnung in zwei natürliche Gruppen, in eine östliche
und eine westliche, getheilt werden bann. Zwar lässt sich für die
meisten Genera, noch eine ziemlich genaue Trennung nach den beiden
Hemisphären nachweisen, aber es sind einige Gattungen schon über
die ganze Erde verbreitet und bieten in den verschiedensten Lokalitäten
nur sehr unbedeutende Abweichungen dar. Diese Gattungen sind:
Vespertilio, welche sogar in den entgegengesetztesten Zonen, in den
heissesten wie in den kalten (auf der südlichen Hemisphäre bis zu
50° B., auf der nördlichen wahrscheinlich noch mehr) sich vorfindet:
Dysopes, dessen Aufenthalt schon viel beschränkter ist, indem er sich
nur in den heissen Ländern der Östlichen und westlichen Halbkugel
aufhält, aber eben sowohl nördlich als südlich vom Aequator; Nycti-
ceyus, der ebenfalls auf beiden ziemlich gleichmässig verbreitet ist,
und endlich Emballanura^ von der auf der östlichen Hemisphäre erst
eine Species bekannt ist.
Die grosse Familie der Pteropinen, die durch ihren Zahnbau von
dem übrigen Handflüglern so sehr abweicht, nimmt den ganzen Landstrich
der warmen Zone der östlichen Halbkugel und besonders auch
die intertropischen Inseln derselben ein. Für die' westliche Halbkugel
einen Repräsentanten anzugeben, ist nicht möglich; denn die Desmo-
dinen, welche durch ihren Zahnbau als eine der westlichen Hemisphäre
eigentümliche, streng gesonderte Gruppe dastehen, dürfen wohl nicht
diese Stelle einnehmen. Leichter ist es, bei den übrigen Gruppen
einen Parallelismus darzustellen. Von den blatttragenden Handflüglern
besitzt die westliche Halbkugel, und zwar nur die heissen Gegenden
derselben, die Gattungen Brachyphylla, Glossophaga und Phyllostoma;
ihnen entsprechen auf der östlichen die Genera Rhinolophus mit sehr
weitem Verbreitungsbezirke (die mit einfachem Nasenblatte kommen
nur in den Tropenländern vor), Rhinöpoma, Nycteria und Nyctophylus.
Von den Handflüglern ohne Blatt auf der Schnauze finden sich auf der
westlichen Hemisphäre zwar mannigfaltigere Formen, aber nicht mehr
Arten als auf der östlichen. Ersterer gehören an die Gattungen Furia,
Mormops, Chilonycteris, .Urocryptus, Diclidurus und Noctilio; letzterer
nur Taphozous; aber alle diese' blattlosen' Chiropteren bewohnen ausschliesslich
die heissen Klima der ihnen angewiesenen Hemisphäre.
So weit eine annähernde Bestimmung möglich ist, zeigt es sich, dass
das Verhältniss der den heissen Gegenden inwohnenden Handflügler
zu denen der gemässigten und kalten sich wie 4 : I verhält und das
Verhältniss derjenigen der westlichen Hemisphäre zu denen der Östlichen
wie 1 : 1,8, was freilich nicht ganz mit dem Verhältnisse der
Ländermassen übereinstimmt.
In Peru sind die meisten Genera der in Brasilien vorkommenden
Handflügler repräsentirt; mehrere Species kommen in beiden Ländern
sowie in dem grössten Theile des südlichen Amerika zugleich vor
(Phyllostoma elongatum, liastatum, Glossoph. amplexicauda, JHoloss.
naso etc.). Die Zahl der aus diesem Lande bekannten Species beläuft
sich auf achtzehn, von denen nur sechs Peru ausschliesslich zukommen,
und zwar sind dieselben nur sehr mangelhaft beschrieben. Fünf
davon gehören dem östlichen Striche an und wurden von Prof. Pöppig
angeführt; die sechste wurde von den Naturforschern der Bonite im
westlichen Striche entdeckt. Aus dem mittleren Striche waren noch
keine bekannt. W ir haben in demselben drei Species gefunden, von
denen ihm aber keine eigentümlich ist, sondern einen Verbreitungsbezirk
über den grössten Theil des nördlichen Südamerika, die käl