vaters in einer noch früheren ist nur ein Nachgedanke, denn im Grunde
haben die durch die Fluth vertilgten Völker für die nach derselben aut
den neuen Geschichtsschauplatz getretenen kein anderes Interesse, als
das des Abscheues und der Verachtung (das ihnen deshalb in der arabischen
Version auch reichlich gespendet wird). Wenn sich trotzdem auch
in der semitischen Mythe der heilige Nachklang eines adamitischen P a triarchen
.erhalten hat, so lässt sich daraus folgern, dass die Semiten bei
ihrem historischen Debüt mit einem der älteren Völker, die sie antrafen,
in freundschaftlicher Beziehung blieben und damals Namen aus den gefeierten
Ahnen dieser in ihre eigenen Gesehlechtsregister hinübernahmen.
Als später politische Wechselfälle eine Erkaltung in dem Bundesverhältnisse
oder confessionelle Streitigkeiten auch wohl einen völligen Bruch
herbeiführten, so war doch das Andenken an die frühere Einigung mit
den Söhnen Seth’s auch später noch mächtig genug, um die japhetischen
Völker vor der Verfluchung zu retten, ja die Ueberlieferung bewahrte
sogar den aus früheren Kämpfen natürlichen Hass gegen die Chamiten,
während die Semiten, wenn sonst unbeeinflusst, sich eher in einer Verwandtschaft
zu ihnen hätten fühlen sollen. Was sich sonst von Legenden
aus jener dem Osten angehörenden Vorzeit erhielt, nahm bei den Semiten
ein täuschendes Doppelgesicht an , so dass ihre Vorstellungen von den
Weltreichen der Solimane, von den Eroberungen des Gian ben Gian, von
den Peri und den bald mit ihnen kämpfenden, bald verbundenen Div
immer zwischen staunender Bewunderung und den Zweifeln schwanken,
wie es mit der Rechtgläubigkeit derselben eigentlich bestellt sein möchte.
Die Geschichte eines jeden Landes wird nun einen verschiedenen
Ausdruck tragen, je nachdem sie uns von dem einheimischen und zeitweise
unterworfenen Volke oder von den, vielleicht später wieder vertriebenen,
Eroberern mitgetheilt wird. Den Aegyptern waren die (nach
dem Nametallah) von Gian ben Gian aufgerichteten Pyramiden noch zu
Herodot’s Zeit so verhasst, dass sie die Namen ihrer Erbauer nicht aussprechen
wollten, die Sabäer dagegen (und andere philitisch-philistinische
oder falasthinische Fella-Stämme) verehrten sie als das Grabmal des Edris
(Enoeh) oder Seth (Hermes oder Uriai). Wie es den Aegyptern später
gelang, das fremde Joch abzuwerfen und die Aussätzigen aus dem Lande
zu jagen, so feierten die Perser ihren Sieg über Dahak (oder Dahae) oder
Zohak, den Feridun oder Afridun überkam. Die Semiten dagegen hatten
von ihren Freunden gehört, dass es Soliman ben Daoud gelungen sei,
die Afrit oder Ifriet zu bezwingen. Als nun aber die Perser durch
religiöse Gründe bewogen, die semitischen Traditionen annahmen, wurde
geschickt an J3olyman II. (1559 p. d.) formica Indien, canis mediocris magnitudine, animal
mordax et saevum (s. G. Rawlinson). Ser Giovanni erzählt von einem Dogen Venedigs (wie
Herodot vom ägyptischen König Rhampsinit und sonst von Trophonius), dass sein Schatz durch
einen vom Baumeister beweglich eingefügten Stein beraubt sei. Ogha ist Gott im Sioux.
es ihnen doch zu schwer, in allen Fällen mit ihrer dichterisch glänzenden
Vergangenheit zu brechen, sie bewahrten für Feridun seinen Ruhm als
Erlöser, wie sie auch Jamsehid, trotz späteren Abfalles, als Sonne fortstrahlen
Hessen und die dunkle Wandlung des Jama den Indiern zuschoben,
bei denen die Divs als Devas fortlebten.
Griechenlands Bronzealter oder seine chalcidische Vorzeit, die genealogisch
hauptsächlich an den Flussgott Aesopus oder (nach Welcker) den
Aethiopier*), sich anknüpft, ist mit den, später durch Apollo oder Herakles
vertilgten, Schlangen und Drachen durchringelt, diè auf den alt-asiatischen
Cult der Naga (die Hüter der Weisheit) führen, in welchem auch der
indische Baal-Rama als Schlange erscheint. Im babylonischen Belus-
Tempel (mit silbernen Schlangen) trug die Himmelskönigin in der Rechten
den Scepter, in der Linken eine Schlange (nach Diod.). Der Drache zu
Babel wurde durch Lectisternia verehrt. Nach Sanchuniathon hatte
Taaut in den heiligen Schriften die Natur des Drachen und der Schlangen
vergöttert, und nach Pluto wurde der phönizische Agathodaemon bei den
Aegyptern Kneph genannt, als Schlange mit dem Habichtskopf. Von
den Phöniziern haben Pherecydes den Gott Ophioneus und die Ophioniden
entlehnt und in serpente deus (Ovid). Die Belsschlange oder S c r o q f i o v -
ßrjlos (Schlange des Bel oder Saturn) heisst X^ovaaQ&is (Xovoag&is), und
Hharmano (die Schlange oder das Geringelte) ist (nach Movers) ‘Ag/uovia
(neben Hhurmubel oder Hermes-Kadmus) gleichbedeutend. ü s i t l o t wurden
von den sidonischen Frauen gewebt, und von dem tibtcIos (der Harmonia)
im Tempel der Doto wurde der Halsring {oq/sos in den Schlangenreifen
des Wurmes auf Bronzeschmuck) im Tempel der Aphrodite und des
Adonis verwahrt. In Illyrien wurden Kadmus und Harmonia in Schlangen
verwandelt. Axius, als Name (bei Sozom ) des Flusses Orontes (Typhon
oder Ophites) findet sich in den mystischen Titeln samothrakischer Kabiren.
Zipho (Typhon) ist (bei Jesaias) eine durch keine Kunst des Schlangenbeschwörers
zu bändigende Natterart. Die Verjüngung der Schlangen
(s. Plinius) machte sie zum Symbol der Ewigkeit. Moses richtete dia
eherne Schlange (o<pis %aAxovs) als Heilzauber auf. Mit Typhon, dèrn
Drachen, vermählt, zeugte die Otter (èxt&va) mit Herakles die Scythen,
die, das Drachen banner trugen.
Movers erklärt Taaut**) (phönicisch) oder (ägyptisch) Thoyt (Thot),
*•) Aìd'ionta, 7] ZafJ.od'QaY.ri (Hesych'. So Mess Delos Sxv&ias. Die Anwohner
des Nils von Meroe bis Syene waren (nach Juba) nicht Aethiopier, sondern Araber (s. Plin.).
Ald'iOTp was a oorruption of thè Egyptian name of southern Ethiopia or Nubia, Ethaush or
Ethosh (s. WilMnton). Nach Strabo gelangte Sesostris und Tearcon (Tirhaka) bis Europa.
Plerumque alienigenae in Aegypto regnaverunt (Schalsch. hakk.). Both these name (Alitta
and Mylitta) are semitic and are derived from weled, walada (to bear children). Mulatto ìs
from thè past participle of thè saune verb (Wilkinson).
**) Principes dii coelum et terra, qui et Aegyptos Serapis et Isis, Taautes et Astarte apud
Phoenioes. T aa v ro s, o ì Aìyvrtrcoi fi'e v ìx a lsa a v Ocovd', AlejsavSqeìs Ss QoiS