ju n a ’s am Berge Indra, sowie das Epos des Brata Yuddha mit
den Kriegen der Pandawa. Der Dalang oder Schauspieler re-
citirt erst einige Yerse in Kawi und wiederholt sie dann im
.gewöhnlichen Javanesisch. Der Gegenstand des Wayang gedog
ist der auf Parikesit' folgenden Geschichtsperiode entnommen,
mit der Regierung Gandra-gana’s beginnend und die Abenteuer
Panji's einschliessend, sowie seines Nachfolgers Laban
bis zu dessen Niederlassung in Pajajaran. Das Puppenspiel
(Wayang Klitik) entnimmt seine Darstellungen der neueren Geschichte,
wie den Vorgängen zwischen Menak Jingga (Häuptling
von Balambangan) und Damer Wulan in Betreff der Prinzessin
von Majapahit. Diese Abenteuer werden auch durch
Zeichnungen au f zickzackweise zusammengelegtes Papier wiedergegeben.
Die zur Zeit des Königreichs von Dem als entworfene
Geschichte Trebong’s ist der javanischen Uebersetzung des
arabischen Berichtes von Beginda Ambia entlehnt. Die Srimpi-
Figuren dürfen nur von den Tänzerinnen des Königs aufgeführt
werden. Als Dresta Bata das Königreich Astina seinem Sohn
Sayadana übergab, Hessen sich die fünf Söhne Panda’s inAmen-
ta nieder, sandten aber dann ihren Vetter Krema von Diara-
w a ti, die Hälfte des Königreichs zu fordern. In Folge der
Weigerung entstand der Brata Yuddha, der mit Punta Dewa’s
Einsetzung als König in Astina (491) endet. E r übergab die
Regierung an Parikisit, Sohn des Abimanyu (Sohn des Janaka),
der sein Reich gegen den Riesen Usi Aji von Surabaya ver-
theidigte, und auf seinen Sohn (Udayana) folgte Jay a Derma,
unter dessen Sohne, Ja y a Misana, eine verwüstende Pest ausbrach
, so dass er sich nach Milawa begab und Tapa wurde.
Sein Bruder Angling Dherma hatte sich schon früher (mit 3000
Familien) dorthin begeben und wurde als Herrscher von Milawa
Pati anerkannt. Nachdem die Fürstin, der man das Erlernen
von Gebeten, um Thierstimmen zu verstehen, versagt, sich verbrannt
h a tte, wanderte der Fürst im Wahnsinn umher und
wurde in einen weissen Vogel verwandelt. Auf J a y a Parusa
(Sohn des Ja y a Misana) folgte Puspa Jaya, dann Puspa W ijaya
dann Kasuma Wichitra, Vater des Raden Aji Nirmala, der
während heftiger Epidemien in Milawa Pati herrschte. Sein
Sohn, Bisura Champaka, b.egab sich deshalb mit seinen Anhängern
nach Mendang Kamulan, wo er als Pandita lebte. Von
seinem Sohne (Angling Dherma) stammte Aji Ja y a Baya, der
beim Besteigen des Thrones das Land Purwa Chirita nannte
und (701) das Gedicht des Brata Yuddha (auf Anregung des
Dewa Batara Guru) dictirte. Auf seinen Sohn (Salapar Watu)
folgte (756) Kandiawan oder Jay u Langkara, der seine Schwester
(Chandra Suara) heirathete und nur bei Vollmond getödtet werden
konnte. Nach unterdrücktem Aufstande theilte er sein Reich
unter seine vier Söhne. Subrata, Para Yara, J a ta Wida und Su
Wida, mit dem Aufträge, Mendang Kamulan*) zu verlassen, damit
es in Wildniss veröde. Nachdem er sioh mit seiner
*) Als P u tu t Jantaka seine Kinder (Katze, Ochse, Schwein, Reh, Schildkröte)
abgeschickt, sioh in Mendang Kamulan Nahrung zu suchen, u n d die Wächter sie
nicht forttreiben konnten, beauftragte der König Andang Dedapan (von Mendang
Agung) und Gede P engukir, die durch die verwachsenen Soldaten Hund und Katze
schaffen Hessen, als Gegner. E rzü rn t über den Tod ihrer Brüder erbaten die
beiden Kala (Kalmukti u n d Kala Serenggi) von P u tu t Ja n tak a selbst gehen zu
dürfen, u n d da sie, mit ihren Knochen h a rt wie Eisen und Haut dick wie Leder,
von Hunden u n d Katzen nichts zu fürchten h a tte n , wurden sie durch Raden
Sengkan u n d T u ru n an gebunden u n d m it Rattan geschlagen. Als ih r Vater Putuf
Ja n tak a , in ein Ungeheuer ve rw an d e lt, zu ihrer Hülfe kam und Raden Jalta
Puring eine giftige1 Schlange ihm entgegenschickte, ging er zum K ö n ig , erschrak
aber, als er denselben in der Gestalt Wisnu’s sah, der seine eigentliche Natur angenommen,
u n d entfloh. Der König a b e r, folgend, b a t um Verzeihung und verkündete
J a n ta k a , dass er seinen Wohnsitz in den Scheuern (Lumlung) nehmen
uud dort von demjenigen Reis zu seiner Nahrung haben würde, der sich als ein
Ueberschuss der von den Eigenthümern im voraus berechneten Quan titä t heraus-
stelleu würde. Auch sollte für ihn und seine ganze Familie mit aller Nachkommenschaft
ein Wohnsitz sein in den Trögen, in welchen der Reis ausgeklopft
oder vor dem Kochen gewaschen werde, ebenso den Herden der Küche, den Vorhöfen
der Häuser, den Strassen, den Mistkuhlen u. s. w. Der König befahl dann,
dass Alle beim Reinigen oder Waschen des Reises den Antheil für Ja n tak a und
seine Familie bei Seite setzen sollten. Die hervorgebrachte Schlange (derSawah-
Art) g litt über den zerstörten Boden u n d ste llte ihn her, um dann in den Reisfeldern
zu sterben. S ta tt des Kadaver fand der König do rt eine reizende Ju n g frau,
Lueh E ndap g en an n t, die seinem Heirathsautrage ihre Einwilligung gab,
unter der Bedingung, dass er jeden Morgen und jed en Abend die Reisfelder besuchen
würde. Mit diesen Worten verschwand s ie , zum Kummer des Königs,
das Land aber blühte fortan in Reichthum uud Gedeihen.