für die laufenden Ausgaben ziemlich gefüllt in der Tasche trug,
während der Reisende stets sein Augenmerk darauf richten
muss, das Geld unter den Kleidern verwahrt zu trag en , wo
es durch seine Lage sicher ist, ohne dass er daran zu denken
braucht.
Am folgenden Sonntag waren Bambusgerüste vor der Kirche
St. Binondo für das dortige Fest aufgeschlagen, und hatten
überall Limonaden-Verkäuferinnen ihre Gläser und Krüge aufgestellt,
um die Volksmenge mit dieser beliebten Erfrischung
zu versehen. Abends spazierte man an dem durch Laternen erhellten
Paseo des Strandes, wo das Musikcorps der Garnison
spielte. Die Kirchen Manillas lagen noch zum Theil in Trümmern
von dem letzten Erdbeben her, und hörte man auf allen
Seiten Episoden aus den persönlichen Erlebnissen während desselben
und der oft wunderbaren Rettungen aus drohendster Lebensgefahr
erzählen. Das von Kaufleuten bewohnte Manilla, das
Manilla der Märkte und des Volksverkehrs ist gewissermassen
nur eine Vorstadt, die durch eine Steinbrücke über den Passig
mit der todten und menschenleeren Stadt des eigentlichen
Manilla*) der Beamtenwelt verbünden wird. Die Chinesen wohnen
in einem eigenen Quartier zusammen, neben den übrigen Läden.
*) On pense généralement qn’elle doit son nom à une plante qnl croissait
abondamment dans ses environs et que les naturels du pays appellent Nilad
(Ixoramariba), mot, auquel on aurait ajouté ma, syncope de mayron, qui en tagal
signifie „il y a‘‘ (Mallat). Die Lautähnlichkeit hat weiter zu den Erklärungen,
als Händchen, geführt. Magelhan erreichte am 16. März 1521 die Surigaogruppe,
und Legaspi erbaute auf den von Villalobas nach dem damaligen Prinzen Philipp
benannten Philippinen die Ciudad de Santo Nombre de Dibs auf Zebu 1569 und
1571 Manilla (15. Mai). Der chinesische Pirat Li-Ma-Hong bedrohte 1574 Cavite,
und die Küste von Casyapan wurde 1577 von einem japanischen Piraten verwüstet.
Nachdem der Gouverneur Damarinas von den Chinesen ermordet war
1587, brach 1603 der Aufstand der Chinesen aus, der zur theil weisen Nieder-
metzlung derselben führte. Die Holländer blokirten Manilla 1609, und die Engländer
eroberten es 1762, gaben es aber 1763 zurück. Als der König von Siam
(in Odia) den König Lancara von Cambodia nach Laos getrieben, sendete Luys
Dasmaranas (Gouverneur der Philippinen) den Admiral Gallinato nach Chorde-
muco (Cho-da-mukha) am Camhodia-Fluss, wo Diego ßelloso und Blas Ruys den
Usurpator Anacaparan (Vater des Chupinam) tödteten und dann über Tonquin
Die Häuser Manillas*) sind im unteren Stockwerk sehr massiv
gebaut, um dem Erdbeben zu widerstehen, während die oberen
Etagen aus leichten Balkengerüsten bestehen, das nur locker
e i n g e f ü g t ist, damit sie mit der Bewegung nachgeben. Das
Mauerwerk ist fest genug, um leichte Stösse unbeschadet zu
ertragen, wird dann aber dieser seiner Festigkeit wegen um so
gefährlicher werden, wenn der schon lange dort unterirdisch
arbeitende Vulcan einmal mit voller Kraft ausbrechen sollte.
zum König von Laos und Alanchan (Laxang) gingen, wo sie Prauncar (Sohn des
geflüchteten Lancara) trafen und nach Cambodia zurückführten (wohm die Champan
für Anacaparan erobernden Malayen gegen den nach seinem Tode aufstehenden
Prätendenten zurückgekehrt waren) und von den Malayen Ocuna Lacsamana anerkannt
wurde (bis mit Japanern verbunden). Als Coxinga in Formosa herrschte,
verlangte er vom Gouverneur von Manilla Huldigung, wurde aber durch seinen
Tod an Ausführung des gedrohten Angriffes verhindert.
*) Die Stadt theilt sich in das eigentliche Manilla und die sogenannten
Pueblos oder Vorstädte Tondo, Binondo, Santa Cruz, Malate, San Gabriel, San
Miguel, Quiapo, San Sebastian, San Palos, Santa Ana, Paco, Hermita Dialektisch
sagt sich in Manilla: no se regañe Ud. conmigo (no se enfade Ud.), yo quiero
prestar con Ud. un peso (yo vengo ä pedirle ä Ud. un peso prestado) La de
cosa? (que manda Vd.?) u. s. w. An der Spitze der Civil- und (dem Generalstabe
aus dem Segundo Cabo mit fünf Obersten präsidirend) der Militär-Regierung
vertritt der Capitän-General der Philippinen und Mariannen, als Vice-Patron, den
König. Ihm zur Seite steht als Minister der Juez luego und die Junta del
Acuerdo oder Real acuerdo. Jeder Provinz ist ein Alcalde mayor oder Corregidor
vorgesetzt und die Provinzen sind in Pueblos (unter Gobernadorcillos) getheilt
(wobei die Chinesen ihr besonderes Recht bewahren). Die Cabezas de baranguey
sind m i t E i n f o r d e r u n g des Tributes beauftragt, indem Mann und Frau halben Tribut
zahlen, Kinder je nach der Zahl. Jeder volle Tribut repräsentirt fünf Individuen.
Der erbliche Usufructus des Landes wird durch den König an Indianer ohne
Abgabe cedirt, während spanische Pflanzer und Klöster Pacht zahlen. Die Ordenanzas
de buen gobierno wurden 1768 unter Gouverneur Aguilar redigirt. Der
Erzbischof von Manilla wurde 1595 durch Clemens VIH. creirt. Nach Vertreibung
der Jesuiten 1771 finden sich von Mönchsorden die beschuhten Augustiner (unter
einem Provinzial), die Franciscaner (unter einem Provinzvicar), die Dominicaner,
barfüssige Augustiner, der Orden des heiligen Johannes und Clarissmnen vom
Orden des heiligen Franciscus. Der Handel wurde in früherer Zeit nur durch
die Silbergaleeren mit Acapulco vermittelt, aber 1789 wurde der Hafen Manillas
fremden Schiffen für Waaren aus Indien und China geöffnet. Das Privilegium
der 1784 gegründeten Compagnie der Philippinen erlosch 1784. Zum Monopol
der Regierung gehört ausser Tabak (seit 1781) und Palmwein (seit 1712) die Areka.