Die Fliegenwedel der Inaul genannten Hobelspälme (in Kamtschatka)
werden verehrt, um damit die krausen Haare des
Gottes darzustellen (s. Steller). Die Aino*) der Kurilen bringen
Opfer und Gebete dem Kamui, den sie durch ein aus Hobel-
spälmen verfertigtes Gobeï in und bei ihren Wohnungen vor-
stellen, als Kotan Kara Kamoi (Gott des Hauses und Hofes) mit
dem Jnao. Für den Dienst der Kami ist es den Japanesen
vorgeschrieben, reines Feuer zu unterhalten, im Herzen Glauben
und Wahrheit zu trag en , frische und reine Opfergaben darzu-
bringen, um Gesundheit und Wohlergehen zu beten, sowie um
Verzeihung der Fehler, damit des Sünders Seele gereinigt sei
und alles Uebel fern bleibe. Yeddo bezeichnet nach der japanischen
Schreibweise Fluss-Thür, Yokohama Kreuzküste, Fu-
siyama des reichen Schülers Gipfel, Taycun grösser Herr,
Nippon Aufgang der Sonne. Um den bösen Geist Jekine aus-
*) L ’Aiuo adresse tous les jo u rs la divinité (Kamoi) en prières. La divinité,
protectrice est appelée Kotan Kara Kamoi (dieu de la maison et de la cour).
Le symbole, qui la représente, est nommé Inao, un p ie u , enfoncé dans la terre,
dont la p a rtie su pé rieure est fendue en p lusieurs copeaux très minces e t pendants.
L ’enfer est la résidence du Nitsne-Kamoi. L ’autre dieu demeure dans le
soleil. A u f der Insel Krafto is t es Sitte, dass die Frauen über die Männer befehlen
u n d jed e Hausfrau ihren verschiedenen Männern häusliche Arbeiten aufgiebt.
S tirb t eins von den Oberhäuptern (auf Krafto), so werden die Eingeweide (aus
dem geöffneten Leibe herausgenommen) ausserhalb des Hauses auf ein Gerüst
gelegt u n d werden von den F rauen mit Wasser begossen. Dann trocknet man
sie in d e r Sonne (Fäulniss verhindernd). Diese Weise, die Leiche zuzubereiteu,
heisst Ofai und d au e rt oft ein J a h r , u n d am Ende bekommen die Frauen ein
Gesch en k. Wenn es nich t g u t ablief und die Leiche roch, wurden die Frauen
früher getödtet. Die Koiachtschitsch, als Männer in Weiberkleidern, werden von
den Kamtschadalen neben ihren Frauen gehalten. Die Aino bewohnten noch
(im achten Jah rh d t.) den nördlichen T h e il von Nipphon. In alter Zeit war es
in Japan gebräuchlich, dem Jünglinge beim E in tritt in das Mannesalter feierlich
eine Ehrenmütze (Kamuli) aufzusetzen. Dieser Gebrauch hat sich n u r noch am
Hofe des Mikado, bei dem Staude der Kuge und bei den Sinto-Priestern erhalten.
Bei den übrigen Ständen findet bei der Mündigkeit des Jünglings die Haarfrisur
(Sakijaki) des Mannes sta tt (s. Siebold). Die Santaner treiben einen stillschweigenden
Handel mit den Ainos in Krafto. Als Zeiehen der Trauer tragen die Aino
eine eigenthümliche M ü tz e , damit die Sonne nicht ihr Haupt (das während der
Trauerzeit unrein ist) bescheiue.
zutreiben, der in Nagasaki eine Pest hervorgerufen hatte, wurden
die Kranken in Booten unter dem Geschrei Nembatz und Na-
manda (Namo Amida Budsu) umhergeftihrt. Bei Epidemien in
Russland werden Heiligenbilder um die Städte getragen. Weil
das Volk in Italien glaubte, durch Flucht der Beulenpest entgehen
zu können, standen die verlassenen Häuser leer, nur von
Hunden gehütet (Paulus Diaconus). Ebenso fliehen die Karen
vor Ansteckung aus ihren Dörfern. T at ist der den meilenlangen
Scolopender tüdtende Drache, der in Wasserhosen erscheint und
von den Japanesen verehrt *) wird.
In der dem Frühling vorhergehenden Nacht pflegen die
Japanesen (zur Austreibung des Winters) geröstete Bohnen gegen
die Wände und den Boden ihrer Häuser zu werfen, indem sie
dreimal laut ausrufen: Oniwa soto (Fort von hier, böser Geist),
und dann leise hinzufügen : Foukouva autche (Tritt e in , o Gott
des Reichthums).**) Im Zendavesta gilt der Winter für das
grösste aller Uebel. Ben Schonah beschreibt die Festceremonie
Rokub al Kaousaye, als eine persische Austreibung des Winters
und Herbelot vergleicht damit das Segar la veechia in Italien.
Ausser dem Schöpfer und dem bösen Wesen verehren die Ma-
dagesen (nach Struys) den Gott des Reichthums (Dian-Manan),
der die Menschen beglückt. Nachdem Mutter und Kind sich mit
den Tafa-ko oder Vina genannten Puppen gerieben haben, um
alle Ansteckung zu entfernen, werden dieselben in das Meer ge-
*) Wir kennen nur Tupa, der nach den Sternen zu lobt, sagte ein Guarani
au Itenger. Au Japon, le Cami qui^préside aux tonnerres se nommant Topan
et Tuppa est le nom du dieu suprême à Bornéo (Rougemont). Die japanischen
Steininstrumente, die den Kami zugeschrieben werden, heissen Blitzsteine und,
wenn pfeilartig, Waffen der Sturmgeister (s. Franks). Als der englische Pflug
in Indien reichere Ernten, als früher, brachte, wurde er in die Tempel gestellt,
um Verehrung zu erhalten. Im Jahre 1161 wurde der tatarische Admiral durch
die Kanonade der chinesischen Flotte besiegt. Die Feuerwaffe .wurde unter der
Dynastie Thang, die bis 907 p. d. dauerte, eingeführt, und 970 p. d. unter der
Dynastie Soung verbessert. Kanonen wurden 1232 gebraucht hei der mongolischen
Belagerung von Khai-fum-fu.
**) Kuwera (Gott des Reichthums) heisst Içasakhis, als Freund lça’s (Içana's),
oder Içwaras (Siwas). Kama (Eros) ist Is (als durch keinen Ändern entstanden).
Ized oder Izedau wird jetzt von den Persern als Rhoda augerufeu.