
ALLGEMEINE
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über die geographische Verbreitung der Säugethiere
in Peru.
W ir haben in der Einleitung gesehen wie sehr die politischen
Gränzen von Peru in verschiedenen Epochen ahgeändert wurden und
wie sie sogar jetzt in einer grossen Ausdehnung nach Norden und
nach Osten noch nicht einmal festgesetzt sind. Es ist daher leicht einzusehen,
dass wir von diesem Lande nicht eine bestimmt in sich abgeschlossene
Fauna zu erwarten haben, um so weniger, je künstlicher
die Gränzen sind, wie dies z. B. in S. O. der Fall ist, wo der Anfang
des grossen bolivianischen Plateau noch zu Peru gerechnet wird, oder
gar in Osten, wo diese ganz fehlen und die unermesslichen peruanischen
Urwälder mit den brasilianischen verschmelzen.
Da das Clima in den Tropen, wie oben bemerkt, bei geringer
oder grosser Entfernung vom Aeqnator unter der nämlichen topographischen
Länge nur sehr geringe Temperaturahweichungen zeigt, ja
sich sogar mit sehr schwachen Abänderungen, die zwar wohl an der
Quecksilbersäule, kaum aber dem Geliihle bemerkbar sind, noch bis
zu 30® S. B. gleich bleibt, so linden wir eine Menge von Formen
aus allen Thierklassen durch den grössten Theil des südlichen Amerikas
in den ihnen zusagenden Regionen verbreitet, woraus natürlich folgt,
dass eine Anzahl der Thiere der peruanischen Fauna anch der bolivianischen,
brasilianischen und der Aequatorialfauna etc. angehören
werden, und umgekehrt. Andere linden wir mit weitem Verbreitungsbezirken
durch ganz Südamerika, wieder andere auch im nördlichen
Amerika und endlich einige als wahre Weltbewohner in allen Höhen
und Zonen der ganzen Erde verbreitet. Immerhin treten aber in jedem
Lande eigenthümliche Formen auf, deren Existenz vorzüglich durch
Localitätsverhältnisse bedingt ist und die sich ih andern Ländern nicht
wiederholen, und diese gerade bilden die eigentliche Fauna eines Landes,
sowie denn überhaupt die Thierwclt immer sowohl aus physisch
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