Jahres- Mit einem derartig gepackten Marschkofier, dazu die unter 1 . bis
persönlich er einsehliefslich 4. aufgeführten Ausrüstungsbestandteile, ist der Bedarf Ausrüstung ° ° 7
(tajmgercn an r e j n p e r s ö n lic h e r A u s rü s tu n g (im e n g e r e n S in n e ) , natürlich
ohne Munition und Geld, d. i. Tauschwaren, f ü r 1 J a h r v o llk om m e n
g e d e c k t. Es is t aber damit auch um kein Stück und kein Gramm
üher das hinausgegangen, was j e d e r Reisende fü r s e in e e in z e ln e
P e r s o n u n b e d in g t n ö tig auf eine Expedition mitnehmen mufs. —
Die letztgenannte Eigenschaft kommt auch dem nunmehr folgenden
Ausrüstungsgegenstande zu, dem
proriant- 6. P ro v ia n tk o f f e r . koffer.
Denn man kann zweifelsohne in den Fall kommen, dafs man dem
Grundsatz, zur Bereitung der Mahlzeiten nur „Einheimisches“ zu verwenden,
nicht getreu bleiben kann; einfach weil nichts zu haben ist.
Ebenso gewifs ist es, dafs man nach einem Fieberanfall, sich viel
leichter und rascher e rh o lt, ja sogar überhaupt nur dann mit dem
Lehen davonkommt, wenn man dem geschwächten Körper mit stärkender,
europäischer Kost und namentlich mit Getränken, wie Wein
und Kognak; wieder Kräfte zuzuführen in der Lage ist.
Auch werden einige wenige gewohnte Nahrungsmittel, namentlich
solche, welche der einförmigen afrikanischen Kost etwas Würze verleihen,
zu h a rt und sogar auf Kosten der Gesundheit entbehrt, als
dafs man Mitführung solcher nicht fü r ebenso wichtig halten mufs
wie Mitführung von Arzneien und der notwendigsten Bekleidungsstücke.
Daraus ergiebt sich, was der Proviantkoffer enthalten mufs: einmal
e is e rn e n B e s ta n d an europäischen Lebensrnitteln und Getränken fü r
Zeiten des Mangels oder Krankheit und dann die tä g l ic h e n B e d ü r f n
is s e zur Aufbesserung des Küchenzettels.
Letztere bestehen in : Thee, Kakao, Zucker (Saccharin), Salz,
Essigessenz (zur Bereitung von Essig), Öl, Senfmehl und sonstigen
Gewürzen, je nach dem persönlichen Geschmack.
BestSd1 Der eiserne Bestand setzt sich zusammen aus: Suppen- und
Fleischkonserven (von letzteren ist das Cornedbeef am geeignetsten),
Fleischextrakt, Erbswurst, Sardinen, Milch (kondensiert), sowie einigen
Flaschen Kognak.
Die übliche Verpackung dès Cornedbeef sowie der kondensierten
Milch is t, nebenbei bemerkt, höchst unpraktisch. Die Cornedbeef-
portionen sind zu grofs ; ein einmal geöffnetes Milchtin kann nicht
mehr genügend geschlossen werden.
Zur Unterbringung des Proviants ist der Proviantkoffer durch
eine Eisenblech wand in zwei Hauptabteilungen abgetheilt; eine fü r die
täglichen Bedürfnisse, eine für den eisernen Bestand. Jede dieser
beiden Hälften ist weiter wieder in verschiedene Fächer, in Form
von Einsatzkästen, geschieden, in welche die verschiedenen Packgefäfse
mit den Lebensmitteln gelagert werden.
Der Koffer selbst gleicht in jeder Beziehung vollkommen dem
ausführlich beschriebenen Marschkoffer. Sein Gewicht d a rf -»*■ gepackt
■— das von 20 kg nicht überschreiten.
7. F e ld k ü c h e . Feldkaohe.
Diese kann als ein unbedingt nötiger Bestandteil persönlicher Ausrüstung
nicht bezeichnet werden. Man wird bei den Eingeborenen
fast immer irgend ein Gefäfs zum Kochen finden, auch die Träger
schleppen irgend einen Topf zur Zubereitung ihrer Mahlzeiten regel-
mäfsig mit und schliefslich eignet sich ja jede leere Blechbüchse.
Immerhin aber würde ihr Fehlen ein empfindlicher Mangel sein und
so gehört auch die Feldküche wesentlich zu einer vollständigen Buschausrüstung.
Auch sie ist in einem dem Marschkoffer gleichen Koffer untergebracht,
der fü r die einzelnen gröfseren Teile bestimmte, durch
Eisenblechwände gebildete Unterabteilungen besitzt.
Die F e ld k ü c h e besteht aus: 1 K o c h to p f , etwa 3 bis 4 Liter
fassend, mit Deckel, der zugleich Bratpfanne ist und zu diesem Zwecke
einen umlegbaren Griff besitzt. l T h e e k e s s e l für etwa 2 Liter. —
2 flachen, 2 tiefen T e lle rn . — 1 T h e e ta s s e . — 1 gröfseren B r a t p
f a n n e , gleichfalls mit umlegbarem Griff. — Diese Gegenstände sind
sämtlich aus emailliertem Eisenblech. — Endlich noch eine Metallbüchse,
enthaltend 2 E fslö ffe l-, 2 T h e e lö f f e l, 2 M e s s e r, 2 G a b e ln ,
2 bis 3 gewöhnliche K ü c h e nm e s s e r.
Aufserdem gehört zur Feldküche noch, doch nicht in dem Koffer
verpackt, ein M i litä r f e ld k o c h g e s c h ir r . Sein Zweck ist der nämliche
wie bei dem vom persönlichen Diener mitgeführten; hier dient
es aufserdem noch als Wassereimer.
Feldküche und Kochgeschirr werden von dem zum Koch bestimmten
Neger getragen, der aufserdem auch noch das oben bereits erwähnte
doppelläufige S c h ro tg ew e h r und, wenn er ein guter Schütze ist,
auch eine Patronentasche mit Schrotpatronen führt, um gelegentlich
selbst fü r Füllung des Kochtopfes zu sorgen.
Derartig eingerichtete Feldküche mit Kochgeschirr h a t ein Gewicht
von höchstens 15 kg. —
Wenn man sich dieses üppige Tafelgerät, auf einem Koffer als
Tisch gedeckt, vorstellt, wird man mir aufs erste Wort glauben, dafs