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Exemplare, die in der Provinz Moyobamba gefangen wurden, als Geschenk
erhalten. Sie weichen von den aus Cayenne und Guyana bekannten
Exemplaren durch die mehr längliche Form der Schaale ab.
Dumeril und Bibron, die in ihrem Werke in die Abtheilung der Te-
studinata leider mehr Verwirrung als Klarheit gebracht haben, beschreiben
diese Art zwar genau, glauben aber, dass sie mit der von Schweigger
(Königsberg. Arch. I. pag. 300 und 545 sp. 9) beschriebenen Emys Du-
meriliana identisch sei, was jedoch durchaus nicht der Fall ist; eben
so irrig ziehen sie die E. Cayanensis Schweig. 1. c. p. 298 und 540
sp. 6 als Synonym dazu.
Es scheint uns, dass die Varietät von H. expansa, die die beiden
französischen Herpetologen 1. c. pag. 586 beschreiben, eben so wenig
zu dieser Species gehört und höchst wahrscheinlich eine ganz eigene Art
bildet. Exemplare aus Guyana und Nordwestbrasilien, die wir gesehen
kaben und die mit dieser Varietät vollkommen übereinstimmen, sind spe-
cifisch von H. expansa verschieden.
Die II. Spixii ist diejenige Species, welche am häufigsten im östlichen
Peru vorkömmt. Sie lebt an der feuchten, heissen Dammerde
längs der Flüsse und sucht nur während der Zeit des Eierlegens die sandigen
Inseln auf. Die Indianer stellen ihr sehr nach, da ihr Fleisch
schmackhafter als das der übrigen Flussschildkröten ist.
Dumeril und Bihron haben 1. c. pag. 412 ganz richtig nachgewiesen,
dass diese Species von Spix mit der Emys depressa des Prinzen Maximilian
verwechselt wurde und dass sie ebenfalls, gegen die Ansicht von
diesem letztem Naturforscher und von Wagler, von E. radiolata Mikan
Delect. Flor. Faun. Bras. fase. 1 verschieden sei.
In den Calettas der Küste von Peru werden zwei Arten von Meerschildkröten
gefunden, nämlich die in fast allen intertropischeu Meeren
lebenden Chelonia imbricata Schweig. (Subgenus Eritmochelys Fitz.) und
Chelonia midas Schweig. (Subgenus Euchelonia Tsch.). Die Letztere
wird bedeutend grösser als die Erstere und ist auch wegen ihres feineren
und wohlschmeckenderen Fleisches viel geschätzter. In Pisco haben wir
Exemplare gesehen, die 2 ' 9" lang waren.
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B I I I Z 0 ll0 ilT 4 r• C v o c o d i ie .
Die Crocodile werden in Peru durch drei Species repräsentirt,
nämlich 1. Champsa sclerops Wagl., 2 .Champsa fissipes Wagl. und
Champsa nigra Wagl. Die Ch. fissipes lebt an den sumpfigen Ufern fast
aller grossem Flüsse des nordöstlichen Peru. Sie wird höchstens 7 '
lang. Die Ch. sclerops und die Ch. nigra kommen an den nämlichen
Localitäten vor, aber ausserdem an den Flüssen und in den Lagunen
der Westküste. Bei 6 ° S .B . ist dort ihre Gränze; nach Norden bis
3 0 N. B. werden sie in sehr grosser Menge getroffen, besonders in den
Esteras, welche der Fluss von Guayaquil bildet. Die Ch. sclerops erreicht
eine Länge von 5 ', während die Ch. nigra 1 4—- 1 5 ' lang wird.
Am Rio de la Chira ist die Ch. sclerops häufig.
Die beste Arbeit, die wir über die südamerikanischen Crocodile
besitzen, ist der »Beitrag zur nähern Kenntniss der südamerikanischen
Alligatoren nach gemeinschaftlichen Untersuchungen mit L. J. Fitzinger
von Johann Natterer« (mit acht Tafeln) in den »Annalen des Wiener
Museums der Naturgeschichte« 2ter Band 1840.