b) A n th ro p o lo g is c h e A n g ab en .
Auch der a n th r o p o lo g i s c h e Unterschied h a t sich, zum Teil
wenigstens, bereits abgeschliffen, ja verwischt Ich spreche von einem
Unterschied in dieser Hinsicht, als von einer Thatsache. Das ist sie
auch. Bei den B a li-N ’Y ong, bei denen ich 18 Monate safs, sowie bei
den B a li-B a g am , von denen häufig Gesandtschaften zu uns kamen,
konnte ich das am besten beobachten. Beide dem jüngst eingewanderten
Volk zugehörig, mufsten sie sich am verhältnismäfsig reinsten
erhalten haben.
Wenn ich sie, die Eingewanderten, mit den B a n z o a , von denen
ich bestimmt weifs, dafs sie Ureinwohner sind, verglich, so war der
Unterschied in die Augen springend. Leider besitze ich von den
letzteren keine Typen; doch schaffen immerhin einen Begriff auf dem
Dreitypenbild (Abb. 38) die beiden rechts und links stehenden Neger.
Sie sind Sklaven, den B a ta n k o a n angehörig. Noch gedrungener und
massiger sind die Banzoa. Ferner besitzen sie auffallend wulstige
Lippen, breite Gesichter und kleinen, aber kräftigen, gedrungenen
Körper, sowie kleine, runde Köpfe. Ihnen zunächst kommen die B ab e ;
ein gleichfalls zweifelsohne eingesessener Stamm, dann die B am e s so n ,
die zwar, wie die Bali und auch sie selbst behaupten, eingewandert
sind, aber schon generationenlang im eigentlichen Grasland sitzen.
Der r e in e B a li (Abb. 38 Mittelfigur, und Abb. 39) — ich nehme
natürlich zum Vergleich auf beiden Seiten Freie E - zeigt zwar selbstredend
ebenfalls den allgemeinen Negertypus:, der Prognathismus, die
ausladenden Jochbeine, die breite Nase auf breiter Basis, das starke,
kurze Wollhaar ist auch ihm gemein. Der Wuchs aber ist hochgestreckter,
durchweg weit über Mittelgröfse ragend, schlank und sehnig,
bei vollkommen proportioniertem, muskelkräftigem Körperbau. Riesenhafte
Gestalten sind durchaus keine Seltenheit. Namentlich die langen
Schenkel der Männer sind auffallend; darum sind sie auch aufser-
ordentlich ausdauernd im raschen Tempo; in mächtigen Sätzen geht
es dahin. Die Haltung ist gerade, ih r Gang elastisch. Fein geformt
sind die Hände, schlank und lang. Manche der Elfenbeinringe, wie sie
solche als Schmuck um das Handgelenk trag en , und von denen ich
einige mit nach Europa brachte, vermochten nicht einmal unsere
Damen über das zarte Händchen zu streifen! Schön gebaut sind die
unteren Extremitäten, volle, aber feingefesselte Unterschenkel; klein
und wohlgestaltet die Ohren. Denke ich an die Körper unserer Rekruten
zu Hause, wenn man sie sieht, wie sie Gott erschaffen h a t, so be-
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Sklave aus dem Batan- Freier aus dem Bali- Sklave aus dem Batan-
koan-Stamm. Stamm. koan-Stamm.