Pampaugo, Cabalao, Bulacan) auf cliinesicliem Papier (in
Bulacan 1652) oder unter den Igorrotes (auf einer Platte) 1837
wurde die damals unentzifferte Inschrift Singapores verglichen
(als aus derselben hinterindischen Quelle).
Singapore wiederholt die Lage Constantinopels auf der
grossen Durchfuhrstrasse von Indien nach China, und es hat
sein rasches Aufblühen den verständigen Massregeln der Engländer
zu verdanken, die es als Freihafen im vollsten Sinne
allen Schiffen öffneten und weder Hafengelder erhoben, noch
Angabe der eingeführten Waären verlangten. Dadurch zog sich
der Handel aller ^umliegenden In se ln , der sich unter den Holländern
Batavias sowohl, wie ,in Siam und Cochinehina durch
eine Menge Plackereien gedrückt fühlte, nach Singapore. Gleichzeitig
wurde das Land auf der Insel jedem Anbauer unentgeltlich
zugetheilt, und so wurden bald von den Chinesen im Jungle
Gambier-Plantagen angelegt , sowie Pfeffer- und Muskatanpflanzungen
auf den Hügeln. Nur-in. der Stadt- is t -vom Grund und
Boden eine Abgabe zu zahlen. Von den 10.0,000 Einwohnern
der Insel kommen etwa 81,000— 82,000 auf die Stadt.
Durch Raffle’s verständige Leitung wurde Englands Verlust
in Wiederabtretung Javas zum Theil ersetzt, und der Tumangoug
(Statthalter oder Sultan von Johore) Uberliess 1819 den Küstenstrich,
auf den er 18 2 4 'se in e Hoheitsrechte cedirte. England
und Holland theilten dann, wie einst Spanien und Portugal durch
Papst Alexander’s II. Meridian, ihre asiatische Welt; Holland
gab seine Besitzungen auf dem Festlande auf, und England zog
sich dafür aus dem Archipelago zurück. Da Singapore als unbedingter
Freihafen geöffnet wurde, ohne Gütermonopol und ohne
Hafengelder, zog es rasch einen bedeutenden Küstenhandel herbei.
Nur in der Stadt war das Land mit Abgaben belegt, ausserhalb
derselben wurde es frei überlassen. Die Bewohnerschaft
besteht aus Chinesen (meist aus Hainan), Malayen, Kling; Ja-
vanen, Bengalen, Arabern, Bugis, Parsis, Europäern.
Bei dem numerischen Ueberwiegen der Chinesen hätte
manchmal von ihnen Gefahr drohen können, besonders seit sich
der Geheimbund der Triaden-Gesellschaft unter ihnen verbreitete,
wenn nicht bei der Nähe der englischen Besitzungen in
Indien leicht Truppen nach Singapore geworfen werden könnten.
Kurz nach der Gründung der Stadt wurde von den Tan-Tae-
Hoev, die neu Aufgenommene durch Bluttrinken zuschwören
liessen, ein Versuch gemacht, die noch junge Colonie zu zerstören.
Nachdem die im Anfang des XIX. Jahrhunderts gebildete
Gesellschaft Thi-en-Hauw-Hoih (Familie der Königin des Him-
Imels), die, den Himmelssohn verfluchend-, in Herbeiführung des
[goldenen Zeitalters das neue Weltreich anbahnen wollte, durch
die einander folgenden Edicté des Kaisers Kia-king unterdrückt
war, entstand unter der, trotz der Verbote dès Kaisers Tao-
Kwang zunehmenden Opiumschmuggelei der Geheimbund der Thien-
Ti-Hoih (des Himmels und der Erde Brüderschaft, der Himmel,
Erde Familie), dessen Verbrüderte es (nach Eöttinger) als ihr
[Princip aussprechen : sie seien vom höchsten Wesen dazu berufen,
den Contrast zwischen vernichtendem Elend und üppigstem
[Reichthum aufzuheben ; die Eidesformel wird unter gezückten
¡Schwertern gesprochen, wobei das neue Mitglied der Hoih einem
[weissen Hahn den Kopf abhaut. Die Gesellschaft ist besonders
lauf den Handelsplätzen des Archipelago ausgebreitet, nach Süd-
jchina verzweigt, und wird von einem geheimen Centralcomité
¡geleitet, dessen Präsident (Koh, der Aelteste) zwei Beisitzer
(Hiong, Thi, oder Brüder) hat. Alle Griffe müssen zum Erkennungszeichen
mit drei Fingern geschehen, und au f Ansprache
wird ein Reim des Siegels (fünfeckiger Form) geantwortet.
[Geschwätzige oder des Verraths verdächtige Personen müssen sofort
durch Gift unschädlich gemacht werden, heisst es in den
[Gesetzen, die Verschweigung der Namen und unbedingten Gehorsam
fordern. Nach Schlegel geht der Hung-Orden zurück auf
den Bund der Gelb-Mützen-Rebellen, der zwischen Liupi und
jChangfi in Kwanyii (des westlichen China) geschlossen wurde
(168—265 p. d.). Die Geheimsecten der Chinchi-Hoei und Kwanie-
po ei in Amoy, Canton und dem Rhio-Archipel handelten bei der
[Revolution 1847 gemeinsam (nach de Bruyn-Kops).
Mein Aufenthalt in dem mir schon aus einem früheren Besuche
im Jahre 1850 bekannten Singapore wurde mir dadurch
butzbar, dass mir mehrere Lesezimmer offen- standen, und wer
p r einige Jahre vergeblich nach literarischen Hülfsquellen ge