Montag oder Donnerstag dargebrachte Büffelopfer wird unter
dem Gebrauch des Zabbah (wie das Kameel in Arabien) dargebracht.
An den mit zwei Holzpfeilern oder aufrechten Steinen
(deren grösster den Kopf andeutet) bezeichneten Gräbern pflanzen
die malayischen Mohamedaner meistens die Sulasih oder auch
die Champaka in Kamboja (s. Newbold). Für Aegypten wird
die Kiblah bestimmt, indem der Polarstern in Opposition zum
hintern Theile des linken Ohres gesetzt wird, für Irak mit dem
des rechten, für Yemen mit dem vordem des linken, für Syrien
mit dem Rücken, für Guzerat mit der rechten Schulter, für die
malayischen Länder und Atschin mit der rechten Seite vorn.
Das Gebetbuch des Rajah von Lampung zeigte einen Zauber,
der in der Mitte kabbalistische Charaktere enthielt, im Umkreise
mit L a illah illalah Mohamat rasul alla umschrieben war. Auf dem
Bilde eines Grabes war geschrieben Ebraham, auf einem ändern
Hamir-Hamza, dann Abubekr, Omar u. s. w. Ein Grab enthielt
die beiden Namen Hussan und Hassein. Ueber einem Brunnen
war geschrieben Ayer Jemjam (Zemzem), um einen schwarzen
Stein (der Kaaba) die Namen der vier Imame, und an den
Ecken standen die Namen der Erzengel. Eva’s Grab trug den
Namen Haua. Arabische Gebete eines malayischen Buches
w a ren : Bismillah hirrama nerrahin-Alhamdu lillah hirabil alamin-
Arrachma nirrahin - Malikia n id in -J a k a nah-budo (nai Budo)
Wa iah kanas ta in -E d in a s siratal mustachim-Siratal lasina
an amta la him rasil maglubi alleih him wallatdalin Amin.
Wer die Erzählung hört oder abschreibt, wie Mohamed auf Gottes
Befehl seinen Kopf schor, der wird durch Gott von seinen Sünden
befreit werden, wie man einem Baume die Blätter abstreift.
Auf Abubekr’s Autorität wird es, berichtet, dass der Engel
Gabriel mit Befehlen zu Mohamed kam, als er, von dem Kriege
mit dem Könige Lahat zurückgekehrt, den Koran las. Auf Mo-
hamed’s Frage, wer der Zeuge seiner Haarschur sein sollte und
durch wen es zu geschehen habe, befahl ihm Gott, in der Zeugniss
seines eigenen Lichtes zu scheeren, und dass er durch Gabriel
geschoren werden sollte. Dann sollte ihm Gabriel aus Baumzweigen
die Tob genannte Mütze machen, deren Blätter im Himmel
grünen. Als Gabriel sein glorreiches Haupt berührte, flehten
alle Bidadaris (Engelinnen) zu Gott, dass keins seiner Haare
auf die Erde fällen möge. Wäre es möglich gewesen, eins
dieser Haare zu erhalten und einen Talisman daraus zu verfertigen,
so würde dieser einen unschätzbaren Werth gehabt
haben, da er, an den Arm gebunden, gegen jegliche Art Uebel
geschützt hätte. Jedes einzelne Haar wurde durch die unzählige
Menge der Bidadaris) die Gott herabsandte, aufgehoben,
und sie sollen sich auf 1,266,000 belaufen h ab en , o d e r, nach
einem ändern Bericht, auf 2,266,000. Auf Du Chaillu’s Frage
antwortete Olenda (Häuptling der A shira): „O Christ! diese Haare
sind sehr kostbar, aus ihnen fertigen wir uns Monda (Fetische);
diese bringen uns weisse Männer, Glück und Reichthum zu.
Von dem ersten Moment a n , wo Du zu uns kamst, o Christ!
wünschten wir etwas von Deinem Haar zu besitzen, wagten aber
nicht, Dich darum zu bitten, weil wir nicht wussten, dass sie
sich abschneiden Hessen.“ Die von Majapahit (Madjapahit) nach
dem Tengger-Gebirge Geflüchteten (1478) erkennen die drei
Hindu-Götter (Bromo) Brahma, Vishnu und Siwa a n , erhalten
ein beständiges Feuer in ihren Wohnungen und feiern auf dem
Kraterboden des Berges Tinger (Sandmeer oder Dasar) ein
jährliches Opferfest, zu Ehren oder Sühne des Eruptionskegels
Bromo*) (Junghuhn). Unter den au f Merapi (im Mittelpunkte
*) Bromea, die Amme des Dionysius (Bromios, von dies brumalis) vom Berge
Bermius (Stammsitz der P hrygie t) wurde im Alter von Medea v e rjü n g t, wie
Brahma in der letzten u n d kürzesten (bruma von brevissima oder brevima) Ja h re szeit
(dem Brahmanentage im Periodenwechsel) in Schlaf s in k t, um neu zu e rwachen.
Der bacchische Silen wird am letzten Tage des Jahres als Bromios
wiedergeboren, im deus biformis (mit doppeltem oder vierfachem Gesicht). „Wenn
die Sonne in den kürzesten Tageskreis gekommen i s t , welchen die Alten die
Wiuter- und Sommersonnenwende nannten, den Beinamen Brama von der Kürze
der Tage schöpfend, so tau ch t sie aus diesem Winkel oder dieser Enge wieder
hervor und wendet s ic h , wie neu g eb o ren , zur Sommer-Hemisphäre“ (Macrobius).
Nach Hieronymus zertrümmerte der Stadtprä fect Gracchus alle die heillosen
Bilder, u n te r welchen Corax, Gryphus, Miles, Leo, Perses, Helios, Brömius, P a te r
vorgeführt wurden. In dem U eb e rg a n g e v o n ßgefteiv in briman (nach Graff) ist
es zweifelhaft (nach Raumer), ob ßgsfieiv eine ursprüngliche Form ist. Zwischen
ßl>eti-/u,eiv (rau sch en , tö n e n ), ßgo/uos (Getöse), ßgovtrj (Donner) u n d lateinisch
fremere, fremor, fremitus ist fast völlige Id e n titä t der Bedeutung anzuerkennen.
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