Hausbauwe
ise der
Banyang.
Das Haus-
innere.
Wie auf Anlage des ganzen Dorfes, so, womöglich noch mehr, verwenden
die Banyang die peinlichste Sorgfalt auf. den Bau des Einzelhauses.
Auf vollkommen geebnetem und gereinigtem Boden wird der
Grundrifs, ein Rechteck von 6 bis 8 m Länge, 3 bis 4 m Breite, abgesteckt.
Aus ähnlichem, n u r wesentlich dichterem und dünnerem Gitterwerk
wie hei den Bakunduhäusern werden die Seitenwände; Dach und Dachpfosten
in derselben Art wie dort, nur ungleich sorgfältiger, hergestellt.
Die Firsthöhe schwankt zwischen 4 und 5 m. Die Seitenwände sind
innen und aufsen mit
Lehm beworfen, der vollkommen
geglättet wird.
Die Thüröffnung, 2 m breit
und von der Höhe der
Hauswand, befindet sich
stets an der Längsseite,
der Strafse zugekehrt. Auf
der entgegengesetzten
Seite ist ein weit kleineres
Schlupfloch angebracht.
Die Thüren selbst sind aus dünnen Palmblattrippen gefällig hergestellte,
dichte Schiehethüren. Am Eingang, der ganzen Thürbreite entsprechend,
liegt, etwas eingegraben, ein abgerindetes, glattes, rundes Stammstück
von etwa »/4m Durchmesser als Schwellbaum. E r soll jedenfalls einer-
Abb. 23. seits das Eindringen von ablaufendem
Regenwasser in das Innere
verhindern, anderseits v ertritt er
die Stelle der Baumbänke vor
den Häusern der ändern Stämme.
Die Häuser der Dorflangseiten
Omamentemnuster der Banyang. sind Wand an Wand gebaut, die
Dächer gegenseitig übergreifend.
Ganz besondere Sorgfalt verwenden die Banyang auf die innere
Ausstattung und Einteilung. Letztere veranschaulicht am besten wieder
ein Grundrifs (Abb. 21, a. v. S.). Was dem Hausinnem, abgesehen
von diesen festen Einrichtungsgegenständen, besonders wbhnliches, behagliches
Gepräge giebt, sind in erster Linie die Wandmalereien.
Sowohl über dem Ofensitz als über den Lehmhänken an den Längsseiten
sind die mannigfachsten Muster in ro t, weifs und schwarz
angebracht. Hier als Beispiel die Zeichnung. (Abb. 22) über einem
Ofensitz im Häuptlingsgehöft von Mi-Yimbi. Häufig sind auch Muster
von der in Abb. 23 wiedergebenen Art: abwechselungsweise schwarze
und weifse Quadrate mit weifsen und schwarzen Schneckenlinien. Zum
wohnlichen Eindruck tragen ferner die Einrichtungsgegenstände hei,
die hauptsächlich aus Efsgeschirren bestehen. Zum Teil sind es die
oben bei den Bakundu (S. 272) bereits Abb. 24.
beschriebenen Kalebassen, Efsmulden
und Wasserschöpflöffel; dazu treten aber
hier hei den Banyang verschiedene
neue Geräte. Da ist zu nennen einmal
der bei Abh. 21 erwähnte Lehmtopf in
den verschiedensten Gröfsen in ähnlicher
Form wie die in Abb. 43, S. 345
dargestellten gebrannten Töpfe im
Grasland, nur mit weiterem Hals. Dann
verschiedene Kochlöffel (Abh. 24), ganz
hübsch aus Holz geschnitzt, sowie aus
Lehm gebrannte oder gleichfalls aus
Holz geschnitzte Henkelgefäfse (Abb.
25 und 26, a. f. S.), mit geschmackvollen
Mustern verziert, welch letztere
zur Erzielung lebhafterer Farbenwirkung
in den Vertiefungen leicht mit
Rotholz bestrichen werden. Diese Ge-
fäfse dienen hauptsächlich zur Aufbewahrung
trockener Speisen, bezw.
zu verkochender Früchte, wie Erdnüsse,
Mais, Bohnen u. s. w. Alle diese verschiedenen,
in verschiedenen Gröfsen
in einem Haushalt mehrfach vertretenen
Geräte liegen oder stehen
nicht in den Hütten unordentlich umher,
Kochlöffel (aus Holz geschnitzt)
der Banyang und der Graslandstämme.
l/ 5 nat. Gr.
sondern sind an den zahlreichen Hängevorrichtungen an den Wänden
untergebracht. Diese Vorrichtungen finden sich in allen Banyanghäusern
und sind schräg aufwärtsstehende Bamhusstücke, an denen die
Blätteransätze, als Widerhaken dienend, stehen gelassen wurden, oder
kleine Astgabeln. Sie werden heim Haushau in den noch weichen
Lehm tief eingesteckt; trocknet dieser dann, so halten sie so gut wie
eingeschlagene Nägel. Dafs hei der peinlichen Sauberkeit der Banyang
auch die Hausbesen nicht fehlen, ist selbstverständlich.
Endlich habe ich im Banyangland ganz hübsch und eigenartig
Eintich.-
ttmgsgegenstände.