s i e , nachdem aber Daijingo geboren w a r , besserten sie sich
sichtlich, und wenn sie jetzt in ihre alten Gewohnheiten zurückfallen,
so schreckt man sie mit der Drohung, dass Daijingo fort-
gehen und in einer Höhle sich verbergen würde, so dass die
Welt in Finsterniss gehüllt bleibe.
Im Tempel Suwu’s findet sich keine F ig u r, sondern nur
sein Name. Die höchst gelegene Strasse Nagasakis ist die sogenannte
Tempelstrasse, in der sich ein priesterliches Etablissement
neben dem ändern befindet, und soll die Zahl derselben
absichtlich in Nagasaki vermehrt worden s e in , um nach der
Vertreibung der christlichen Missionäre die letzten Reste der
fremden Ketzerei desto rascher auszurotten. Es bedarf eines
ziemlichen Treppensteigens., um diesen Sitz der Heiligkeit zu
erreichen, doch wird man durch einen pittoresken Niederblick
auf die Bai belohnt, über die Hausdächer der dahin abfallenden
Stadt hinweg. Auf einem Friedhofe waren pfeilerartige Grabsteine
aufgestellt mit Inschriften. In einer Capelle sass eine
kahlköpfige Figur zwischen zwei anderen, und Kriegerbilder
nahmen die Schilderhäuser an den Seiten der Treppe ein.
Im Hauptgebäude des besuchten Tempels stand auf einem
mit Porcellanvasen, Candelabern, Lampen, Näpfen u. s. w. besetzten
Tische ein Hohlspiegel*) aus weisser Metallmischung in
vergoldetem Rahmen eingefasst (das durchgehende Symbol der
Sinto-Tempel). Dahinter bückte sich die F igur D aiko’s in einem
*) Der Spiegel in den Sinto-Tempeln ist Bild der Reinheit der Seele. In der
Inschrift des Darins gilt die Löge als der Repräsentant alles Schlechten. Der
Böse heisst der Lügner. Die Mexicaner verehrten Tezcatlipoca als Gott des
rauchig glänzenden Spiegels. Nach Cyrill hatte der Moloch einen glänzenden
Stern auf der Stirn, der (nach Theophylact.) den Hesperus bedeutete (ai's kos-
<foqov roTtov) oder (nach Seidenus) die Sohne. Nach indischer Kosmogenie schaute
der Schöpfer in einen Spiegel, um thätig zu werden, und Dionysos schafft die
Welt, als er sich im Spiegel schaute. Gabriel zeigte Mohamed den Spiegel als
Bild des Freitag. Tori zeigen den Weg zum Hachiman-giu (Tempel des Hachiman),
den man durch das Niwumon, Thor der zwei Krüge, betritt, bei den buddhistischen
Capellen Gomadi und Kaidu, sowie Kami-Tempeln vorüber. Biet-hman oder
Tempel im Birmanischen wird erklärt als Vimano (Vimana) oder (im Siamesischen)
Viman. Doch heisst Hman Spiegel im Birmanischen und könnte so dem Japanischen
Mia eine Bedeutung geben, das aus Mi (Kami oder Gott) und Ija (Ja) oder
Reismörser zusammen und hielt Stösser und Mörser in der Hand,
um aus demselben dem darum Bittenden die Mille des Reich-
thnms zu gewähren, die die scandinavischen Riesenjungfrauen
ans den Mühlsteinen hervormahlten. An der einen Seite fand
sich auf einem, von weissen Lotusblumen getragenen Elephan-
ten die Statue des Kriegsgottes Fugin bosatz, den der Micado
zu höherem Rang befördert hat, und auf der ändern Seite ein
löwenreitender Gott. Auf einem Seitentische fanden sich mit
japanischen Buchstaben beschriebene Tafeln , vor denen Opfergaben
lagen und Üntersetzer, um darin Lichter aufzustecken.
Ein anderer Nebenaltar tru g ,, zwischen zwei Begleiterinnen, die
Figur der Ki-tchi-bo-ying (Teufel-Kind-Mutter-Gott oder die dämonische
Muttergöttin der Kinder). Mit einen Dämon vermählt,
gebar sie ein Kind, das von einem wilden Thier gefressen wurde,
und um Rache dafür zu nehmen, verschlang sie alle Kinder,
deren sie habhaft werden konnte, bis sie auf die geeigneten
Vorstellungen eines frommen Priesters Reue fühlte und jetzt,
wenn darum gebeten, Kinder schützt (eine fast in allen Mythologien
wiederkehrende Persönlichkeit, und in dieser Doppelnatur
bekannt).
Der Estrich des Tempels war mit Matten belegt, auf denen
niedrige Tischbänke standen, und jede derselben trug acht
Bücher, von einem Tuche bedeckt. Am Sitze des Hohenpriesters
war ein grosses Foliobuch auf ein Gestell gelegt. Daneben fand
sich eine Metallschale, um d a ra n , oder an einem hohlen Holzkopf
zu läuten. Ein kahlköpfiger Priester sass vor einer weiblichen
Statue an der Seite einer Trommel, die er in Pausen mit
einem Klöpsel schlug und dann durch Recitationen antwortete.
In den Aussenräumen des Tempels führten Corridore zwischen
Nischen hin, die für die Todten dorthin gestellte Täfelchen
erhielten, mit Kerzen, Reis . und anderen Speisen davor. In einer
Capelle s a s s , die Beine gekreuzt und die Hände im Schoosse
ruhend, die meditirende Figur Shaka’s, der (wie ich von den
Haus zusammengesetzt sein soll, oder dem chinesischen Miao, das mit dem gleichlautenden
Miao (Katze) nicht zusammengestellt werden kann. Das arabische
Beyt bezeichnet gleichfalls einen Tempel (Haus).