bei Ovid Serpeutigenae. Auch Strabo bezeichnete das Yolk des
Schlangengeschlechts (ocpioytvstg) nach Schlangenähnlichkeit. Fohi,
der das chinesische Reich ordnete, hatte einen Schlangenleib an
seinem Menschenkopf. Nach Plutarch wurde jährlich am Indus
eine Frau in einem Hügel eingegraben , wohin vom Gipfel eine
Schaar Schlangen kam, die alle umherfiiegenden Thiere verschlangen.
Als Mutter der Scythen wurde eine Jungfrau mit
Schlangenleib aus der Erde geboren. In der tamulischen Geschichte
der vier Geheimrath-Minister sitzt ein Braminen-Vogel
(Gerudapatschi) auf einem Baum, eine in den Klauen gehaltene
Schlange verzehrend. Beim Feste des Mysterio de la Concepcion
Immaculada wurde ein mit Engeln besetzter Wagen umhergezogen,
mit vorangetragenen Bildern, worunter sich das Zertreten
der Höllenschlange fand. Arjuna zeugte Babru-vahana
mit der Tochter des Rajah von Manipura, dessen Thron (als des
Nachkommen einer Schlange *) über eine Höhle gestellt ist, worin
der Ahnherr weilt. Wer während einer Eclipse in Ceylon
essen sollte, würde in Krankheit fallen, aber an Hautausschlägen
Leidende dürfen es ungestraft thun, nnd sie mögen selbst dadurch
mitunter geheilt werden. Während einer Eclipse würde
der Biss**) einer Schlange tödtlich sein, ebenso wie das Ritzen
eines Dorns. Um diese Zeit empfängt das Schlangengeschlecht
sein Gift aus seinem Ursprung von Rahu. Die Finsterniss ist eine
*) The people of Muunipur (Manipura) appear to be a genuine relic of
the ancient Nagas (Wheeler). The serpents, said to have invaded the kingdom
of Lydians, were Scythian Nagas. According to Elliot, the Nagas extended their
usurpations to the Magadha empire of Bahar, the throne of which was held by
the Nag or serpent dynasty for ten generations. A branch of them, the Naghunsee
chieftains of Ramgnrh Sirgooja, have the lunettes of their serpent ancestor engraved
on their signets in proof of their lineage, while the capital and district
of Nagpore are called after their name,
**) In the Mar-ashekh (serpent-love), a disease peculiar to the Punjaub, the
patients at certain periods have an irresistible inclination to be bitten by serpents,
which, they say, does them a great deal of good, as for a few days, previously
they are troubled with fainting and dizziness, nausea, waut of appetite, disinclination
to work and heaviness in the body. At these times the serpents are
attracted towards them by the scent and the patients stretch out their hands or
feet (Honigberger).
günstige Zeit, um in ihr Bezauberungen anzufangen, und sie übt
einen kraftgebenden Einfluss auf die dann gesprochenen Mantras
aus. Der im lichten Viertel müde und hungrige Mond isst sich
wieder voll (nach den Grönländern). Nach den Mintiras war
die Sonne einst durch ein gleiches Sternenheer von Kindern umgeben,
wie der Mond. Nachdem sie aber dieselben alle aufgefressen
hat, verfolgt sie den Mond, der seine Kinder bei Tage vor ihr
verbirgt, aber in den Eclipsen nahe daran ist, von ihr gebissen
zu werden. Ai (gjünes) tutulmassy, das Ergriffen- oder Gehaltenwerden
des Mondes (oder der Sonne) ist im Türkischen der
Ausdruck für Eclipse, Naga (Schlange*) bezeichnet auf den
Philippinen das Bugspriet oder die Bildverzierung eines Schiffes
(wie bei den Drachenschiffen der Normannen). Verschieden von
dem Drachen (ein schreckliches Thier, halb Hund, halb Fisch,
mit glühenden Augen und furchtbarem Rachen) ist (in der Eifel)
der Draach, der Nachts kommt (in eine Rinderhaut gehüllt) und
sich auf Schlafende legt. Vasuki ist Herr, und Manusa die Königin
der Schlangengötter, deren Verehrung**) Naga-Panchami
heisst. Ihr Festtag wird im südlichen Indien Garura-Panchami
(von ihrem Feind Garuda) genannt. Als unter der Regierung
Lugim’s in Aegypten die Krähen allzu zahlreich wurden, errichtete
man (um sie zu schrecken) auf allen Thürmen der Stadt
Krähenbilder mit darüber gewölbten Schlangen. Am Anfang des
Kaliyuga regierte (beim Tode Krisnah’s) Parixit (Enkel Arjuna’s)
*) In the jungles of the Malays lives a rare serpent (cackling like a duck
and with the gibbous and obtuse beak of that bird). Whoever finds it, has an
inexhaustible mine of gold at his disposal. When this snake (ulat chinta mani)
is found, it is prepared in a savoury disb, to be feasted upon, and all the utensils,
it has been cooked in , become converted in gold. Several women have
been delivered of serpents, which, wherever put, found back their way to the
bosom of their mothers, except when set down in the sea, under solemnities and
with the supplication to succour their seafaring relations.
**) Quod si adversi quid illis accideret (in Samogithia) serpentem deuni
domesticum male acceptum ac saturatum esse credunt (Heberstein). Nach Servius
ist anguis der richtige Name für Schlangen im Wasser,' serpens auf dem Lande,
draco in Tempeln. Beim Bau des Drachenkanals bei Alexandrien kamen viele
Schlangen hervor, die sich in den Häusern zerstreuten, uud die Wahrsager riethen
ihre Verehrung als Dämoue sub penatium deorum honore (Valerius).