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 aber  dann  nach  Jap an  *)  zurückzogen.  Nach  Vertreibung  der  
 Holländer  (1661)  legte  Tsching-tsching-con  eine  Besatzung  nach  
 Ki-long-chai,  ein  von  den Spaniern  erbautes  Fort.  Als  der  Aufstand  
 des  Königs  von  Fokien  unterdrückt  und  Tsong-tou-yao  
 als  Vicekönig  eingesetzt  war  (1673),  wurde  eine  allgemeine  
 Amnestie  erlassen  und  Formosa  in  Besitz  genommen.  Eine  
 Colonie  wurde  1683  angelegt,  doch  dürfen  die  Chinesen  nur  
 mit  einem  Pass  nach  Formosa  auswandern,  da  die  Mandschu  
 etwaigen  Aufstand  fürchten.  Im Jahre  1736 betrug die Garnison  
 (nach Duhalde)  10,000 Mann  unter dem Generallieutenant Tsong-  
 ping.  Taiwanfu,  zur Provinz Fukien  gehörig,  begreift  den  westlichen  
 Theil Formosas, **)  mit den  zwei  Ting-Bezirken  Taushwui  
 und  der Pescador-Inselgruppe  oder  Pangha  und  vier Hien-Distric-  
 ten  (Taiwan,  Fungshan,  Kia-i  und  Changhwa).  Am  östlichen  
 Theile,  von  den Sang-Fan  oder  unabhängigen Barbaren bewohnt,  
 findet  sich  der  Hafen  So-a-u.  Auf  den  Pescadores  bildet  der  
 Hafen  Makung  die  hauptsächlichste  Ansiedlung  der  Chinesen. 
 *)  Auch  die  Lieu-Kiou - Inseln  waren  früher  von  den  Japanern  berührt  und  
 über  Japan  zogen  die  Buddhisten,  die  an  der  Westküste  Amerikas  zahme  Hirsche  
 gesehen  haben  sollten,  wie  römische  Missionäre  an  der  Ostküste.  Bei  den  Ale-  
 manen  gab  es  abgerichtete  Hirschkühe,  und  die  Saalfranken  jagten  mit  zahmen  
 Hirschen,  cervus  domesticus  (s.  Pfahler).  Seit  1621  war  es  den  Japanern  verboten, 
   sich  ohne  kaiserlichen  Pass  aus  dem  Lande  zu  entfernen.  Die  Kweiying  
 im  Norden  Formosas  sind  von  den  Kalih  im  Süden  verschieden,  und  ausserdem  
 soll  im  Innern  die  vermeintliche  Negerrasse  leben.  Gargoris,  König  der  Cuneten,  
 (in  Portugal)  lässt  Habis,  den  unehelichen  Sohn  seiner  Tochter,  auf  dem  Wege  
 aussetzen  (wo  er,  nachdem  das  Vieh  ohne  Beschädigung  vorübergegangen,  von  
 einer  Hirschkuh  gesäugt  wird),  bis  er  dann  wieder  angenommen  ward  als  Thronfolger, 
   und  den Ackerbau  lehrte.  Heoutsi,  Sohn  des  Tiko  (in  China),  wurde,  als  
 Kind  auf  dem  Wege  ausgesetzt,  von  den  Ochsen  beleckt  und  durch  die  Flügel  
 der  Vögel  beschützt. 
 **)  The  coal-seam  (in  the  N.-E,  part  of  Formosa)  was  embedded  between  
 layers  of  soft  blue  claystone  shale,  between  the  layers  of  which  iron  was  visible,  
 but  did  not  appear  to  abound.  The  sandstone  of  the  neighbourhood  was  fine  
 and  of  an  ochreish  colour.  The  surrounding  soil  was  composed  of  a  reddish  and  
 oileons  clay-stone  (Lieut.  Gordon  of  Her  M.  brig  Royalist)  1848.  So-a-ou  gilt  
 als  einziger  Hafen  der  Ostküste, 
 Der  am  Nordende' Formosas  gelegene  Hafen  Keilung  ist  (nach  
 llabersham)  ein  chinesischer  Verbannungsort.  In  der  Nähe  
 wurden  durch  Perry  Kohlen  gefunden.  Die  Chinesen  der Dörfer  
 Ketakan  und Petekkan bearbeiten  die Schwefelquellen und Kohlen  
 von  Keilung.  Unterhalb  der  letztem  Ansiedlung  der  Chinesen  
 auf der Nordostküste (südlich vom Fischerdorf Petow)  steigt schroff  
 vom  Meere  die  mit  Erhebungen  bis  zu  10,000  Fuss  iia,ch  der  
 Südspitze  verlaufende  Bergkette  empor,  die  das  Gebiet  der  
 Wilden  abscheidet.  Schetelig  fand  die  von  malayischen  und  
 chinesischen  verschiedenen  Schädel  der  Shekwan  den  polyne-  
 sischen  ähnlich.  Die  durch  Miliz  und Scharfschützen  gesicherten  
 Chinesen  in Sawo  oder  Sooau  treiben  Tauschhandel mit  den E ingeborenen. 
   Die  Shiekhwan  (Shekwan  oder  gezähmten  Wilden)  
 sind  mehr  bekleidet  als  die  Hwan-ha  oder  Fremden (Chin-hwan  
 oder  rohe  Fremde)  in  den  Dörfern  Lamhongo  und  Pakhongo  
 (sowie Polo  Sinnawan mit Pfahlbauten).  Bei dem südlichen Hafen  
 Tschokeday  wohnen  (nach  Brooker)  die  Tai-lo-kok  genannten  
 Wilden,  die  von  den  Chinesen  des  Kamphers  wegen  besucht  
 werden  und Fischerei  treiben.  Südlich  von Langkeaou-Bai wurde  
 die  Mannschaft  des  Larpent  ermordet.  In  Folge der  Ermordung  
 der  Mannschaft  des Rover  (Mai 1867)  schloss  (im Einverständniss  
 mit  dem  chinesischen  Befehlshaber  auf  Formosa)  der  amerikanische  
 Consul  einen  Vertrag  ab  mit  Tooke-took,  Häuptling  des  
 Kulut-Stammes,  dass  zum  Wasser-Einnehmen  dort  landende  
 Schiffe,  die  eine  rothe  Flagge  zeigten,  nicht  beleidigt  werden  
 sollten  und  die  Chinesen  auf  der  Südspitze  der  Insel  ein  Fort  
 erbauen  könnten.  Auf Flat-island  fand  sich  früher  eine  spanische  
 Festung.  Die  Eingeborenen  der  Süd-  und  Ostküste  werden  als  
 Rothe  bezeichnet.  Die  olivenfarbigen  Bewohner  werden  mit  
 langem  Haar  und  schwarzen  Zähnen  beschrieben.  Die  Sprache  
 der  Formosianer,  die  (nach  Schnitze)  der  japanischen  gleichen  
 sollte,  wurde  (von  v.  d.  Gabelentz)  der  malayischen  angereiht.  
 Der  chinesische  Tribut  wird  in  Reis  und  Hirschhäuten  bezahlt.  
 Die  Dörfer  auf  Formosa*)  werden  von  Aeltesten  regiert,  und 
 *)  Es  haben  vor  mehr  dann  900  Jahren  die  Inwohner  der  Insel  Formosa  
 von  keinen  andoren  Göttern  als  von  Sonn  nnd  Mond  gewnst,  welche  sie  vor  die