und tungusisehen Idiom (bei Nertschinsk) gebildet haben. Von allen
Agglutinationssprachen stehen die finnischen und samojedischen Sprachen
den Felixionssprachen am nächsten, gleichsam als Uebergangsglied
( Castren). Das Slovakische, das nie eine Schriftsprache erhielt, zeichnet
sich durch seine Weichheit aus, gleich dem Serbischen, dem Italienischen
und Slavisehen, und ebenso bewahrt das Englische seines unvollkommenen
Alphabets wegen eine grössere Menge modulirender Veränderungen, als
solche Sprachen, die die ganze Fülle der Laute in den engen Rahmen
einer bestimmten Buchstabenzahl zu zwängen suchen. The english alphabet
would almost be without number, if all the three or four modes of pronunciation
connected with one and the same letter in that language,
were indicated by certain signes and these signes made three or four
letters out of one (Talvj). In ihrem Stoffe sind die romanischen Sprachen
(denen allen das Lateinische zu Grunde liegt) fast ganz gleich*) unter
*) En este estado que es el primer paso que las naciones dan para mudar la lengua,
estaba quarenta anos ha la araucana en las islas de Chilowe, en donde los Araucanos apenas
proferian palabra que no fuere cspafiola, mas la proferian con el artificio y òrden de su lengua
nativa, Uamada auracana (Hervas). Ein bewundernswürdiger Umstand ist es, dass kein Kaffir,
selbst das kleinste Kind nicht, je einen Fehler im Sprechen macht; ein solcher ist für sie gänzlich
ein Ding der Unmöglichkeit (D’ohne). The language of the Indian, in its largest sense, is a matter
both progressive as it were, of systematic acquirement, growing with his growth and reaching
perfection only, as he arrives towards maturity, bemerkt Howse in seiner Grammar of the Cree
language. Pott bekennt sich zu einer Mehrheit von einander unabhängigen und von Urbeginn
her verschiedenen Sprachen. Nach Nott und Gliddon giebt Sprachgleichheit (wegen möglichen
Umtausches) keinen Beweis für Einheit der Abstammung. Les langues ne donnent pas des
caractères sûrs de la véritable nationalité d’un peuple, car plusieurs ont totalement perdu leur
langue originaire, p. ex. les Fellahs en Egypte, les Slaves en Grèce, les Slaves dans plusieurs,
contrées de l’Allemagne septentrionale,, les Cimbres en Danemark et en Suède (Retzius). Castrèn
spricht seinerseits ebenso wegwerfend von den Craniologen. Two persons may readily be
called from two diverse races, who shall be less unlike than two others that may be chose#
from the same race. While on the contrary words and phrases taken down from the lips of
an individual or written or engraved by one hand, can be no private possession, they must
belong to a whole community (Whitney). Die Sprache der ansässigen Indianer in Amerika ist
(nach du Ponceau) methodischer und künstlicher, als die der jagenden und fischenden Nomaden.*
Die Kreuzung des Cholos aus Weissen und Indianern heisst Mamalucos in Brasilien, wie Ari-
boco (Zambo in Neu-Granada) die Kreuzung des Negers und Indianers. Nach Auguste der St.
Hilaire fanden die Botocuden solche Aehnlichkeit mit den Chinesen, die sie in den Htäfen
sahen, dass sie dieselben ihre Onkel nannten. In den Maskeraden der Botocuden erkannte
Siebold japanische Zeichen des Zodiacus aus ihren alten Volksfesten. Burrow trouva chez les
inhabitants de l’île de la Reine Charlotte l’habitude d’exécuter des figures sculptées, dont le
style et le faire ont une telle ressemblance avec celles qu’on exécute au Japon, que les Japonais
eux-mêmes prirent plusieurs de ces figures pour leur propre ouvrage. Nach Siebold erkannten
seine japanischen Freunde die Ornamente Mitla’s (bei Humboldt) als solche, die in alten Zeiten
bei ihnen und den Chinesen üblich gewesen. Die Schädelplattung bestand ausser bei den 1730
ausgerotteten Natchez, bei Choctaws, Waxsaws, Crihks oder Muskogis, Calawbas, Attacapas in
Californien und auf den Inseln Quadra und Vancouver; in Yucatan fanden sich Spitzköpfe, in
Peru ausgezogene Schädel. Die Adlernase tritt besonders bei Irokesen, Algonquin und Crihk
hervor. Die dünne, trockene Luft der Gebirge gewöhnt den Alpenhirten an rauhere, mehr
aspirirte Laute. Der Fischer, der seine Stimme durch das Brausen der Brandung hörbar
einander. Aber in jedem der ihnen zugehörigen Ländern bildeten sich
unter dem Einfluss des Klima und anderer örtlicher Verhältnisse eigene
Gesetze, diesen Stoff auszusprechen,^zu behandeln und zu gestalten (Reimnitz).
Die ägyptischen Monumente bewahren ihren eigentümlichen Charakter,
wenn man ihn als hamitischen bezeichnen will, in der Hauptsache
unverändert, während in den Keilinsehriften ein Wechsel bemerkbar ist,
dessen successive Phasen man in Uebereinstimmung mit den Dynastienfolgen
zu arrangiren gesucht hat. Neben der arischen Columne der
Achämeniden - Zeit steht eine semitische, die man in den assyrisch-babylonischen
Inschriften Ninives wiederfand, und zahlreich wie Assurni-
pals (f 923 a. d.) Inschriften in Kalah oder Nimrud sind im zweiten
assyrischen Reieh, das nach dem Falle Sardanapal’s unter Tiglath-Pi-
lesar II. seine Unabhängigkeit von Phul erkämpfte (769 a. d.)., die Sar-
gon s in Khorsabad (f 702 a. d.). Die Erfindung der Keilinschriften,
deren Symbole ihre phonetischen Werthe in tataro-finnischen Idiomen
finden, wird von Oppert den turanischen Völkern (2200—2000 a. d.) zugeschrieben,
die nach den unter Zoroaster eingefallenen Medern in Mesopotamien
herrschten und den (in den Ziegeln der Könige Urukh und
Hgi oder in denen Kudur-mapula’s ihre ältesten Monumente besitzenden)
Chaldäern vorhergingen, deren casdo-scythische Schrift eine Mischung tura-
nischer und semitischer Elemente enthalten soll oder als eine hamitische
Uebergangsstufe des in der Bildung begriffenen Semitischen betrachtet
wird. In dieser hamitischen Keilschrift findet Rawlinson Beimischung
eines arischen*) Elementes unter dem Vocabularium der frühesten Periode
machen will und seine Töne langsam und kräftig hervorstösst, wird den Wohlklang, den geschmeidigen
Uebergang der Laute weniger fühlen, als der Bewohner der Savanne oder des
Waldes, der kein anderes Geräusch zu hören pflegt, als das Säuseln des Windes in den Blättern,
der mit leiser Stimme reden kann und dem keine Modulation der Stimme entgeht (Frankenheim).
Scopp (XVIL Jahrhdt.) bemerkt von dem bairischen Dialekt, wenn die Fremden ihn hören,
müssten sie ans dem Ton und der schleppenden Aussprache die Menschen selbst für faul und
stumpf halten. Ein Indianer in Sampaya hatte ohne die geringste Kenntniss von Lesen und
Schreiben zu besitzen, sich gewisse symbolische Zeichen erfunden und mit denselben den
tKatcchismns auf Felle oder Papier gemalt (s. Tschudi). Un Indio moxo escribe los anales de
sü pueblp en nna tabla 6 un pedazo de cana por medio de varios signos, cuya inteligencia y
manejo pide inucha convinacion y uno memoria felis (Viedma). Der Cherokee Guess erfand
sein Silben-Alphabet 1826.
* *) In der dem Dienst der Sonne (Surya) oder Shamas geweihten Stadt Sippara (Sivra)
oder Sur (einem indischen Supara) vergrub (bei der Fluth) Xisuthrus die Bücher des Fisch-
menschen Oannes, und Vishnu in der Fischavatare erkämpfte den Raub der Asuren Madhus
(oder Medier) und Kaitabhas (Kaia oder Riese) zurück (nach der Krijajogasaras). In Indien
spalteten sich die Interessen der Sonnen- und Mond-Dynastien, im Harran dagegen wurde noch
500 a. d. Sin und Bal-Shemin verehrt. Der dem assyrischen Mondgott (Sin oder Hurki) geheiligte
Monat hiess Sivan, und Siva heisst Tschandrapekliaras als den Halbmond tragend. Im
Gegensatz zu Zoroaster’s Mediern (die, wenn nicht eine rein turanische, doch eine soytho-
arisclie Misclirace darstellten) und der Elementarverehrung ihrer Magier führte (nach Rawlinson)
die cushitisehe Race in Babylon (mit den Arabern und afrikanischen Aethiopern verwandt) den
Cultus der Himmelskörper ein, als sie (2234 a. d.) selbstständig wurde. Dann folgt die E in -