der Culturvölker zu finden, wenn auch auf den Gesichtem
aller der durch Gleichartigkeit der Interessen und Staatseinrichtungen
Zusammengehörigen dieselbe Nüancirung einer Nationalphysiognomie
erkennbar sein mag und sich durch die in jedem
Stande homogenen'Objecte der Aufmerksamkeit wieder in bestimmten
Richtungen zu fixiren zeigt.
J e mehr der Mensch noch von den Ujngebungsverhältnissen
(dem Milieu ambiante) abhängt, desto fester und markirter wird
im Areal seiner geographischen Provinz ein bestimmt physikalischer
Typus fixirt werden, und wie in allen Theilen seines
Körpers, so auch in der Schädelform abgeprägt bleiben. Wenn
er dagegen unabhängig und frei mit der Erkenntniss und dem
Bewusstwerden eigener Geisteskraft sich von den zwängenden
Fesseln der äusseren Natur losringt, so hört bald die Möglichkeit
auf, aus der Körperform das Wirken des Geistes und somit die
Wesenheit des ethnologischen Charakters herauszulesen. Desto
natürlicher tritt hier nun die Sprache ein, um aus ihrer
lebendigen Wortfülle alles dasjenige zu suppliren, was die
Craniologie in ihrer ärmeren Zeichensprache sich ausser Stande
sehen würde genügend auszudrücken. Andererseits verlangt das
beinerne Gerüst des Körpers wieder vorwaltende Berücksichtigung,
wenn es sich um archäologische Reste handelt, die der Zahn
der Zeit noch nicht zu zerstören vermochte. Die Anthropologie
geht in die frühesten Vorzeiten zurück, sie wagt selbst mitunter
selon les âges, les se x e s, les lien x , les coutumes, le degré de civilisation, les
alliances et les mélanges de tonte sorte ?' fragt Joly und tadelt la promptitude,
la légèreté déplorable avec laquelle les anthropologistes de cabinet ou les néophytes
trop ardents se prononcent sur l’origine et les caractères de tel ou tel crâne,
antique ou non, que le hasard a fait tomber entre leurs mains. Der Vorschlag,
die Sprache zum Princip ethnologischer Eintheilnng zu wählen, muss nicht nur
an dieser organischen Umwandlungsfäbigkeit scheitern, sondern vor Allem an der
Klippe eines directen Sprachumtausches, während die Craniologie doch jedenfalls
gegen völlige Kopflosigkeit gesichert bleibt.
den bedenklichen Schritt, aus der geologischen Epoche unserer
Gegenwart in eine schon untergegangene hinüberzutreten, und
oftmals bringt sie aus ihren Entdeckungsreisen werthvolle Gräberfunde
zurück, welche längst verschwundene Völker zu neuem
Leben erwecken und die als haltlose Schemen im antediluvia-
nischen Mythennebel spielenden Namen mit Fleisch und Blut
einer wirklichen Existenz bekleiden.
Eine jede geographische Provinz, die einen in sich bestimmt
ausgeprägten Charakter trä g t, um aus ihren meteorologischen,
klimatologischen, geologischen und alimentologischen Factoren
eine durch diese erhaltungsfähige Menschenexistenz hervorzurufen
(wenn nämlich die gegenseitigen Beziehungen aller jener
Factoren an dem gegebenen Orte in solchen Verhältnissen Z u sammenwirken,
um unter den der Möglichkeit einer Menschenexistenz
nothwendig vorausgehenden Grundbedingungen im Gleichgewicht
eines selbstständigen Centrums bleiben zu können), eine
jede solche geographisch umschriebene Provinz wird einen
selbstständigen Rassentypus erzeugen, während die auf nicht in
sich ausgleichungsfähigem Grenzgebiete der Mittelstufen entstandenen
Mischformen früher oder später als lebensunfähig zu
Grunde gehen müssen. Wird nun der auf natürlicher Grundlage
erwachsene Rassentypus mit ähnlichen oder fremdartigen in
Kreuzungen zusammengeführt, so wird es von dem Gesetze der
Wahlverwandtschaften abhängen, ob das erzeugte Product ein
höheres oder niederes sei, ob es überhaupt die Existenzfähigkeit
selbstständiger Fortpflanzung besitzt.
Uebergänge und ihre Werthe lassen sich als relative Ver-
hältnisszahlen immer nur von zwei festen Ansatzpunkten aus
bestimmen, ohne solche verbietet die Logik von Uebergängen
überhaupt zu reden, denn innerhalb des allgemeinen Zusammenhanges
(den eine mit den Unvollkommenheiten des Organes unbekannte
Kurzsichtigkeit aus dem optischen Horizont zum Firma