keine Seele, oder nur eine solche, die sich mit dem Körper
wieder auflöst. Die Muah haben Seelen, doch ist ungewiss,
was aus denselben werden wird. Die Matabulen kommen nach
ihrem Tode nach Bolotuh, dem Wohnsitze der Götter, und leben
dort als die Diener derselben fort, haben aber nicht die Macht,
Priester zu begeistern. Die Edlen haben Seelen, die in Bolotuh
nicht ihrem sittlichen Verdienste, sondern ihrem Bange gemäss
fortleben. Sie haben Macht, die aber viel geringer is t, als die
der Götter. Ihr Verstand ist dort aufgeklärter, daher sie denn
in Bolotuh keine Kriege führen, wie auf Erden. Sie verstehen
dort das Kechte zu wählen, und der Streit, den sie zuweilen
führen, wird mit göttlicher Mässigung abgemacht. Sie besitzen
die Macht, Priester zu begeistern. Ihre Gräber au f Erden werden
heilig gehalten und ebenso geehrt) wie die Häuser der
Götter. Sie haben ferner die Macht, den Ihrigen im Traum zu
erscheinen. Der Göttersitz *) Bolotuh ist nordwestlich von Tonga
mit allerart nützlichen Früchten und unsterblichen Schweinen.
Die Insel ist so weit entfernt, dass kein Kahn sie erreichen
kann, und ohne den Willen der Götter kann sie Niemand erblicken,
auch wenn er in ihre Nähe käme. Vor langer Zeit
wurde jedoch ein Kahn auf seiner Rückkehr nach den Fidschi-Inseln
nach Bolotuh verschlagen, die Mannschaft landete, konnte jedoch
die Früchte nicht greifen, da sie ohne Körper waren. Ebenso
konnten sie durch Häuser und Bäume, ohne Widerstand zu
finden, hindurch gehen. Endlich bemerkten sie einige Götter,
die durch ihre Körper hindurchgingen. Diese riethen ihnen
schleunige Abreise, weil keine irdische Nahrung vorhanden, und
sonstenist.“ Lobassy est chief de tous les ydolatres (Oderic) en Tibet. Die
Fomorier oder Tuatha de danan -wollen aus Böotien oder Achaia nach Norden zurückgekehrt
sein, und im böotischen Theben spielt die Sage von Harmonia’s Halsband
und Schleier gleich dem Verderben bringenden Bing nordischer Zwerge. Eva-
dore verbrennt sich mit Capaneus, wie Nanaa mit Baldr.
*) The Pehlewis (heaven-born) or Balha (in Armenia) gave the name of
Balkh (Balhara, Pulhara, Valhalla). In Oldenburg ist England die Geisterinsel,
von wo die Walridersken auf Sieben (wie schottische Hexen zu Jakob’s Zeit)
herüberkommen, bei Nacht zu quälen, oder (nachdem gefangen) als wohlthätige
Feen zu schützen (s. Strackerjahn).
versprachen ihnen guten Wind und in zwei Tagen kamen sie
schon nach den Hamvah (Schiffer-Inse}n), wo sie lan d e te n , ehe
sie nach Tonga zurückkehrten. Sie starben*) aber schon in
wenigen Tag en , da die Luft von Bolotuh ihnen schädlich gewesen.
Ausser den Seelen der abgeschiedenen vornehmen Ton-
ganer leben auf Bolotuh noch Urbewohner, als erste Diener der
Götter. Diese stehen unter den Seelen der- Matabulen, haben
aber in Tonga keine Macht. Von den Göttern (Hotuah) hat
Talig Tubo (der Beschützer jedes Königs von Tonga und seiner
Familie), auf der Insel Wawauh 4 geweihte Häuser, 2 in Lencoja,
1 in Haano, l 'z u Wiha, und andere kleine. Sein Priester ist
der König, den er auch zuweilen begeistert. Tui foah Bolotuh
(Oberhaupt von ganz Bolotuh) ist Gott des gesellschaftlichen
Banges, hat Häuser und 3—4 Priester, die er begeistert. Tubo
Totai ist Gott der Seefahrer, Tangoloa (Gott der Handwerke**)
*) Als Kururnman zum Besuch auf die Erde kam, wurden die Menschen, die
ihn tödten wollten, dadurch bestraft, dass ihnen die Dauer des Lebens mit dem
Tode genommen und den sich häutenden Thieren gegeben wurde, erzählen die
Caraiben (s. Quandt), Beim Eintritt unter die Männer verbieten die Alten den
Jünglingen (zur Zeit der Pubertät), nicht zu stehlen, nicht über Schwache und
Unglückliche zu spotten, keine Milch von Ziegen und Schafen zu trinken, sowie
das Fleisch des Schakal und Hasen nicht zu essen (bei den Koranas). Un jour
la lune dit aux hommes: „Comme m o l, vous mourriez, et comme moi, vous
reviendrez à la vie.“ Une lièvre, qui était présent, prit la parole et dit: „Comme
moi, vous mourriez, mais comme moi, vous ne reviendrez plus a la v ie .“ Les
Koranas disent que la lune avait raison, et ils maudissent la lièvre. In Grönland
verbieten die Mütter mit den Worten : Silla tekoa (der da Oben sieht es). ^ Hina
sagt zu Fatu : „Lass den Menschen nach dem Tode aufleben.“ Fatu erwiedert:
„Nein, ich werde ihn nicht aufleben lassen. Die Erde wird sterben, die Pflanzen
werden sterben, sie werden sterben gleich den Menschen, die sich von ihnen
nähren. Die, die sie erzeugt, wird sterben, die Erde wird ein Ende nehmen,
sie soll zu Ende gehen, um nicht wieder zu erstehen!“ Hina spricht darauf:
„Thue, was dir beliebt, ich aber werde den Mond wieder aufleben lassen.“ Und
das Hina Angehörige fährt fort zu se in, das Fatu Angehörige geht zu Gruude,
und der Mensch muss sterben (auf Tahiti). Gegen Warzen sieht man den Mond
an (in Lauenburg), sprechend : „Mond, so wie du zunimmst, so soll das abnehmen,
im Namen des Vaters, Sohnes und heiligen Geistes.“
**) Das athenische Fest Chalkeia wurde später nur von den Handwerkern
begangen. In England durfte kein Leibeigener die Schmiedekunst treiben, oder
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