zwei Augendiameter hervor; letztere liegen unten am Bauche wagrecht
und dicht aneinander, in der Mitte des Rumpfes (Kopf und Schwanz
nicht inbegriffen). Die etwas abgerundete Afterflosse sitzt zwischen
den Bauchflossen und dem Schwanzende in der Mitte auf einer Basis,
die eine halbe Kopflänge erreicht, ihr erster getheilter Strahl ist der
längste und gleicht zwei Dritteln der Kopflänge. Es ist nur eine Rückenflosse
vorhanden, die weiter rückwärts als gewöhnlich über dem Zwischenraum
der Bauch- und Analflosse steht; sie enthält einen ungetheil-
ten, mit der drei Viertel der Kopflänge betragenden Flossenbasis gleichlangen
Strahl und 6 getheilte, kürzere Strahlen, deren Rand, so wie an
der Analflosse, etwas abgerundet ist und deren Membran gegen die
Basis zu ebenfalls stark verdickt ist. Vor dem Schwanzende erhebt
sich, wie bei den Cobitisarten, oben und unten eine dicke Hautfalte
oder Kante, die sich an dem ungetheilten Randstrahl der Schwanzflosse
anschliesst und die kleinen Stützenstrahlen derselben in sich verbirgt.
Die Schwanzflosse erreicht eine ganze Kopflänge und hat einen geraden,
abgestutzten, sanft einwärts gebogenen Rand.
Farbe. In frischem Zustande olivenbraun, auf dem Rücken dunkler,
oft in’s Schwarzgraue übergehend, am Bauche dagegen viel heller,
fast röthlichbraun überlaufen. Im Weingeiste ändert sich die
Farbe in der Regel in ein mattes Rothbraun.
Fcemina. Unterscheidet sich durch einen dickeren, sowohl in der
Höhe als Breite mehr angeschwollenen Vorderkörper, dessen grösster
Verticaldurchmesser fünfeinhalb- bis fünfzweidrittelmal in der Gesammt-
länge enthalten ist; durch etwas grössere Augen, deren Diameter
sechsmal in der Kopflänge und nur zweimal in der Stirnbreite enthalten
ist, und endlich durch die kleinen schwarzen Flecken, mit denen der
Hinterkopf und der ganze Rücken auf der dunkelolivenbraunen Grundfarbe
übersäet sind und die sich vorn bis zur Einkerbung der Brustflossen,
hinten aber über den ganzen Schwanz und dessen Flossen
ausbreiten.
Grösse. 6 bis IO'', nur sehr ausnahmsweise findet man grössere
Individuen.
Vorkommen. Diese Species lebt in den meisten Flüssen der Cor-
dillera; ich habe ein Exemplar auf einer Höhe von mehr als 14000 Fuss
ü. M. gefangen; aber immer nur auf dem Hochlande zwischen den beiden
Gebirgsketten und am Ostabhange der Anden wie an dem der Cor-
ddlcra. Die Eingebornen nennen diese Fische Vagres und stellen ihnen
wegen des sehr schmackhaften Fleisches häufig nach.
Ich habe noch mehrere Species dieser und verwandter Gattungen an
den nämlichen Lokalitäten erhalten; sie sind aber leider während des
Transportes zu Grunde gegangen.
LORICARIA Lin. GONIODONTES Agass.
Corpus loricatum-, os inferum; dentes setacei; flexiles, apice introrsum
hamati. (Agass.)
In der Gattung Hypostomus Cuv. Val. (Hist. nat. pois.) befindet sich
eine Abtheilung, in welcher sich die dahin gezählten Arten durch ihre
kürzere, gedrungene Gestalt und einen breitem, mehr deprimirten Kopf
auszeichnen, dessen vorderer Rand bald, wie gewöhnlich, hart und
rauh, zuweilen sogar mit kleinen Knochenschildchen dicht bedeckt ist,
bald von einer weichen, glatten Haut mit fleischigen Fransen umgeben
wird. Das Hauptmerkmal dieses Genus besteht aber in einem Büschel
steifer Borsten, der sich beweglich in einem Grübchen unter dem
Deckel verbirgt. W ir waren Anfangs geneigt, auch die hier zu beschreibende
Art mit ihrer gedrungenen, Vorn deprimirten Gestalt, mit
dem Büschel von Stachelborsten am Zwischcndeckel und dem breiten,
nackthäutigen Kopfrande (ohne Fransen) hier einzureihen, allein die abweichende
Gestalt der Zähne, welche in eine ungctheilteborstenartige
Spitze enden , veranlasste uns, diese übrigens noch durch eine sonderbare
Mundklappe höchst merkwürdige Art als eigene Gattung aufzustellen.
W ir halten uns hierzu um so mehr berechtigt, da die bei
Cuv. Val. I. c. beibchaltcnc Gattung Bhinelepis Spix. Agass. sich auf
dieselbe Weise, nämlich durch ihre einfachen Zähne vorzüglich von
Loricaria Lacep. Cuv. Val. unterscheiden lässt. Es zerfallt demnach
die alte Gattung: Loricaria Lin. in:
Loricaria Lacep. Cuv. Val. Dentes apice fissi i
Bhinelepis Sp. Ag. Cuv. Val. Dentes apice simplices | Plnna (torsalls anica.
Hypostomus Lac. Cuv. Val. Dentes apice fissi i
Chcetosloma Tsch. Dentes apice simplices ( Plnna! ,lor«des dum. 1