wenn sie zum Schmuggeln ausgingen, den Namen Hatzmann’s
auf ihre Fahnen zu schreiben, und wenn die Chinesen ihn sahen,
so flohen sie, berichtete mit innerer Genugthuung mein Begleiter.
Seine Mutter war die Kaiserin Jingokojo. Die vier Konjing sind
böse Geister, die in derjenigen Richtung, wohin sie blicken,
Krankheiten erzeugen.
Einem F ü rsten , der durch die Strassen zog, gingen zwei
Ceremonienmeister voran, die ihre mit Glocken behängten Stäbe
auf die Erde stampften und allen Vorüberziehenden niederzu -
knieen befahlen. Edle Japaner hohen Ranges tragen zwei
Schwerter im Gürtel.
Der Tempel des Fatzmann Jam a ta liegt in Jam ata matz
(die Strasse Jamata). Der Name war einer vergitterten Capelle
eingeschrieben und die Figur eines kahlköpfigen Priesters sass
in einer Nische am Eingänge. In dem Tempel des Wassergottes
fanden sich Bilder von Djonken und Schilfen in einer Halle
aufgehängt, vor einer vergitterten Capelle. Ein Pfosten trug
eine kleine Nische und durch ein rundes Loch in derselben
blickte man auf einen Fels, an dem sitzende Figuren ausge-
meisselt waren. Vom Fest lagen grüne Büsche umher. Auf
einem Schiessstande übten sich japanische Pfeilschutzen, die
rechte Hand mit einem Handschuh bekleidet, zum Spannen des
Bogens.
Im Tempel des Daijingo sah man über dem Eingangsthor
der Capelle zwei Sonnenscheiben, die eine in glänzendem Gelb,
die andere von Kügelchen umgeben. Längs der Wände hingen
die Portraits der Micado und bunte Gemälde.
Als wir beim Theatergebäude vorbeikamen, traten wir ein
und sahen Uber der Thür allerlei Bilder, die Kriegs- oder Liebes-
scenen darstellten, Könige, Krieger und.Damen. Man war damit
beschäftigt, die Coulissen auf der Bühne anzuordnen. Die
Sitze im Parterre wurden durch Bambusgeländer abgetheilt und
zwischen denselben breiteten die Zuschauer ihre Matten aus,
während auf erhöhten Brettergängen Knaben unter ihnen umhergingen,
um Erfrischungen oder Cigarren zu verkaufen. Zur Ansteckung
dieser dienen in Privathäusern länglichte Kohlenbecken.
Oben lief eine Reihe von Logen umher.
In einem nahegelegenen Laden wurden Lingam verkauft,
aus dicker Pappe verfertigt und besonders auf die Kundschaft
der Freudenmädchen berechnet. Abends waren die Strassen durch
Papierlampen erleuchtet, die man über die Thüren heraushing.
Begegnende pflegen sich durch Verbeugung zu begrüssen.
Zum Spiel Goh-bang dient ein Brett mit 18 breiten und
18 länglichen Feldern, und werden au f jeder Seite 162 Steine
(Goh-ish) vertheilt. Die Spieler setzen abwechselnd einen Stein
an eine der Ecken nieder und suchen nun die des Gegners einzuengen,
bis sie todt sind und weggenommen werden, wenn
ihnen keine freie Diagonale zur Fortbewegung bleibt. Neun
Punkte sind auf dem Brette noch mit besonderen Bezeichnungen
als die hauptsächlichsten markirt. Vor einer Schule vorübergehend,
sahen wir Kinder vor kleinen Tischbänken sitzen und
ihre Lectionen hersagen.
In dem Giwon-Mia genannten Tempel waren gelbe Papiere
in der Gestalt eines Baumes geformt und in der vergitterten
Capelle aufgesteckt. Draussen fanden sich sitzende und stehende
Figuren kahlköpfiger Priester mit Rosenkränzen in den Händen
und Steinkasten, hinter deren beweglichen Steinthüren Täfelchen
lagen. Eine Treppe emporsteigend kamen wir auf einer obern
Platform zu einer verfallenen Capelle, deren Thor in chinesischen
Buchstaben den Namen Giongi trug. Daneben stürzte schäumend
eine Cascade zwischen den Bäumen der Felsblöcke herab.
In einer an die Priesterwohnungen stossenden Capelle stand die
vergoldete Figur Jak u si, die mit untergeschlagenen Beinen vor
einem Spiegel sass und einen Almosentopf hielt; die eine Seite
nahm die Figur des Isosan ein, die andere die des Quannon,
und in einer Spalte auf der Brust des letzteren fand sich ein
kleines Priesterbild. Innerhalb derselben Nische stand a u f einem
Lotus das Kupferbild des Osakka, ein die rechte Hand emporhebender
Knabe, und ein Osfari von Isje oder ein Platten enthaltender
Glaskasten, der in Holzthüren eingeschlossen war.
Auf einem Seitentische hatte man ein Bild des Quannon mit
20 Armen gestellt, das auf einem langstengeligen Lotus ruhte,
sowie das schwarze Bild des Fudsosan, ein Schwert haltend. In
einem Owannyo genannten Gebetbuche waren die Namen der
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