und Sudra, die Fürsten sind meist aus der Kaste der Bramana
(oder auch der Xatria), wie der Befehlshaber (Raja Bangen Sena-
pati) gleichfalls. Der Hauptsitz der Bralunanen ist in Bangen.
Der Civilcodex heisst Degama, der criminelle Agama. Beim
Schwören wird Eideswasser getrunken. Die Kampong der Fremden
heissen Panggawa. Die Ausgestossenen (Chandalas) wohnen
vor den Dörfern (als Töpfer, Färber, Branntweinbrenner). Die
Bramana theilen sich in die am meisten geachteten Bramana
Sewa, die keine Fleischspeisen (ausser Enten, Ziegen und Büffel)
essen, und die Bramana Buda, die Alles essen. An den Lehmfiguren
in den Tempeln administriren Sudras. Die Buddhisten,
von denen sich noch einige finden, kamen zuerst nach Bali.
Der erste der Bramana Sewa war Wutu Rahu, der von Telin-
gana (über Majapahit) kam. Die büssenden Bramana essen
selbst keinen Reis, sondern nur Früchte und Wurzeln. Als der
wegen seines Schweinefleischessens schweinsköpfige Kabu Wihaha
(der königlichen Familie in Bali) für eine Riesengemahlin nach
Majapahit schickte, machte Aria Damar die Insel Bali tributpflichtig.
Unter der Gottheit Sang yang Tunggal (der Herr, der
Eins ist) bildet den höchsten Gegenstand B atara Guru; dann
folgen Batara Brama (als Emblem des Feuers), Batara Wisnu
(Emblem des Wassers), Batara Sewa (Emblem der Luft), und
sonstige Gottheiten sind Dewa Gede Segara, die Gottheit der
See, Dewa Gede Dalam (des Todes), Dewa Gede Bali Ajung
(mit einem Tempel neben dem des Rajah .Kadaton), Dewa Gede
Gunung Ajung (allgemein verehrt). In Büchern wird die Gottheit
Mahadewa erwähnt.
Die Seele des in der Leichenfeier Verbrannten geht in Bali
sogleich zum Himmel ein , in den Indra’s (Sw a rg a s), Vishnu’s
(Vishnuloka) oder den höchsten Siwa’s (Si-waloka). Auf solche
Weise ist der Verstorbene (nach Atma prasangsa) von weiteren
Wanderungen befreit und kann, als Pita, im Himmel derDewas,
die Opfer seiner Hinterbliebenen in Empfang nehmen. Die
Seelen Solcher, die wegen der grossen Kosten nicht verbrannt
werden können, sondern nur beerdigt (mit einem über dem
Grabe befestigten Korb voll Blumen und Früchten für die belästigenden
Buta oder Dämone), haben verschiedenes Schicksal
und fahren meistens in die herrenlosen Hunde,*) die deshalb nie
getödtet werden. Es ist die Pflicht eines der Hinterbliebenen,
nach einiger Zeit die Knochen zu sammeln und zu verbrennen.
Während die Leiche das Verbrennen erwartet, wird ihr ein Gold-
ring mit einem Rubin in den Mund gelegt, die Dämone fern zu
halten, und nach dem Abwaschen fünf Metallplatten, Siwa,
Brahma, Vishnu, Indra und Yama vorstpllend. Die Pantjaksa-
ras oder fünf Buchstaben repräsentiren die Gottheiten. Der aufgebaute
Scheiterhaufen schliesst ein Bale (gleich den im Tempel
zum Altäre für die Opfer dienenden Bale) ein, und die heiligen
Wasser Siwa’s (Padanda Siwa) und Buddha’s (Padanda Buddha)
werden zusammengemischt. Der Körper eines Xatriya ist mit
dem Schlangenstrick (Naga-bandha) aufgebunden. Auch wird
eine Schlange beim Verbrennen getödtet, weil einst ein König
einen Pandita versuchen wollte und ihn fragte, was unter einem
Korbe sei, worauf dieser: ein Naga, antwortete und sich auch
(statt der vom Könige versteckten Gans) ein solcher dort fand,
der den König angegriffen haben würde, wenn nicht von dem
Pandit getödtet. Während des Herbeitragens der Leiche werden
Kawigesänge gesungen und beim Anzünden Sprüche der Vedas
gemurmelt. Ohne priesterliche Ceremonien kann Niemand den
Himmel erlangen. Nur Brahmanen sind zu Priestern (Padanda)
befähigt (in Bali). Pigafetta beschreibt das auf Bali fortdauernde
Leichenverbrennen auf Java. Weiss vertritt Siwa, roth Brama,
gelb Buddha, blau Wishnu und die aus diesen vier gemischten
Farbe den höchsten Siwa, der die Natur aller vier vereinigt, auf
Bali.**) Die balinesischen Dagan entsprechen den Bhutas und
.*) Bei den Moravis oder Zimbos wandern die guten Seelen in Schlangenarten
(Inhamazarumbo), die bösen dagegen in die Candue (canis adustus) oder in den
Körper von Tica oder Quizumba (Hyaena crocuta).
**) The religion of Budh, as it exists in Bali, is divided into Sakalan, regarding
wordly concerns, and Niskalan, comprehending duties and ceremonies of
religion, the conducting of which is in the hands of the Maperwita or learned
Brahmins, called Padenda. The different kinds of worship, attached to the religion,
are those of Batara Permisti Guru, Batara Narada, Batara Sang yang Tunggal,
and all his descendants, of all of whom images are made and to whom are dedicated
temples on Gunung Agung, 'Gunung Batn, Gunung Batur Kahu and Gunung