denen wir durch den Wald den Berg hinanritten. Ein in tiefer
Schlucht dahinlaufender .Strom (Dalit-uiam) wurde au f einer
Brücke passirt. Die Pfade wurden so eng und steinig, dass
wir die Pferde, die des sicherem Trittes wegen nur an den
Vorderfüssen beschlagen waren, am Zügel führen mussten.
Viele der die Strasse pflasternden Steine waren g la tt und blank
gewaschen durch das sie in der Regenzeit überfluthende Wasser
der Waldbäche, und wenn der Weg nicht diesen temporären
Flussbetten folgte, war er in der Felswand ausgehauen. Nach
steilem Ansteigen öffnete sich die Aussicht auf eine in Feldern
und Kokosnusspflanzungen wechselndes Thal, das sich an der
gegenüberliegenden Berghalde hinzog, während man auf der
ändern Seite über das zur Laguna abfallende Land • hinwegblickte.
Weiterhin trafen wir einige Hütten, von Destillateuren
des Arak aus Palmwein bewohnt. Die Bäume, standen in
Reihen und waren in der Höhe der Blätterkrone durch überlegte
und an den Zweigen festgebundene Stege verbunden, so dass
der Sammler des Saftes, nachdem er den glatten Stamm einer
Palme erstiegen, gleich in der Höhe von einer zur ändern fort-
gehen konnte, ohne für jede einzelne das Auf- und A bklettem zu
wiederholen. Die ausgeflossene Flüssigkeit wird täglich entfernt
und kann dann zum frischen Gebrauch, zur Destillation
(nach der Säuerung am vierten Tage) oder zur Zuckerbereitung
verwendet werden, in welch letzterem Falle man in Indien
etwas Kalk zusetzt. Wenn die Spadix halb vorgeschossen und
die Spatha noch nicht geöffnet ist, wird die Spitze abgeschnitten
und der mit einem Blatte zugebundene Stumpf mit Stöcken gequetscht.
Nachdem (am 15. Tage) der Ausfluss begonnen,
wird täglich eine dünne Schicht von der Oberfläche abgeschnitten
, um ihn ununterbrochen zu erhalten, einen Monat hindurch.
Jeden Monat treibt die Kokosnüsspalme einen neuen
Spadix.
Aus dem Walde traten wir auf einen Vorsprung heraus,
der schroff und steil in einen Abgrand niederfiel, in dem die
Cascade des Botoean-Wasserfalls eine Höhe von 360 Fuss
hinabstürzte, in weissen Schaum zersprengt, der in der Luft
aufgelöst die Sonnenstrahlen im Schimmer vielfältigster Farben-
Spiegel glitzernd brach, während das bis zum Fusse gelangende
Wasser als rauschender Strom zwischen glatten Felswänden
forteilt. Ein seitwärts entspringendes Quellchen wird durch den
von unten zurttckwirkenden Luftdruck am Ausfliessen gehindert.
Auf dem Rückwege benutzte ich einen der krystallenen Bäche,
die wir kreuzten, zum B ad e , und ein zweites wurde in den
Wasserschnellen unter der Brücke genommen, als wir in schwüler
Nachmittagsstunde in’s Dorf zurückgekehrt waren.
Nach dem Mittagessen sagte ich meinem freundlichen Wirthe
ein Lebewohl und bestieg meine Hängematte, mit acht Trägern,
von denen je vier wechselten. Der erwartete Regen tra t ein
und begleitete uns bis Santa Cruz, wo ich kurze Zeit in dem
Hause eines Bekannten des Herrn Tobler verweilte und mich
dann zu meinem Boote zurückbegäb, das Abends neun Uhr ab-
fuhr. Am nächsten Morgen erblickten wir seitlich den Berg
Yale-Yale mit überhängendem Kegel, und fuhren dann aus der
Laguna in den Passig ein, wo Fischer ihre Stecken aufgestellt
hatten. Dem Wachthause vorüberfahrend, machten wir einen
Halt zum Frühstück in der Nähe des Dorfes Passig, dessen Cura
ein Augustiner ist. Auf dem Wege den Fluss abwärts begeg-
neten uns mehrere Fahrzeuge mit Pilgern gefüllt, die von dem
Feste Unserer Lieben Frau der Gegenfüssler (Nuestra Sennora
del Antipolo) zurückkehrte. Die längs des Flusses gebauten
Häuser liegen gewöhnlich an einem mit Steinplatten belegten
Austritt, von dem Stufen zum Wasser hinabführen und en miniature
die indischen Ghauts längs des Ganges wiederholen.
Nach meinem Bade wurde mein Boot gegen ein kleineres
vertauscht, das uns den Landhäusern in Santa-Anna vorüber, um
5 Uhr nach Mariilla brachte, zum Hause der Herren Jenny & Co.,
mit denen ich mich bald darauf an ihrer Mittagstafel zusammenfand.
Nach derselben, in frischer Abendkühle, wurde, wie es in
Manilla allgemeine Sitte is t, eine Spazierfahrt unternommen,
in der nächsten Umgebung der S tad t, nicht auf der kahl
am Strande liegenden Promenade,, sondern zwischen Gartengebüschen,
aus denen die Lichter der darin versteckten Häuser
hervorschimmern. Mir passirte dabei der Unfall, mein Portemonnaie
zu verlieren, das ich noch von der letzten Excursion her