einer alten Priesterschaft, die (nach Buchanan) unter Guro genannten
Häuptern stand, die zu verehrenden Dämonen den Cha-
mar (und Dosad) oder die Götter den Brahmanen (Atithi) bestimmend.
In Rungpur ist die Secte der Sokto zahlreich. Die
Zeitrechnung beginnt mit 77 p. d., als der E ra Sokadityo oder
Sok. Die Sok-po (Hör) nomadisiren in Tibet. Sang Prabu Saria
Alem verbot die Zauberei auf Java.
Die Javanesen leiten (nach Raffles) alle vormohamedanischen
Alterthiimer von den Wong Kuna, Kapir oder Buda (altes heidnisches
Volk) ab. Nach Crawfurd heisst Buddha a lt, über die
Zeiten der Einführung des Islam hinausgehend, und heidnisch,
in Bezug auf ReligionsbegrifTe. Die Javanesen bezeichnen die
Figuren des alten Glaubens als Recha, und die Bilder in Boro
(Boedoer) Budor (Viele Buddhas oder Boro( als Kake (alte) Bima
(Schrecken) und bringen ihnen Opfer. Der Tempel von Bram-
banam wird dem Könige Baka oder Boko zugeschrieben. Ba-
dong, König von Brambanan (und Moendut) versprach seine
Tochter L ara Tjonkrong dem Sohne des Königs von Boro Budor*)
unter der Bedingung, ein prachtvolles Gebäude zu errettet
(nach Plutarch). Die Seele des durch Wein im Tempel eingeschiläferten
Ardai-Viraf besuchte den Himmel, um Kunde der mazdayaqnischen Religion zu
bringen, deren Beweise unter der Eroberung Alexander’s zerstört waren. Der
Brahmane Tschengrenghatschah wurde durch Zoroaster bekehrt. Selon les Chinois
le système mongol est une modification du brahmanique Kialou (Wylie). Zu
Alexander’s Zeit wurden die Todten in Taxila den Geiern vorgeworfen. Nach
Porphyrius wurden in den Mysterien des Mithras von der Häufigkeit des I.öwen-
Symhols die Priester Leones, die Priesterinnen Leaenae genannt, und da die Krähe
der Sonne heilig war, so bezeichnete man die Mysterien als Coracica oder Hiero-
coracica und die Priester als Hierocoraces. Das in Alexandrien (nach Vansleb)
als Sacrament geweihte Oel (Myron) entspricht in der Zusammensetzung deni
(nach Plutarch) von den heidnischen Aegyptern gebrauchten Kyphi (s. La Croze).
Die altindische Formel der eleusinischen Geheimnisse KoyÇofiita!; ist in der
Liturgie der Parsen durch Jeschtubehest ersetzt, aus Kambachah zusammengezogen,
was einen seines Wunsches (Kam) theilhaftig Gewordenen bedeutet (s. Hammer).
Cameser war Bruder d s Jan.
*) The birmese Pagode of Mengoon consists (in its basement) of seven concentric
circular terraces rising above and within each other (like the walls of
Ecbatana), ressembling the pyramidal temple of Boro Budor in Java (s. Yule).
Buro Budor steigt in 9 Terrassen auf. Der Tempel der Trajastrinsa beim Kloster
richten. Als iädess der Tempel von Buro Budor fertig war,
beklagte sich die Prinzessin, dass die Bilder von Stein*) seien
und nie lebendig werden würden. Die Tochter Dewa Kasuma’s
war mit einer Concubine gezeugt, die unwissentlich seine eigene
Tochter w a r , da sie ihm als Kind geraubt und später verkauft
war. Zur Sühne legte ihm der Priester die Busse auf, in zehn
Tagen einen Tempel mit 1000 Statuen zu erbauen, und als 997
vollendet waren, wurde er selbst mit Frau und Kind in Stein
verwandelt, um die Zahl vollzumachen. Unglück droht dem, der
die Ruinen von Penwadadon besucht, und die Javanen prophezeiten
Raffles, dass er in Jahresfrist sein Gouvernement verlieren
würde, wie es auch geschah.
Die Mittelfigur auf Siwa’s Wagen in den Sculpturen von
Boro-Budor trägt die Hörner des Halbmondes. In der Insel
St. Maria hat der König Hörner **) auf dem Kopf, welche ihm
gar stark und lest angemacht sind (Hulsius) 1595. In der dionysischen
Beziehung zum Monde erscheint Dhulkarnaim gehörnt.
Die Stelle, wo die Gräber der Pandawa und Arjunas au f Gu-
nung Prahu mit Tempeln überbaut waren, wurde Rah tawu genannt,
weil bei der Geburt Pula Sawa’s seine Mutter in der
Jaitavana in Sravasti war in sieben Stockwerken gebaut, zum Andenken an Sakja-
sinha’s Aufenthalt in ihrem Himmel, wo er diesen Göttern predigte (nach Fahian).
Das siebente Stockwerk der mohamedanischen Himmel heisst Firdaus oder Paradies.
Jeder Bürger des mohamedanischen Himmels bewohnt einen Maliyei oder Palast
(Viman der Buddhisten).
*) The stone, called Chami, is soft and easily cu t, when taken out of the
quarry, but afterwards becomes hard, by exposure to air. Die Bätylen hiessen
Abadir (höhere Väter) in Syrien. The sandstone-pillars at Dheemalpoor in
Assam, built by Rajah Chukurdoz ( f 1663) appear to have been made on the
spot from some composition of sand and other ingredients (Butler).
**) During the Han-dynasty there was a man seen in the midst of the sea,
who had two horns, a face like a gem and a flowing heard. His loins were
encircled with the leaves of the tree and he reclined an a lotus leaf. In his
hand he held a book and he floated up the East-Sea. Suddenly he disappeared
10 a fog (M’Clatchie). Die Aquamboer erzählten den Akimisten, dass die
Europäer, die Seethiere seien, ihre Waaren von den Meergöttorn kauften (Römer).
Pigafetta sah die opfernde Priesterin ihr Tuch in zwei Hörnern um den Kopf
winden.