und glaubt also eine A rt Embryonalzustand der Sprachbildung zu sehen,
aus dem die arischen, semitischen und turanischen Dialekte sich noch
nicht zu individuellen Geschiedenheiten durchgearbeitet hätten. Während
sich nun (wie Rawlinson meint) auf den mesopotamischen Monumenten
die Bildung des Semitischen durch das Mittelglied hamitischer Mischung
aus der indifferenten Grundlage des Turanischen verfolgen liesse, sind
wir für das Arische oder Indo-europäische schlechter b estellt, da es auf
den asiatischen Denkmalen erst sehr spät erscheint und diejenigen
Gegenden, wo es (nach Nachricht aus anderen Quellen) früher zur Geltung
kam, der monumentalen Zeugen aus so hohem Alterthum entbehren. Es
bleibt rathsam, den indischen Zweig vorläufig bei Seite zu lassen und
uns dem europäischen zuzuwenden, wo aus den Ländern der Classicität
kritisch durchforschte Berichte vorliegen.
Die grosse Zahl der in geschichtlicher Zeit verschwindenden Stämme,
die Dryoper, Kaukoner, Leleger, Epeer, Hyanten und andere von Strabo
zu den Barbaren gerechneten Eingeborenen, können über die hellenische
Nationalität späterer Bildung keinen Aufschluss geben, ebensowenig die
mythisch verarbeiteten Cureten oder die Karier barbarischer Spraehe
(bei Homer); aber selbst die vormondlichen Arcadier im eigentlich centralen
Stammsitz Griechenlands heissen Pelasger, sind also allen zweifelhaften
Deutungen dieser ausgesetzt, und auch in Aegialeia oder (nach der
dorischen Besetzung von Argos) Achaia wohnten Pelasger, die erst bei
der Ankunft der Ionier von Attica sich zurückzogen. So wäre es der
Name der Ionier (angeblich der Jüngste), der zuerst als der Vertreter
eines legitimen Hellenenstammes auftritt; aber wenn wir dem Ursprung
der Hellenen nachzugehen suchen, verschwindet der Faden wieder aus
den Händen, da sich, wie immer im geschichtlichen Geschehen, Knoten-
ineinanderschlingungen zeigen. Die Ionier kommen von A ttic a , Attica
ist jedoch von den Cranai bewohnt, die unter Erechtheus Pelasger genannt
werden und sich dann (ausser einem später vertriebenen Rest.) ioni-
siren. Die Bewohner des eigentlichen lonien in Kleinasien waren nach
Herodot aus vielfachster Mischung andersnamiger Stämme hervorgegangen,
obwohl die von Attica‘zugeführten Ionier (oder besser Atticenser) sich
für die vornehmsten hielten. Herodot’s Bemerkung, dass das Feiern des
Wanderung aus Elam oder Susiana, wodurch (1976 a. d.) das chaldäische Reich gestiftet wird
und Chedorlaomer, König der chaldäischen Elamiten, tritt als Feind Abraham’s auf. It is at
any rate certain, that the Cuneiform characters have usually one Arian power, that is, one
power answering to the Arian name of the object represented. Die an die arischen in Indien
anklingenden Namen Purna-puriya, Jürjuna, Sinti, Namana u. s. w. sind beachtenswerth. Aus
diesem Chaldäer-Reich zogen (wie die vedischen Hirtenstämme der Brahmanen in das Pendjab)
die Anhänger des Patriarchen Abraham in das Niederland, und als Ursache der Auswanderung
geben orientalische Ueberlieferungen religiöse Differenzen mit dem Herscher oder, wenn mit
den Priestern, mit den Chaldäern, indem die babylonisch-ägyptische Secte des Sonnengottes
oder Ra von den Verehrern des Asshur (des Asuren) abfiel.
Bundesfestes Apaturia das entscheidende und einzige Kennzeichen für ionische
Nationalität se i, beweist, dass mit diesem Namen ursprünglich
ähnliche Wanderstämme bezeichnet wurden, wie sie im Orient Javanen
oder Jaonen '*) (von den Barbaren zur Bezeichnung aller Hellenen gebraucht,
nach dem Scholiasten) hiessen, und Manche begannen sich deshalb
dieses Namens (wie mit Ausnahme der Asinäer, die Dryoper des
ihrigen) zu schämen und mochten ihn, gleich den Milesiern, abgelegt haben.
Die Bewohner von Styra in Euboea leugneten -ihre Herkunft von den
Dryopern und zogen den Demus Steiria in Attica vor.
Die durch Aeolos, den zweiten Sohn des Hellen, vertretenen Aeolier
bleiben, als zunächst in Thessalien ansässig und erst spät nach Boötien
geführt, vorläufig ohne Berücksichtigung.
Die Achäer zeigen gleichfalls diese beliebte Ziehbrücke eines Hin und
Her, indem sie bald aus dem Peloponnes nach Thessalien, bald aus Thessalien
nach dem Peloponnes kommen sollen. Im letztem sind sie natürlicher zu
Hause und scheinen sich aus der Mischung der Eingeborenen mit den
von Danaus gebrachten Danaern, sowie mit den phthiotischen Begleitern
des Pelops, Sohn des Tantalus, Sohn des phrygisehen (nach Pindar) oder
(nach Ister) paphlagonischen Tantalus (Sohn des Timolus) aus Sipylus
(von Hermus) oder Tantalis {Hauptstadt der Mäonier) gebildet zu haben,
aus assyrischen oder (nach Xerxes’ Ausdruck) persischen Vasallen. Sie
traten m Folge dieser Cultur-Einflüsse als ein kunstfertiges Volk auf,
ähnlich den Pelasgern, denen die Citadelle Larissa eignete, in Argos, dem
Hauptsitz der Achaier, und als diese, von den Doriern vertrieben, nach
der Küste ziehen mussten, bauten sie dort ihre Städte unter den in
Dörfern zerstreut lebenden Ioniern.
In seine feste Form gegossen wurde der Hellenismus erst mit der
dorischen Einwanderung, die, auf ihre ersten Anfänge zurückverfolgt,
nach Epirus führt. So schlägt sich hier durch Phrygier und Bryger
die Brücke von Armenien nach Thracien, und sie muss auch zur Aufp
klärung des Griechisch-Hellenischen auf der einen Seite, des Celtenthums
auf der ändern leiten.
Die Aeolier bewohnten (ehe die Boötier durch die Thessalief vertrieben
wurden) Aeolis {in Thessalien) mit Arne als H au p ts tad t/ indem
Hellen seinem ältesten Sohn (Aeolus) Thessalien überlassen. Die irländischen
Sagen verknüpfen ihre Einwanderungen mit Boötien. Wie Cerne
im Westen war Jeme der äusserste Punkt im Norden. Die Cureten sind
(nach Strabo) zum Theil zu den Aetoliern zu rechnen. Bei der Be-
meikung, dass Boötien von Aonern, Temmikern und Hyanten bewohnt
gewesen, fügt Strabo hinzu, dass deshalb die Boötier früher (nach Pindar)
*) Jasoni totus fere Orions, nt conditori, divinos honores templaque constituit (Justin.).
Jason, Sohn des Hohenpriesters Simon II., heisst (bei Joseph.) Jesus, wie Josua, dessen Spuren
(gleich den von Parmenides zerstörten des Jason) sich am Pontus finden.