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 des  Schnabels  etwas  ab.  E r  ist mehr walzenförmig,  weniger gebogen,  
 mit  eirunden,  offenen Nasenlöchern,  die jedoch  nicht  auf  einem Höcker,  
 wie  bei  Cyphorhinus,  sondern  in  einer  länglichen  Grube  liegen; 
 Vorkommen.  Beide  Species  bewohnen  die  nämlichen Waldstriche  
 in  dem  nordöstlichen  Peru.  Tr.  audax  nährt  sich  vorzüglich  von Blatten  
 (Cucarachas),  die  er  oft  nur mit Mühe bemeistern  kann,  da  sie  fast  
 so  gross  sind  als  er  selbst.  E r  fangt  sie  auf der Erde  und  fliegt  damit  
 auf  ein  Gebüsch,  reisst  ihnen  zuerst  den  Kopf  ab,  dann  frisst  er  den  
 Körper  und  lässt  nur  die  Flügel  übrig.  Die  Indianer  nennen  ihn  Cuca-  
 rachero.  Tr.  leucophrys  ist  seltener; wir  haben  nur wenige  Exemplare  
 davon  erlegt.  E r  zeichnet  sich  durch  einen wundervollen Gesang  aus.  
 Die Peruaner nennen ihn Organista.  (Vid. m. Reiseskizzen 2. Thl. S. 255.) 
 Achte  Familie.  TURDIDJL 
 Di 'osseln. 
 58.  Genus.  TUMPUSo  Lin. 
 M  T.  SERRANUS.  Tsch. 
 T. supra saturate fuscus,  pileiplumis scapis ferrugineis, alis dorsö conco-  
 loribus,  subtus ex olivaceo fuscus pectore ferrugineo-fusco,  crisso  saturatiore. 
 Der  ganze  Oberkörper  ist  dunkelbraun,  die  Stirn  und Haube  sind  
 etwas  heller,  indem jede  Feder  einen rostbraunen Schaftstrich hat.  Der  
 äussere  Fahnenbart  der  Fittig-  und  Schwungfedern  ist wie  der Rücken  
 gefärbt,  der innere  schwarzbraun.  Die  Schwanzfedern  sind tief schwarz-  
 braun.  Gesicht  und  Kehle  sind  röthlicher  als  der  Rücken.  Brust,  
 Bauch,  Weichen  und  Schienen  sind  olivenbraun,  die  untern  Flugdecken  
 etwas  dunkler. 
 Schnabel  schwarz,  nur  die Mittellinie  der Dille  weisslich;  Füsse  
 hellbraun; Nägel  gelblich;  Iris  strohgelb. 
 Ganze  Länge  11",  Schnabel  1" 2 " ',  Tarse  1" 3 '",  Flügel  4 "  7"'.  
 Verhältniss  der  Tarse  zum  Flügel  1  : 5,7. 
 2.  T.  FÜSCATER.  Orb.  Lafr. 
 Der  ganze  Oberkörper  ist  einfarbig  hräunlichgrau,  nur  die  Stirn  
 ist  etwas  lichter.  Die  Fittig-  und  Schwanzfedern  sind  schwarzgrau, 
 am  äussern  Fahnenbarte  hellgrau  gesäumt.  Der  Schwanz  ist  schwärzlichgrau, 
   die Kehle  weisslich,  der Hals  und  die  Brust  etwas  heller  als  
 der  Rücken.  Bauch,  Weichen  und  Schienen  sind  hell  bräunlich grau,  
 ins Weissliche  übergehend,  die  Unterflugdecken  weisslich  rostfarben. 
 Schnabel  lebhaft hellgelb;  Tarsen  strohgelb;  Nägel  bräunlich;  Iris  
 hellgelb. 
 Ganze  Länge  11",  Schnabel  1"  3 '",  Tarse  1"  5,5'",  Flügel  5"  
 2"'.  Verhältniss  der  Tarse  zum  Flügel  1  :  6. 
 3.  T.  SWAINSONII.  Cab. 
 W ir  haben  geglaubt,  in  einem  der  von  uns  in  Peru  gefundenen  
 Vögel  den  T.  Wilsoni  Bonap.  zu  erkennen  und  denselben  im  Consp.  
 Av.  Nro.  107  aufgeführt.  Eine  genaue  Untersuchung  hat  aber  gezeigt,  
 dass  wir  uns  geirrt  haben  und  dass  jener  Vogel  der  T.  Swainsonii  
 Cab.  (Merula  Wilsonii  Sws.  nec  Bonap.)  is t1). 
 *)  Da  bisher  eine  ausserordentliche  Verwirrung  unter  den  nahe  verwandten  nordamerikani-  
 schen Drosseln war,  so  lassen wir  hier  gerne  das Resultat mühevoller Untersuchungen von Cabanis  
 folgen,  dem  es  gelungen  ist,  das  Chaos  zu  lichten,  was  gewiss  jeder  Ornithologe-dankend  anerkennen  
 wird.  Es werden  hier  die  drei  Species  Tr.  gultatus,  Wilsonii  und  Swainsonii  behandelt,  
 von  denen  nur  der  letztere  der  peruanischen  Fauna  und  zwar  als  Zugvogel  aü^ehört. 
 1.  TURDUS  GUTT4-TUS  Cab.  Turdus AönalascKka  Gm.  Syst.  Nat.  I .   p ‘. 808.  sp.  31?  __Muscicapa  
 guttata  Pallas'Zobgr.  I .   p. 465. No.  106---- Turdus solitarius Wils,  (nec Gm.)  V. p.  95'. (ab.  43. 
 fig.  2.  (figura  inaccurata l )  —  Turdus  minor  Audub.  (nec  Gm.)  Orn.  Biogr.  I .   p .  303. — id.  Birds  
 o f America  pl. '58.'—  Turdus  minor  Bonap.  (nec  Gm.)  Syn.  p.  75. —  Turdus  minor  Nutt.  Orn.  I.  
 p.  346.  —  Turdus  minor  Brehm  Vögel Deutschlands  p.  393.  —  Merula  solitaria  Sws.  Faun.  Boreal.  
 Amer. p.,184.  tab.  35.  (fig.  optimal)  —  Turdus  solitarius Audub.  S yn .  p .  91.  No.  146. 
 Oberseite  dunkel  olivenbraun,  mit roströthlichem Anfluge;  die oberen Deckfedern des Schwanzes  
 und  der  Schwanz  rostroth  (wie  bei  unserer  Nachtigall  Sylvia  luscinia),  Unterseite  weisslich*  
 die  Seiten  des  Hälses  und  den  Brust  hell  ochergelb  angeflogen,  mit  starken,  herzförmigen  
 schwarzbraunen  Flecken  besetzt;  Seiten  des  Bauches  und  die Weichen  schmutzig  olivenfarben.  
 Die  vierte  Schwinge  die  längste,  dritte  und  fünfte  wenig kürzer und etwa gleich lang,  zweite kaunl  
 kürzer  als  die  sechste.  Schwanz  deutlich  ausgerandet *). 
 Die  meisten  Ornithologen  haben  Turdus  minor  auf  diese  Art  gedeutet,  während  T.  Abna-  
 laschkse Gm.,  welche  mit mehr Wahrscheinlichkeit  vielleicht  auf  diese Art  bezogen werden könnte,  
 fast  von  allen  gänzlich  übersehen  worden  ist.  Die  Muscicapa  guttata  Pallas  gehört  als  junger  
 Vogel  zu  dieser  Art,  wie  eine  Vergleichung  mit  dem  Pallas’schen  Original-Exemplar,  welches das 
 ‘  Nahe  v e rw an d t  m it  d ie ser  A rt  d u rch  gleiche  Färbung  d er  oberen  Schwanzdeckfedern  u nd  des  
 Schwanzes,  so  wie  durch  übereinstimmendes  Längenverhällniss  d er  Schwungfedern  sind  folgende  zwei  mir  
 unbekannte;  A rten :  i .   Tu rdus  nanus  Audub.  Orn.  Biogr.  Y.  p.  201.  Synops.  p .  91.  No.  147.  Aus  dem  
 westlichen  Nordamerika.  —  2 .  Merula  silens  Sws.  Synops.  Mex.  Birds  No.  31.  Fauna  Bo r.  Amer.  p.  186.  
 Aus  Mexico.