
Länge von der Schnauzenspitze zur SchwänZwurzel 1' 6", des
Kopfes 3 " 8 '", des Schwanzes 6'V der Tarsen des Hinterfusses
4 " 4"'.
Das Aguti ist • ein schon von den ältesten Berichterstattern über
Brasilien erwähntes Thier und von Marcgrave de Liebstad Bras. p. 224
ziemlich gut beschrieben worden. Später wurde es vielfältig mit einer
sehr ähnlichen, weiter südlich vorkommenden, von Prof. Lichtenstein
Doubl. Verz. 1823. p. 3 als D. Azarae bezeichneten Species verwechselt.
Diese Letztere unterscheidet sich aber hinlänglich durch die
gleichmässig über den • ganzen Bücken vertheilte Färbung, welche nach
dem Steisse zti nicht rötlier wird. Die verschiedenen Arten von Dasy-
procta hat Prof. A. Wagner Schreb. Supplem. T. IV. p. 40 seqq.
gründlich behandelt.
2. D. VARIEGATA. Tsch. Taf. XYI.
D. supra e nigro et flavo variegata, uropygio nigro, subtus jßqves-
cens pedibus nigris.
Der obere Tlieil des Körpers ist schwarz, mit gelblicher Spren-
kelung, die auf dem Scheitel und dem Hinterrücken fast' ganz verschwindet.
Jedes einzelne Haar ist von . der Basis bis zur Mitte
schiefergrau, von da bis fast zur Spitze glänzend schwarz, von einem
schmalen gelben Ringe, begränzt, dem eine kurze schwarze Spitze
folgt. Auf dem Kreuze wird der se lb e Ring weisslich' und fehlt sehr
häufig, eben so am Kopfe und fast auf der ganzen Mittellinie des
Rückens. Die Behaarung des Nackens und des Hinterrückens ist viel
länger als die des übrigen- Körpers. Die Innenseite des Ohres ist
spärlich mit langen zweifarbigen Haaren besetzt; die Behaarung des
Mundes, ;der Nasenspitze und des Unterkiefers ist rauchbraun ins Silbergraue
übergehend. Die Brust, der Bauch und die Innenseite der Extremitäten
sind gelblich, die Mittellinie des Bauches fast weiss, indem
der helle Ring der Haare hier viel breiter ist als auf dem Rücken.
Auf der Mitte* des Bauches bildet sogar die schwarze Färbung nur
einen schmalen Ring, während der ganze übrige Verlauf der Haare
weiss ist. Die Aussenseite der Gliedmassen und die Sohlen sind
schwarz, die Nägel hellbraun. Die Spürhaare sind ziemlich lang und in
ihrem ganzen Verlaufe schwarz. Der Schwanz ist sehr kurz, ganz nackt
und schwarz.
Länge von der Schnauzenspitze zur Schwanzwurzel 1' 9 ;/, des
Schwanzes 1", des Kopfes 5 /;, des Hinterfusses bis zur Zehenwurzel
5".
In anatomischer Beziehung bemerken,, wir Folgendes über ein
Männchen von 1' 5 /y Länge. Der Dünndarm ist 2 1 ' 7", der Blinddarm
6" 4 '" lang und misst in seinem* grössten Breitendurchmesser I " ;
der Dickdarm ist 5 /r 2 " lang. Die ganze Länge der Gedärme beträgt
demnach 2 5 ' 5 " 4 ;//. Das Verhältniss der Körperlänge zu der der
Gedärme ist 1 : 18. (Bei D.-Aguti = 1 : 17.) Das Verhältniss des
Dickdarmes zum Dünndarm 1 :5 ,7 mit dem Cæcum und 1 : 6,8 ohne
Cæcum. Der Blinddarm ist weit und blasenförmig.
Die Lungen bestehen links aus zwei Lappen; der untere ist dicker,
massiger und ganzrandig, der obere dünner und in seinem innern un-
termViertel tief eingeschnitten. Rechts sind drei Lappen ; der unterste
ist Massig, nicht gross, dreieckig, ganzrandig; der zweite ist gross,
massig, bildet eine dreiseitige Pyramide, an deren hinterer Seite ein
unregelmässig dreieckiger Meiner Lappen sitzt, mit dem er durch einen
breiten Isthmus verbunden ist. Der dritte Lappen ist . etwas grösser
als der unterste, weniger dick und nicht eingeschnitten.
Professor A. Wagner gab im Archiv für Naturgeschichte 1842
I. p. 382 die Diagnose einer neuen Species von Dasypro.cta, die er
D. nigricans nannte; in Schreber’s Säugetli. Supplem. IV ..1. c. ist diese
Diagnose weiter ausgefuhrt, aber die Beschreibung doch nicht ausführlich
genug, um mit Bestimmtheit ins Reine zu gelangen, ob sie mit
der unsrigen identisch sei und also letztere eingezogen werden müsse.
Hr. Prof. VVagner, welchem wir ein junges Exemplar zur Vergleichung
mittheilten, bemerkte in seinen Notizen, die er uns gefälligst mittheilte,
dass sich ein specifischer Unterschied herausstellen lasse. Um einen
sichern Anhaltspunkt zur Vergleichung zu geben, haben wir unsere
Species abbilden lassen.
Lebensweise und geographische Verbreitung. Die Agutis leben paarweise
und gehen besonders Abends und des Morgens ganz früh ihrer Nahrung
nach. Beide Arten kommen nur im Oststriche in der VValdregion
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