warfen, seitdem Gensi-no-kimi auf Rath des Wahrsagers von
Sima-no-Moura ein Kähnchen auf das Wasser gesetzt, um von
den bösen Einflüssen des fremden Klima frei zu werden. Als
man den Mikado fragte, welche der vier Farben (weiss, schwarz,
roth und grün) die des Teufels sei, entschied derselbe, dass es
Teufel von allen vier Farben gebe. Die Constellation des Inkai
wird für Glück und langes Leben angerufen, zusammt seiner
jenseits der Milchstrasse . weilenden Gattin Tana-bata. Die jährliche
Stadtreinigung*) ist’,- wie in Afrika, in Hinterindien verbreitet.
Ehe der Japanese ein Haus baut, hat er einen Dsusi (einen
Altar zu Ehren eines der im Lande verehrten Götter) aufzustellen,
und seine Nachbarn sind verantwortlich dafür, dass es
geschieht. Wenn die chinesischen Djonken **) in Nagasaki landen,
werden die Götzen in Procession nach dem chinesischen
*) Weil am Mittwochsabend die Hexen ausfahren, so ist dann die Begegnung
fremder Thiere gefährlich, und ein Sprichwort sagt: Mittwochskatze, Teufelskatze
(Rochholz). In Böhmen lässt man (nach Grohmann) etwas von der Donnerstagsmahlzeit
auf dem Tische stehen mit umhergestreutem Mehl und schreibt die
Spuren der Hauskatze, die den nächsten Morgen darauf zu sehen sind, dem Hausgott
(Lar) zu. Die katholische Bevölkerung der Oberpfalz glaubt, dass die armen
Seelen besonders an Samstagen aus dem Fegefeuer in ihr Wohnhaus zurückkehren
dürfen und da unter den Thürangeln zu sitzen pflegen, weshalb die Tliüren nicht
hart zugeschlagen werden dürfen (nach Schönwerth). Dans la langue divine la
couleur safranée désignait l’amour divin revelé à l’âme humaine, l’union de
l ’homme à dieu (Portai) unter den symbolischen Farben. In der bernischen
Stadt Biel hatte der Reformator Thomas Wittenbach den Frauen wegen ihrer Unterstützung
den Vortritt in der Kirche gegeben.
* * ) Das Gebälk aus dem heiligen Dickicht (im Ida) soll die (in Antandros
gebauten) Schiffe (Trojas) gegen Unfälle sichern ; sie sind kein todtes Holz, sondern
von Geistern beseelt, wie die der Phäaken (Klausen). Gewöhnlichen Schiffen wurde
nur ein Kiel von heiligem Holze gegeben (zum Schutzgeist in Siam). Der oberste
Bodenraum unter dem Dachfirst (im alemannischen Hause) heisst Knochengalgen,
und die heidnische Sitte, Knochen und Haut des geschlachteten Thieres geordnet
auf der Neidstange aufzustecken, wurde gleichfalls Knochengalgen genannt (s. Rochholz).
Beim Todtenfest setzt der Japanese Abends die am Tage auf den Gräbern
liegenden Speisen in die Gewässer. Die am Allerheiligentage (in den bairischschwäbischen
Kornebenen) aufgeschlagene Todtenburg oder Trauertumba wird zum
Gedächtniss und Heil der Verstorbenen etagenweise mit allen möglichen Victualien
beladen und garnirt, als Aufsatz zum Opfer (s. Rochholz). Bei dem Einrücken
der Franzosen in Nidwalden fielen über 100 Frauen in der Vertheidigung (1798).
Tempel gebracht und bei der Abreise wieder abgeholt. Um den
günstigen T ag zur Feier des Ahnenfestes (Zisay) zu erfahren,
rathen die Japanesen aus aufgeworfenen Muscheln. Der Gott der
Ehe wird mit einem Hundekopf und ausgebreiteten Armen dargestellt,
Fäden in der Hand haltend. In vorgerückter Schwangerschaft
übernahm die Wittwe des Mikado Zingon-Kwo-Gu die
Führung des Heeres, um Korea zu erobern, und liess bei ihrem
Tode den Thron ihrem nachgeborenen Sohn, der (285 a. d.)
den Geistlichen Wo-Nin aus Korea b'erief, um die chinesischen
Charaktere in Japan einzuführen.
Die japanischen Inseln wurden von den Chinesen zuerst
Yang-Kou (das Packhaus der Sonne) genannt, dann Nou-Koue
(das Reich der Sklaven) und schliesslich Ge-pen (der Sitz des
Tages). Zur Huldigung kamen die Japanesen zuerst 58 p. d.
Vom Kaiser T i, der die Quelle der Jugend suchen liess, sollen
die Inseln Japans (209 a,. d.) colonisirt sein. Im VIII. Jahrhdt.
verbrannte eine chinesische Flotte den Königspalast auf den
Lieou-kiou oder Oghii-Inseln, und unter den Ming wurde eine huldigende
Gesandtschaft von dem Könige des Familiennamens
Huon-Szu (mit dem Beinamen Kho-la-teou) geschickt (s. Klap-
roth). Si-pen*) oder der Sonne Wurzel (Ursprung), wird im
Dialekt von Canton zu Jäppun (Jä tp u n ) oder Jäppon (Jap an ).
Von Joritomo besiegt, ertränkte sich 1185 der 81. Mikado Antok
mit seiner Pflegemutter Nijeno-ama im Meer von Simoneseki.
fn Würtembergisch-Hohnstett haben die Frauen in der Kirche den Vo rtritt,
weil sie Dr. Luther, der dort predigen wollte, mit Besen bis nach Mühlhausen
jagten.
*) Ni-pon signifie le fondement (pon) du soleil (ni ou f e u ) , le royaume de
Japon étant considéré comme le plus orientale. Marco Polo prononnced Nipon
as Cipon (Zipanga). Japon vienne du chinois Gepuan (le royaume du soleil
levant). Les Japonais appellent leur terre T enka (empire qui est sous le ciel)
et l’empereur Tenka-Sama (le monarque qui est sous le ciel). Japan est nommé
Sinkoxe ou Kamino-Kuni (le pays ou l’habitation des dieux) ou Tontsio (le
véritable matin). L’ancien nom du Japon est Awadsima ou l’île (sitna) de l ’écume
(avoa) de la terre (Dsi). Le premier des sept esprits célestes remua le cahos
ou la masse confuse de la te rre et du bo u t du bâton, dont il s’é ta it servi pour
cela, il tom b a , quand il l’eût re tiré , une écume bourbeuse, qui se condensa et
forma les isles du Japon (Charlevoix).
B a s t i a n , Reise V. 24 S
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