der Erhebung eines neuen Rajah geschlachtet wird, und stellen
den Kinnbacken in dem Rathhaus auf, um den Kalender zu
führen, indem sie dann ein neues Schwein mästen. Nach einer
Tradition auf den Oeram-Laut-Inseln litt dort vor 20 Generationen
ein französisches Fahrzeug Schiffbruch, worauf der Capitän die
Tochter des Häuptlings heirathete und auch die Officiere im
nördlichen Th eil der Insel unter den Eingeborenen aufgenommen
wurden (Logan), wie die Nachkommen Iskander’s. (In Peru gab
der Name Inca die Abstammung von einem schiffbrüchigen In-
gles). Orang kaya (reicher Mann) und Orang Tua (alter Mann)
sind Titel, die von den Häuptlingen auf den Molukken geführt
werden (s. Kolff). Von den Arru-Inseln sind Warna, Wokan,
Maykor von Christen, Wadia von Mohamedanern bewohnt. Die
Bewohner der Insel Lette färben durch Kalkeinreibung ihr
H a a r gelb (wie die Somaulis). Auf Baba wird das Haar durch
Kalkwäsche entfärbt. Ausser der langhaarig braunen Rasse auf
Timor soll es (nach Francis) die schwarzkraushaarige der Papuas
*) geben. Die Negrillos in Bomeo heissen Wyagos bei
den Spaniern. Pigafetta kennt einen König Papua**) auf Gi-
lolo. Die Bewohner der Insel Laa rat (im südlichen Theil des
Archipel) unterliessen aus religiöser Scheu, Rindvieh zu tödten
(XVIII. Jahrhdt). Durch die Adat Ceram genannten Gebräuche
besitzen manche Dörfer der Ceramesen erbliche Rechte auf eine
besondere Art der Strafzahlung. Für dieselbe Beleidigung z. B.
hat Kilwari an Keffing zwei Drittel zu entrichten, während es
selbst von Keffing nur ein Drittel als Schadenersatz erhalten
würde (s. Kolff). Die Arafuras schnitzen Schnecken und Eideohsen
in ihre Hauspfosten, um die Geister (Swangi) abzuhalten.
Gott lebt für sie im Arrack (im Soma-Trank) , der fröhlich
*) The unconverted natives consider themselves as subjects to the Christians
inhabitants of Lette. The Arafuras in the interior of Wette consider themselves
subject to the people on the coast. The Christians on Lakor distinguish themselves
by their mode of dress (Kolff).
**) Die unvermischten Stämme des Südwestens werden von den Chinesen
Pape (Solo) genannt. Der Vandalenkönig Gelimer flüchtete vor Belisar nach dem
Pappua Mous (IlaTtTtovd), dem unzugänglichsten Berge im Innern Numidiens
(Procop). Die Scythen setzten Papai an die Spitze ihres Geschlechtes.
macht. Die aus der Leiche (ehe sie auf Pfosten im Walde ausgestellt
wird) tröpfelnde Jauche wird mit Arrack gemischt und
getrunken. Auf der Tenimber-Gruppe tragen die Frauen Zinnringe
an den Beinen. Manche der Ceram-Häuptlinge haben
Papu-Frauen genommen und die Bekehrung zum Islam unter
den Eingeborenen begönnen (Kolff). Die im Innern von Goram
lebenden Flüchtlinge aus Bali und Sumbawa müssen sich den
alten Bewohnern sklavisch ünterthänig bezeigen. Auf den Ki-
Inseln finden sich Flüchtlinge von Ceram und Banda. Der aus
den Molukken in Balambangan angesiedelte Aru Bandan unterwarf
sich dem neu gegründeten Reiche von Mendang Kä-
mulan, weil Browijaya Sawela Chala die Zeichen und Inschriften
Aji Saka’s besser verstand und dadurch dasyAnrecht des indischen
Fürstenstammes bewies. Die Chinesen, die Jav a (430
p. d.). besuchten, verglichen die mit grasartigem Haar bewachsenen
Köpfe der bläulich sehwarzen Eingeborenen mit denen
von Affen. Die javanischen Distrikte Japan und Jipang deuten
auf die Japanesen. Die Sitte der Chandhra Sangkala (Zahlen
durch Wörter zu bezeichnen) ist von den Javanen aus Indien
entlehnt. Nach Ong-tae-hae gleichen die Teufel genannten Bewohner
Cerams den Papuas. „Das benachbarte Volk der. Kitleng
ist schwarz und zwergenhaft mit steiferem Haar, während
das Haar der Ceramiten und Papuas kräuselt. Die Serams in
Batavia heissen bei den Chinesen schwarze Teufel und wissen
nichts von ihren Ahnen, besitzen indess eine Kirche." Die Bewohner
von Timor, Rotti, wollen von Ceram stammen, die Bello-
nesen (in Ost-Timor) von Gilolo, die von Savo von den Bugis. Die
Alfuren (lichtbraun) finden sich in der nordöstlichen Halbinsel
von Celebes, Menado, in Central-Celebes und au f den Molukken
(Amboina und Bander-Inseln), sowie auf Aru und Sangiri-Inseln,
als Ygorroten auf den Philippinen. Die Bewohner der kleineren
Inseln (Solor, Ombai u. s. w.) werden Alfuren genannt. Die
portugiesischen Christen auf der Ostküste, Flores, werden jäh rlich
zur Taufe von einem Priester aus Dilli (auf Timor) besucht.
Der König von Ternate hiess früher der König der 72 Inseln.
Vor Ankunft der Mohren verehrten die Bewohner der Molukken
(Maluka oder Moluca) Sonne, Mond und Sterne nebst den Erd