SS
ort und Geschlecht dieses Exemplares sind unbekannt; der Grösse nach
scheint es ein Weibchen zu sein.
»Ganze Länge 1' 113/8", Schwanz 93/4", Flügel 1' 1*/4", Tarsc 31/ / ,
Mittelzehe mit Nagel 27/8/y.
»Der von Temmincli pl. col. 313 abgebildete Vogel ist älter als der
so eben beschriebene, stellt aber einen noch nicht ganz ausgefarbten
Vogel dar. Temminck’s Exemplar ist am Rio grande, bei Boa vista,
geschossen.
»Den alten, ausgewachsenen Vogel hat Audubon (Birds of America
pl. 392) unter einem neuen Namen abgebildet (Falco Harrisii). Audu-
bon’s Exemplar kömmt vom Missisipi. Im Berliner Museum sind mehrere
Exemplare aus Mejico (Toluca, San Bartholo)1), woraus hervorgeht,
dass dieser Vogel einen ausgedehnten Verbreitungsbezirk hat.
Ganze Länge. Schwanz. Flügel. Lauf. Mittelzehe mit Nagel.
Ausgew. Männch. 1' 8/y 6/;/ i y A3,«^ 3 /y 28/4y/
» Weibch. 1' i o y 91|4" 1' 18|4" 5" 4 "' 2" 11"'
Cabanis.
Lebensweise. Der H. urubitinga lebt ausschliesslich in der Waldregion,
meistens einzeln in der Nähe der Plantagen. E r verschmäht
todte Thiere nicht und sammelt sich zuweilen in grosser Anzahl auf
denselben; auffallender Weise frisst er aber nur einmal davon und zwar
wenn das Fleisch noch nicht in Verwesung übergegangen ist; nachdem
er sich gesättigt hat, fliegt er weg und kehrt nicht wieder darauf
zurück. Streng genommen ist er kein Aasvogel, da er faules Fleisch
nicht berührt. Kleine Nager machen seine hauptsächlichste Nahrung
aus. Der H. rutilans kömmt in der Wald- und in der Cejaregion
vor; er hält sich gerne in der Nähe von Flüssen oder Lagunen, überhaupt
an feuchten Stellen auf, wo er sich vorzüglich von Amphibien
nährt. Der H. unicinctus wird in allen Regionen getroffen, in den
gemässigten, vorzüglich der Sierra, am häufigsten. Man sieht ihn oft
in kleinen Schaaren von 6 — 8 Individuen in der Nähe der Indianerdörfer.
Er ist nicht sehr scheu und fliegt zuweilen Stunden lang um
einzeln stehende Hütten. Die Indianer tödten ihn häufig mit der Steinschleuder.
*) Id Wien befinden sich Exemplare aus Nord-, Süd- und Ost-Brasilien.
3. Gen. M JT EO o Guv.
Der Schnabel ist von der Basis an gebogen, schwach comprimirt;
die Firste abgerundet; die Nasenlöcher rundlich. Die Zügel und die
Augengegend sind nackt oder mit feinen Härchen besetzt. Die Flügel
sind lang, spitzig; der Schwanz abgerundet; die Tarsen sind stark,
ziemlich lang und bis unter das Knie befiedert; die Zehen stark.
1. B. AGUYA. Cab.1)
Kopf, Nacken, Rücken und Eckflügel sind dunkel aschgrau; die
Ohrgegend ist heller grau; die Fittig-und Schwungfedern sind hellgrau,
mit schwarzen Querbinden und schwarzen Spitzen; die Deckfedern der
Flügel sind weisslich, mit grauschwarzen Querbinden; der Flügelbug
und die untern Flugdecken sind weiss, mit schmalen schwarzen Querstreifen;
die obern Schwanzdecken sind wie die obern Flugdecken;
die Schwanzfedern schwarz mit weisser Spitze. Die Kehle ist hell
weisslichgrau, Brust und Vorderbauch sind dunkler grau; die einzelnen
Federn nach der Mauser mit weissen Spitzen, die sich im vorgerückten
Alter wieder verlieren. Der Hinterbauch, die Weichen und langen
Schienendecken rein weiss; die untern Schwanzdecken wie die
obern.Z
ügel und Wachshaut sind grünlichgelb; der Schnabel an der
Basis schwefelgelb, in seinem übrigen Verlaufe schwarzblau; die Läufe
sind gelb, die Nägel schwarzblau.
Ganze Länge 2 ' 6", Schnabel 2 " 5"', Tarse 4", Flügel 1' 2 " 7'".
Verhältniss der Tarse zum Flügel 1 : 4,8.
Bei den jungen Vögeln sind die Theile, die im Alter weiss werden,
dunkel schwarzbraun; diejenigen, die grau werden, hell gelblichweis
s. Nach der Mauser kommen am Bauche mehr dunkle, an der
Brust mehr helle Federn zum Vorscheine. Wenn der ganze Oberkörper
schon ausgefarbt ist, so bleiben doch auf dem Bauche sehr zahl“
Beim Einreihen dieses Vogels in das Genus Buteo kann der älteste Speciesnamen, dem
Gesetze der Priorität folgend, nicht beibehalten werden, da.Vieillot (Gal. pl. 14. Tabl. Enc. et
melhod. III. pag. 1227) schon einen andern Vogel mit dem Namen Buteo melanoleucus (identisch*
mit Falco atricäpillus Cuv. Temm. pl. col. 79) belegt hat. C.